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Foto: Zwei Schuljungen mit Roller und Schulrucksack auf dem Weg zur Schule.
Romrodphoto / Shutterstock.com

Der Schulweg

Der Weg zur Schule hat für viele Kinder eine besondere Bedeutung. Wer geht mit mir zusammen? Hab' ich genug Zeit? Fahr' ich heute mit dem Roller?

Einige Tipps

Am Schulweg erzählen sich die Kinder, was sie am Vortag erlebt haben. Sie gehen zusammen mit anderen Kindern, die sie gerne oder nicht so gerne mögen. Hier werden wichtige soziale Erfahrungen gemacht.
Der Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist ein guter Ausgleich für langes Sitzen.
Ist die Entfernung zwischen Wohnort und Schule größer als zwei Kilometer, kann ein Antrag auf kostenfreie Beförderung oder Kostenermäßigung über die Schule gestellt werden. Dann wird Ihr Kind einen Schulbus oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen.

Ausführliche Informationen über das Thema Schulbus finden Sie in unserem Fachartikel Beförderung von Schülerinnen und Schülern mit dem Schulbus.

Hier einige Tipps für den Schulweg:

  • Üben Sie mit Ihrem Kind den Weg zur Schule. Und zwar nicht am ersten Schultag, sondern vorher.
  • Begleiten Sie Ihr Kind nur so lange, wie es dies möchte. Die meisten Kinder finden es lustiger, mit Freunden zu gehen.
  • Geben Sie dem Kind genug Zeit, um in Ruhe zur Schule zu kommen und wieder heimzugehen. Gerade das Heimgehen dauert oft länger. Da müssen noch Geschichten erzählt, ein Hund gestreichelt werden ... Ein bisschen Spaß am Heimweg darf schon sein. Ihr Kind muss aber auch lernen, seine Zeit einzuteilen.
  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind auch über die anderen Schülerinnen und Schüler, die den gleichen Schulweg haben. Geben Sie ihm Zeit, seine Erlebnisse und Entdeckungen zu erzählen.

Streit am Schulweg?

Ihr Kind kann sich die Schülerinnen und Schüler, die den gleichen Schulweg haben, nicht aussuchen. Es wird sich mit manchen Kindern anfreunden, andere wird es nicht so gerne mögen. Leider kommt es oft vor, dass es Streit am Schulweg gibt. Oft erzählen Kinder nicht direkt von ihren Schwierigkeiten. Man merkt es erst daran, dass sie sehr früh oder spät zur Schule gehen möchten. Oder sie möchten auf einmal wieder in die Schule gebracht werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Versuchen Sie zu klären, ob es Angst hat, ob es Streit oder Raufereien gibt und wer welchen Anteil an den Streitereien hat? Hat Ihr Kind tatsächlich Angst oder wird bedroht, begleiten Sie es eine Zeit lang zur Schule. Damit ist die Situation für den Augenblick zwar entschärft, jedoch kann es sein, dass die Schwierigkeiten wieder beginnen sobald Ihr Kind wieder alleine geht.

Vielleicht kann es auf der anderen Straßenseite gehen? Kann es sich anderen Kindern anschließen? Oft genügen auch zehn Minuten, die es sich früher oder später auf den Weg macht.

Auch wenn diese Tricks funktionieren, Ihr Kind wird vermutlich den Schulweg mit Sorge gehen. Besser ist es, das entsprechende Kind zur Rede zu stellen. Das Beste wäre, Sie könnten Ihr Kind soweit dabei unterstützen, dass es sich dies alleine traut.. Im Notfall sollten jedoch Sie ein Gespräch mit den Eltern des jeweiligen Kindes suchen. Pöbeleien, Schubsereien und ähnliches sind kein Kavaliersdelikt. Ihr Kind hat ein Recht darauf, in Ruhe zur Schule zu gehen.

Mein Kind will nicht mehr mit dem Schulbus fahren!

Will Ihr Kind plötzlich nicht mehr mit dem Schulbus fahren, hat dies einen handfesten Grund. Wird es geneckt oder angepöbelt? Möchte keiner neben ihm sitzen?

Ist die Fahrt mit dem Schulbus unerträglich für Ihr Kind, bringen Sie es selbst in die Schule. Das ist wahrscheinlich nicht oft möglich und kann auch keine Dauerlösung sein. Fragen Sie Ihr Kind, welche Mitschülerinnen oder Mitschüler sich unfair verhalten. Machen Sie mit Ihrem Kind einen Plan, wie es den Schwierigkeiten begegnen kann. Vielleicht kann es sich von diesen Kindern fern halten, sich an einen anderen Platz setzen oder sich anderen Kindern anschließen. Ermutigen Sie Ihr Kind, spielen Sie mit Ihrem Kind vielleicht im Rollenspiel die belastende Situation durch und üben Sie Lösungsmöglichkeiten mit ihm ein.
Falls Handgreiflichkeiten dabei eine Rolle spielen, sprechen Sie mit den Eltern der betreffenden Kinder.

Hat Ihr Kind Ärger mit der Schulbusfahrerin oder dem Schulbusfahrer, sprechen Sie mit ihr oder ihm persönlich. Führt dies zu nichts, ist ein Gespräch mit den Lehrkräften oder dem Elternbeirat sinnvoll.

Mit dem Fahrrad zur Schule?

An vielen Grundschulen dürfen die Kinder erst dann mit dem Fahrrad zur Schule fahren, wenn sie eine Radfahrprüfung absolviert haben.
Dazu wird im Rahmen der Verkehrserziehung ein Fahrradtraining angeboten. Dieses wird mit der Radfahrprüfung (Theorie und Praxis) abgeschlossen. Die Prüfung nehmen Polizei und Verkehrswacht ab.
Je nach Entfernung fahren Kinder gerne mit dem Rad zur Schule. Achten Sie darauf, dass die Kinder genug Zeit haben. In letzter Minute mit dem Fahrrad zur Schule zu flitzen, beeinträchtigt die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr deutlich und gefährdet Ihr Kind.

Lesen Sie mehr über den Sinn und über die Bedeutung der Verkehrserziehung wie zum Beispiel der Radfahrprüfung.