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Foto: Fröhliches lachendes Baby mit Badetuch im Entendesign, das auf dem Bett der Eltern nach dem Bad oder der Dusche liegt.
FamVeld / Shutterstock.com

Körperpflege und Hygiene beim Baby

Jede Mutter und jeder Vater ist überrascht, wie klein ein neuer Mensch ist. Die daraus folgenden Hemmungen und Unsicherheiten was die Pflege anbelangt sind völlig normal.

Was ist bei der Nabelpflege nach der Geburt zu beachten?

Die erste Pflege erfährt Ihr Baby noch in der Klinik. Es wird bald nach der Abnabelung gesäubert. Nach der Abnabelung trocknet der Nabelschnurrest sehr schnell ein. Entweder zeigt Ihnen die Kinderkrankenschwester oder der Kinderpfleger auf der Entbindungsstation noch die korrekte Nabelpflege, spätestens aber werden Sie von Ihrer betreuenden Hebamme darin unterwiesen.

Seien Sie nicht verunsichert, wenn sich die Methoden unterscheiden, es gibt mehrere Möglichkeiten der Nabelpflege. In den meisten Fällen fällt der Nabel innerhalb der ersten sieben Tage nach der Geburt ab, manchmal aber dauert es etwas länger. Die Hebamme hat sicherlich einen geübten Blick und wird den Nabel gut beurteilen können. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann wird sie Sie zum Kinderarzt oder zur Kinderärztin schicken.

Überlegen Sie, wie tapfer Ihr Baby die Geburt gemeistert hat. Vielleicht fällt es Ihnen dann etwas leichter, die Unsicherheiten im Umgang mit Ihrem Kind zu überwinden. Nur keine Sorge, bald werden Sie ganz firm im Umgang mit Ihrem Kind sein. Waschen, baden, wickeln Sie Ihr Baby in Ruhe. Sie werden feststellen, dass seine Pflege Ihnen beiden Spaß machen kann. Der Mutter oder dem Vater und dem Kind.

Was muss grundsätzlich bei der Babypflege beachtet werden?

Die Abwehrkräfte eines Säuglings sind nicht so schwach wie man meinen könnte. Die ersten drei Monate genießt Ihr Kind durch das Stillen noch den so genannten Nestschutz (Schutz des Kindes vor Erregern durch mütterliche Antikörper). In dieser Zeit ist Ihr gesundes, reifes Baby noch gut vor harmlosen Erkältungen geschützt. Natürlich muss man trotzdem gewisse Regeln beachten, denn nicht vor allen Keimen ist das Kind sicher. Beachten Sie unbedingt, dass Sie

  • selbst, aber natürlich auch andere, die Ihr Kind anfassen, saubere Hände haben.
  • wenn Ihr Baby Hautverletzungen hat, diese sorgfältig behandeln. Wenn der Nabel noch nicht abgefallen ist, dürfen Sie Ihr Kind trotzdem baden. Sie sollten ihn danach allerdings sorgfältig reinigen und trocknen.
  • Ihr Baby trotz des Nestschutzes nicht unbedingt kranken Menschen in den Arm drücken.
  • Ihre Wohnung häufig lüften. In warmen, ungelüfteten Räumen sammeln sich Bakterien und Keime.
  • häufig die Bettwäsche des Babys wechseln.

Ausführliche Informationen über das Stillen finden Sie in unserem Fachartikel.

Stillen oder Flaschennahrung, auf welche Hygiene ist zu achten?

Die Abwehrkräfte von Säuglingen funktionieren noch nicht genauso wie bei Erwachsenen. Die Kleinen müssen sich erst an Keime gewöhnen. Krankheitserreger können bei ihnen also leichter "Fuß fassen". Das bedeutet, dass auf eine bestimmte Hygiene beim Stillen oder der Verwendung von Flaschennahrung zu achten ist.

Wenn Sie Ihr Kind stillen, achten Sie darauf, dass Sie

  • ein steriles Pumpset und einen sterilen Milchbehälter benutzen, wenn Sie Ihre Brüste abpumpen (weil sie nach dem Stillen zum Beispiel noch sehr prall sind). Die Reinigung in der Spülmaschine ist möglich, besser ist noch das Auskochen der Geräte und Behälter oder die Verwendung eines Sterilisators.
  • die Hände vor dem Abpumpen unbedingt waschen!

Ernähren sie Ihr Kind mit Flaschenmilch, achten Sie darauf, dass Sie

  • nach jeder Mahlzeit die Flasche und den Sauger heiß ausspülen; es gibt extra Flaschenbürsten, mit denen sich auch Milchreste in den Ecken entfernen lassen.
  • Rillen im Sauger sorgfältig putzen. In ihnen sammeln sich Milchreste besonders gern an.
  • Flasche und Sauger fünf bis zehn Minuten lang kochen. Nehmen Sie genügend Wasser.
  • Sterilisieren Sie Flasche und Sauger lieber nicht in einem chemischen Kaltbad. Geeignet sind auch so genannte Sterilisatoren, diese kann man im Fachhandel für Babyzubehör erwerben.
  • die gereinigte Flasche und den gereinigten Sauger auf ein frisches, ausgekochtes Tuch stellen. Decken Sie beides mit einem weiteren Tuch ab.

Muss das Baby täglich gebadet werden?

Das tägliche Babybad muss nicht sein. Tägliches Baden greift den Schutzmantel der Haut zu sehr an. Waschen genügt also, während ein Bad ein- bis zweimal pro Woche ausreicht. Kontrollieren Sie aber regelmäßig die Hautfalten des Kindes, insbesondere Hals und Achseln. Die Haut des Babys sondert auch Talg ab und dieser sammelt sich in den Falten. Dies kann unter Umständen zum Wundsein führen.

Was ist beim Baden/Waschen des Babys zu beachten?

Um den zarten Schutzmantel der Babyhaut nicht anzugreifen, genügt klares Wasch- oder Badewasser zur Reinigung Ihres Babys. Verzichten sie auf Badezusätze und Seife.

Achten Sie darauf, dass

  • die Wassertemperatur 37 Grad beträgt und der Raum, in dem das Baby gebadet oder gewaschen wird, ca. 22 Grad oder wärmer ist.
  • Sie mit dem Waschen bei den Augen beginnen, und zwar von außen nach innen darüberwischen, dann nacheinander Gesicht, Kopf, Hals, Arme, Hände, Bauch, Rücken, Beine und Füße waschen. Po und Genital sollten erst am Schluss gereinigt werden, da sonst die Keime am restlichen Körper verteilt werden.
  • zum Abtrocknen ein vorgewärmtes Badetuch oder Handtuch bereitliegt. Rubbeln Sie Ihr Kind nicht zu kräftig damit ab. Reiben Sie vorsichtig, aber bestimmt Ihr Kind trocken. Je sicherer Sie Ihr Kind in den Händen halten, desto sicherer fühlt sich Ihr Kind und hat Spaß am Bad. Trocknen Sie sorgfältig die Hautfalten!
  • Sie beim Jungen nicht die Vorhaut des Penis zurückschieben. Sie sitzt noch fest.
  • Sie beim Mädchen von der Scheide in Richtung Po waschen, damit keine Keime in die Vagina gelangen.

Babys Ohren, Nase, Nägel, Zähnchen, wie werden sie gepflegt?

Wattestäbchen haben in einem Babyohr nichts zu suchen! Nicht nur, dass sie abbrechen können. Man kann damit leicht das Trommelfell verletzen. Im Übrigen holt man damit nicht das Ohrenschmalz aus dem Ohr heraus. Es wird eher tiefer hineingeschoben. So bildet sich unter Umständen ein Schmalzpfropfen. Sie dürfen die Ohrmuschel entweder mit einem feuchten oder einem ölgetränkten Wattebausch reinigen. Ansonsten säubern sich Ohren von selbst.

Das Wattestäbchen hat auch in der Babynase nichts zu suchen. Die Verletzungsgefahr für deren Schleimhaut ist zu groß. Im Allgemeinen reinigt sich das Babynäschen auch von allein. Das Kind niest nämlich. Niesen muss also nicht immer ein Hinweis auf Schnupfen sein. Es säubert lediglich die Atemwege (Babys niesen auch leicht, wenn sie von hellem Licht gereizt werden).

Schneiden Sie nicht zu früh Babys Nägel. Sind die Fingernägel zu lang, ziehen Sie Ihrem Neugeborenen ein Paar Söckchen über die Hände. Wenn möglich, sollten Sie ca. vier Wochen warten, bis Sie die Fingernägel zum ersten Mal schneiden. Die Fußnägel werden erst nach einigen Monaten geschnitten.

Bereits das erste Zähnchen Ihres Babys muss geputzt werden. Mit einem feuchten Wattebausch, einem feuchten Läppchen können Sie die Zahnpflege beginnen. Hat Ihr Baby drei bis vier Zähne, können Sie bereits eine Babyzahnbürste benutzen. Achten sie darauf, dass zwischen den Zähnchen keine Gemüse- oder Fleischreste hängen bleiben.

Lesen Sie hier auch unseren Beitrag über die ersten Zähne Ihres Kindes.

Wie oft muss ein Säugling gewickelt werden?

Der Po kann im wahrsten Sinne des Wortes der wunde Punkt bei einem Säugling sein. Insgesamt ist die Babyhaut zart und dünn. Das macht sie anfällig für Bakterien. Sie (und übrigens auch Pilze) vermehren sich besonders schnell in einer feuchtwarmen Umgebung. Eine nasse Windel ist also der ideale Nährboden dafür.
Lassen Sie Ihr Baby deshalb so viel wie möglich nackt strampeln. Luft am Babypo beugt einem Wundwerden vor. Ist die Haut bereits wund, wirkt frische Luft heilend. Außerdem wird Ihnen Ihre Hebamme noch gute Ratschläge zur Pflege des wunden Pos geben können. Auch bestimmte Nahrungsmittel, zum Beispiel Zitrusfrüchte, stehen in dem Ruf, einen wunden Po zu verursachen. Während der Stillzeit sollten Sie deshalb genau darauf achten, ob Ihr Baby auf bestimmte Nahrungsmittel, die Sie zu sich nehmen, mit einem wunden Po reagiert. Wenn es etwas nicht verträgt, wird es innerhalb der ersten 24 bis 36 Stunden reagieren.
Selbstverständlich muss nach jedem Stuhlgang die Windel gewechselt werden. Ansonsten wickeln Sie Ihr Baby etwa alle drei bis vier Stunden.

Mehr Infos: 

Manche Fragestellungen zur Körperpflege und Hygiene sind aber nur in einer oder mehrerer Entwicklungsphasen Ihres Kindes relevant; diese finden Sie daher unter dem jeweiligen Kapitel.