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Foto: Nahaufnahme der Beine eines Kindes, das auf dem Töpfchen sitzt.
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Körperpflege und Hygiene bis zum Kindergartenalter

Neben der Sauberkeitserziehung allgemeinen Fragestellungen zur Körperpflege/Hygiene sind bis zum Kindergartenalter einige weitere Dinge zu beachten.

Wie viel Hygiene braucht mein Kind?

Mit der Bewegung und dem Heranwachsen des Kindes steigt unweigerlich auch das Ausmaß an Dreck und Flecken. Fingerfarben werden nicht auf dem Papier verteilt, sondern auch auf Nase, Mund und Hose. Kindern macht dies einen Riesenspaß, und das ist auch gut so. Hindern Sie es nicht daran, auch wenn es schwer fällt. Kinder lernen durch den Umgang mit Materialien aller Art reichlich Neues. So wie zum Beispiel aus Dreck und Wasser Matsch entsteht, dass Schokolade in der Hand zu schmelzen beginnt und sich Farbe auf der Haut klebrig anfühlt.

Selbstverständlich müssen die vollbrachten Kunstwerke und Flecken auch wieder entfernt und die Haut vom Dreck befreit werden, jedoch vermeiden Sie übertriebene Reinlichkeit.

Schränkt man den Forschungsdrang des Kindes aus Hygienegründen ein, bedeutet dies für das Kind, eine Vielzahl von Erfahrungen nicht machen zu können. Die Vorteile dieses Forschungsdrangs für das Kind sind ungleich größer als die Möglichkeit einer Ansteckung. Natürlich gibt es Grenzen: Mülleimer, Toilette usw. sind sicher nicht die richtigen Orte für Experimente.

Wie in allen anderen Bereichen ist es erforderlich, dass das Kind versteht, warum es bestimmte Dinge nicht tun darf. Und es ist erforderlich, dass sich die Eltern überlegen, ob ihre eigenen Sauberkeitsvorstellungen sinnvoll sind. Welchen Einfluss haben andere Erwachsene? Schämt man sich wegen des kleinen "Dreckspatzes"? Sicher gibt es Situationen, in denen saubere ordentliche Kinder erwünscht sind. Letztendlich entscheiden die Eltern, inwieweit sie sich Vorstellungen anderer unterwerfen.

Wie sauber soll die Kleidung sein?

In der Regel ist der Ketchupfleck auf dem Pullover für Ihr Kind völlig nebensächlich. Auf der anderen Seite gibt es durchaus Kinder, die möglichst "schön" angezogen sein wollen. Aber auch hier können die Vorstellungen zwischen Eltern und Kind unterschiedlich sein.

Grundsätzlich sollte ein Kind in sauberen Kleidern den Tag beginnen. Das Kind beim Spiel zu stören, nur weil die Hose einen Fleck bekommen hat, ist übertrieben. Mit dem Spitzenkleidchen auf den Spielplatz zu gehen, ist unsinnig. Hat sich ein Kind schmutzig gemacht, nicht schimpfen, sondern lieber duschen! Denn schmutzige Spielkinder sind normal.

Welcher Schmutz macht mein Kind krank?

Haustiere: Die oft innige Nähe zwischen Kind und Tier muss nicht durch unnötige Sauberkeitsvorschriften getrübt werden. Haustiere können aber Krankheiten übertragen. Schmusen bedeutet nicht, sich gegenseitig abzulecken. Der Esstisch ist kein geeigneter Platz für ein Tier. Das Katzenklo, das mit seinen Körnchen zum Spielen verlockt, ist für das Kind tabu.

Alte Papiertaschentücher sind "Bakterienschleudern", die sofort in den Müll gehören. Die Kindergartentasche sollte ohnehin regelmäßig durchgesehen werden, ob sich Speisereste oder Taschentücher darin befinden. Der Inhalt des Mülleimers ist selbstverständlich zum Spielen nicht geeignet. Ebenso kann es nicht schaden, dass eine oder andere Spielzeug auch mal sauber zu machen bzw. zu reinigen. Nur: Der abgelutschte Teddy ist ja gerade wegen seines Geruchs heiß geliebt. Fragen Sie Ihr Kind also, bevor diese Dinge in der Waschmaschine landen.

Wie kann ich meinem Kind Sauberkeit beibringen?

Für Kinder muss Sauberkeit einen Sinn haben. Haben sie verstanden, dass mancher Schmutz krank macht, werden sie nicht damit spielen.

Kinder orientieren sich an den Erwachsenen. So macht es keinen Sinn, dem Kind zu predigen, die Hände zu waschen, wenn man selbst mit schmutzigen Händen beim Essen sitzt. Kinder sehen bei Erwachsenen, dass es durchaus Situationen gibt, bei denen auch sie schmutzig werden: Die Wand wird gemalert, das Auto repariert. Beim gemeinsamen Bau einer Sandburg wird die Mutter nicht sauber bleiben. Schmutzig sein ist in vielen Situationen ok. Kinder sehen auch, wie Erwachsene sich hinterher reinigen. Gemeinsam Hände waschen macht Spaß. Sauber sein ist in vielen Situationen ein spürbarer Beitrag zum Wohlbefinden.

Richtig Hände waschen, richtig Husten und Niesen: Lesen Sie unseren Beitrag dazu.

Was muss ich bei der Körperpflege meines Kindes beachten?

Bei Babys ist Körperpflege noch relativ einfach zu bewerkstelligen. Babys baden meist außerordentlich gerne. Je älter die Kinder werden, desto schwieriger kann sich das Thema Körperpflege entwickeln. Kleinkinder lassen sich von Schmutz oder Matsch nicht abschrecken. Sie sind dadurch im Prinzip auch keinen Gefahren ausgesetzt.

Sie möchten sich aber meist ungern duschen oder waschen lassen. Unvermeidlich ist oft, dass Schaum in die Augen gelangt. Insbesondere das Haarewaschen lehnen Kinder daher oft kategorisch ab. Verwenden Sie darum besonders milde Shampoos. Die Körperpflege muss ja nicht zur Quälerei werden. Ein- oder zweimal duschen pro Woche genügt. Selbstverständlich ist allerdings, Gesicht und Hände regelmäßig zu reinigen.

Für die tägliche Reinigung Ihres Kleinkindes ist es also ausreichend, Gesicht, Füße, Po und Genitalbereich zu waschen, anstatt immer zu baden oder zu duschen. Dabei muss nicht immer Seife oder Waschgel verwendet werden. Denn diese trocknet bei zu häufiger Verwendung die Haut eher aus, als Sie zu pflegen. Oft genügt warmes Wasser zur Reinigung. Besonders schmutzige Stellen können ja gezielt mit einer milden Seife behandelt werden.

Der Genitalbereich und der Po von Kindern sollte täglich morgens und abends gewaschen werden. Anschließend ist darauf zu achten, dass die Hautfalten in diesem Bereich gut abgetrocknet werden, damit die Haut dort nicht wund wird.

Wie oft sollten die Haare gewaschen werden?

Die Haare Ihres Kindes können Sie so oft Sie wollen waschen, sofern Sie hierfür ein mildes Shampoo verwenden. Es reicht allerdings, nur die Kopfhaut mit einer kleinen Menge zu waschen, da das restliche Shampoo durch das Waschen von selbst ins längere Haar gelangt. Ausreichend ist es jedoch, die Haare Ihres Kindes ein- bis zweimal in der Woche zu waschen. Unvermeidlich ist oft, dass Schaum in die Augen gelangt. Verwenden Sie darum besonders milde Shampoos. Die Körperpflege muss ja nicht zur Quälerei werden.

Wie putze ich die Ohren?

Die Ohren sollten in regelmäßigen Abständen gesäubert werden. Man sollte wissen, dass es sich bei Ohrenschmalz nicht um Schmutz handelt. Er wird eigens vom Körper produziert und dient dazu, den Gehörgang zu reinigen. Um diesen nicht zu verletzten, vermeiden Sie hierfür Wattestäbchen zu verwenden und reinigen Sie nur den äußeren Bereich mit einem Waschlappen.

Was sollte ich bei der Pflege der Hände und Füße beachten?

Finger- und Fußnägel sollten kurz geschnitten sein, damit sich möglichst wenig Schmutz ansammeln kann. Fußnägel hierbei möglichst gerade schneiden, um ein Einwachsen zu vermeiden. Fingernägel sollten jedoch entsprechend der Biegung geschnitten werden.

Wie wichtig ist Zahnpflege?

Gesunde Zähne sind vor allem Ergebnis gründlicher und gewissenhafter Pflege. Auch Milchzähne müssen gut gepflegt sein. Das dies nicht so wichtig wäre, da sie wieder ausfallen, ist ein Trugschluss! Außerdem bereitet auch ein kranker Milchzahn Schmerzen. Lesen Sie auch den Abschnitt Zahnpflege und Gesundheit
Mehr zur Gesundheit bis zum Kindergartenalter lesen Sie in unserem Beitrag.