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Foto: Zwei lachende Schülerinnen und ein lachender Schüler mit Daumen nach oben
Antonio Guillem / Shutterstock.com

Schülermitverantwortung (SMV)

In den weiterführenden Schulen – Mittelschule, Realschule, Gymnasium – gibt es eine Schülermitverantwortung (SMV), die eine Vertretung der Schülerschaft gegenüber Lehrkräften, Direktorinnen bzw. Direktoren und Eltern ist.

Was heißt Schülermitverantwortung?

Die Schülermitverantwortung (SMV) ist die Vertretung der Schülerinnen und Schüler an der Schule. Sie ist ein wichtiges Bindeglied zwischen Schulleitung, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern. In jeder einzelnen Klasse werden Klassensprecherinnen oder Klassensprecher gewählt, welche wiederum Schülersprecherinnen oder Schülersprecher wählen.

Die Schülervertretung hat das Recht auf Information seitens der Schulleitung in allen sie betreffenden Angelegenheiten. Sie übermittelt Wünsche und Anregungen der Schülerinnen und Schüler an die Lehrkräfte und die Schulleitung. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen oder die Mithilfe bei der Lösung von Konfliktfällen.

Die Möglichkeit zur Mitbestimmung an der Schule ist ein wichtiger Beitrag zur Förderung eines guten Schulklimas. Schülerinnen und Schüler haben mit der SMV eine Anlaufstelle, an die sie sich wenden können.
In die von der SMV gebildeten Arbeitsgruppen können alle Schülerinnen und Schüler gewählt werden. Jede Arbeitsgruppe soll eine beratende Lehrkraft wählen.

Die SMV ist nicht nur für die Nöte und Sorgen der Schülerinnen und Schüler da, sie ist auch an Aktionen oder Feiern (Konzerte, Schülercafé etc.) beteiligt, die den Schulalltag beleben. Schülermitverantwortung heißt nicht nur, sich gegenüber der Schule zu behaupten, sondern den Schulalltag mit zu gestalten. Und dazu werden Schülerinnen und Schüler gebraucht, die bereit sind, sich zu engagieren.

Eine Aufgabe bei der SMV zu übernehmen, bedeutet: Zeit zu investieren, für andere einzutreten, sich durchzusetzen, Gegenargumente zu verstehen und diskutieren zu lernen. Nicht jede Schülerin oder jeder Schüler ist dazu bereit. Und nicht alle Eltern sind begeistert, wenn sie hören, dass ihr Kind dafür viel Zeit aufwendet. Doch werden hier viele Fertigkeiten gelernt und Stärken zu Tage gebracht, die auch im späteren Leben wichtig sind.

Gelingt es, die Schülerinnen und Schüler für diese Aufgabe zu begeistern, entwickeln sie oft innovative, kreative Ideen. Der Freiraum dazu muss freilich von der Schulleitung gegeben werden. Das bedeutet, die Anliegen von Schülerinnen und Schülern ernsthaft zu prüfen. Auch wenn manche Ideen den Alltagsbetrieb in der Schule scheinbar stören, sind sie oft dem Schulklima sehr zuträglich.

Schülermitverantwortung bedeutet auch, Schülerinnen und Schüler tatsächlich in die Verantwortung zu nehmen. In einem harmonischen Miteinander aller am Schulbetrieb Beteiligten liegt eine große Chance. Ein gutes Schulklima wirkt sich auf jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler aus.

Die Einrichtungen der Schülermitverantwortung

Die Aufgaben der Schülermitverantwortung werden insbesondere durch folgende Einrichtungen der Schülervertretung wahrgenommen:

  • Klassensprecherinnen bzw. Klassensprecher sowie ihre Stellvertreterinnen bzw. Stellverstreter. 
  • Klassensprecherversammlung: sie setzt sich zusammen aus den Klassensprecherinnen bzw. Klassensprecher sowie denStellvertreterinnen bzw. Stellvertretern aber auch den Schülersprecherinnen bzw. Schülersprechern.
  • Erste, zweite und dritte Schülersprecherin bzw. -sprecher: sie werden von den jeweiligen  Klassensprecherninnen bzw. Klassensprechern sowie ihren Stellvertreterninnen und Stellvertretern gewählt;
  • Schülerausschuss: dieser wird durch die drei Schülersprecherinnen bzw. Schülersprecher gebildet.
  • Sind die Schülerinnen und Schüler nicht in Klassen zusammengefasst, übernimmt die Jahrgangsstufensprecherin bzw. der Jahrgangsstufensprecher oder die Kurssprecherin bzw. der Kurssprecher die Aufgaben der Klassensprecherin oder des Klassensprechers.

Klassensprecherin oder Klassensprecher

Jede Klasse wählt in den ersten vier Wochen nach Schulbeginn eine Klassensprecherin oder einen Klassensprecher. Sie haben die Aufgabe, Wünsche oder Kritik an die Lehrkräfte heranzutragen. Sie können bei Lehrer-Schüler-Konflikten helfen. Oft sind sie an der Organisation von Klassenfeiern beteiligt.

Außerdem dienen sie als Bindeglied zwischen SMV (Schülermitverantwortung) und der Klasse. Sie wählen die Schülersprecherin bzw. den Schülersprecher und die Verbindungslehrerin oder den Verbindungslehrer. Wünsche der Klasse werden von ihnen in die Klassensprecherversammlung eingebracht.

Sie informieren die Klasse, nehmen an Klassensprecherkonferenzen und Klassensprecherseminaren teil.

Natürlich müssen Klassensprecherinnen bzw. Klassensprecher nicht alles alleine machen. So ist beispielsweise das Einsammeln von Geld oder eine Aufsichtsfunktion nicht immer beliebt. Die Mitschülerinnen und Mitschüler können aber nicht alle unangenehmen Aufgaben auf die Klassensprecherinnen bzw. die Klassensprecher abwälzen. Bei vielen Dingen ist die Mithilfe der anderen Schülerinnen und Schüler nicht nur gewünscht, sondern notwendig.

Schülersprecherin oder Schülersprecher

Die Schülersprecherinnen oder Schülersprecher werden von den Klassensprecherinnen und Klassensprechern und ihren Stellvertretenden für ein Schuljahr gewählt.

Sie müssen selbst nicht Klassensprecherin oder Klassensprecher oder Stellvertreterin oder Stellvertreter sein.

Sie vertreten die Rechte der Schülerinnen und Schüler im Schulforum, gegenüber der Schulleitung und den Lehrkräften.

Lesen Sie dazu auch unseren Beitrag über Aufgaben und Funktionen eines Schulforums.

Verbindungslehrkraft

Um den Kontakt zwischen Schulleitung, Lehrkräften, den Schülerinnen und den Schülerinnen und Schülern zu verbessern, kann eine Verbindungslehrkraft durch die Klassensprecherinnen bzw. die Klassensprecher und ihre Stellvertretenden gewählt werden.

Schülerzeitung

Die Schülerzeitung ist eine Einrichtung der Schule im Rahmen der Schülermitverantwortung. In ihr machen die Schülerinnen und Schüler vom Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch.

Die Schulleitung kann jedoch die Herausgabe einzelner Ausgaben der Schülerzeitung ablehnen und die Verbreitung untersagen, soweit deren Inhalt gegen Rechtsvorschriften verstößt oder das Recht der persönlichen Ehre verletzt. Die Schulleitung muss in diesem Fall ihre Entscheidung innerhalb einer Woche schriftlich begründen.

Die Mitarbeit an der Schülerzeitung ist eine gute Gelegenheit für Schülerinnen und Schüler, ihre Ansichten und Einsichten über die Schule zu verbreiten. Gleichzeitig werden Fertigkeiten wie Recherchieren, Schreiben, Interviewen etc. geschult.

Für Lehrkräfte und Eltern ist die Schülerzeitung ein gutes Mittel, Informationen über das Schulleben und die Stimmung an der Schule ihres Kindes zu erhalten.

Was machen Tutorinnen und Tutoren?

Tutorinnen und Tutoren sind Schülerinnen und Schüler höherer Klassen, die Jüngeren beim Eingewöhnen in der neuen Schule helfen. Sie stehen insbesondere während der ersten Phase beim Übertritt in eine weiterführende Schule mit Rat und Tat zur Seite.

Häufig organisieren sie auch Freizeitangebote wie Kinobesuche, Schwimmen oder sogar ein gemeinsames Wochenende, um das Kennenlernen der neuen Schülerinnen und Schüler zu unterstützen. Aber auch auf dem Pausenhof sind sie für die Jüngeren ansprechbereit.

Nicht nur die jüngeren Schülerinnen und Schüler, auch die Tutorinnen und Tutoren profitieren von der Mithilfe: Sie erhalten durch ihr soziales Engagement Anerkennung.

Möchte sich Ihr Kind als Tutoin oder Tutor engagieren, unterstützen Sie es in diesem Wunsch.

Auf dem SMV-Portal für Schülerinnen und Schüler sind Informationen, Tipps und Hilfestellungen in der Schülermitverantwortung (SMV) gesammelt.