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Foto: Paar sitzt nachdenklich und stumm mit verschränkten Armen auf dem Sofa.
fizkes / Shutterstock.com

Eheprobleme / Elternstreit

Das Zusammenleben, insbesondere mit Kindern, ist nicht immer harmonisch. Konfliktstoff bietet allein der Alltag genug.

Wie reagieren Kinder bei Streitigkeiten zwischen den Eltern?

Überall dort, wo es unterschiedliche Meinungen und Haltungen gibt, wird diskutiert und zuweilen heftig gestritten. Streiten ist unvermeidbar und gehört zum Leben.

Dies gilt natürlich auch für das Elternpaar. Damit sich ein Streit positiv und konstruktiv auswirken kann, sind Grundregeln der Kommunikation zu berücksichtigen. Notwendig ist ein gewisses Maß an "Streitkultur".

Unterschätzen Sie nie, was Ihre Kinder alles hören und mitbekommen.

Bei Streitigkeiten zwischen den Eltern können Kinder sehr sensibel reagieren. Kinder bekommen Angst, wenn es zwischen den Eltern zu einem lautstarken und heftigen Schlagabtausch kommt. Sie verstehen einfach viele Dinge nicht, um die es bei den Streitigkeiten zwischen Erwachsenen geht. Und sie können nicht abschätzen, welche Konsequenzen der Konflikt hat.

Sind Kinder bei den Streitigkeiten anwesend, kommen sie in einen inneren Konflikt. Sie haben das Gefühl, sie müssten sich für einen der beiden entscheiden. Und das können sie nicht. Insbesondere, wenn ein Elternteil abgewertet wird, haben sie Probleme, dies zu verstehen. Denn sie lieben beide Eltern. Kleine Kinder bekommen Angst, größere Kinder fühlen sich hilflos, möchten vielleicht sogar zwischen den Eltern vermitteln. Oft entwickeln sie Schuldgefühle.

Kinder jeden Alters brauchen Geborgenheit und Sicherheit. Streiten die Eltern wiederholt und bösartig, sind diese Bedürfnisse in Gefahr. In letzter Konsequenz haben Kinder Angst, dass sich die Eltern sogar trennen oder scheiden lassen.

Darum ist es außerordentlich wichtig, nicht vor den Kindern zu streiten.

Können Kinder vom Streit ihrer Eltern profitieren?

Ihre Kinder können von Ihnen lernen, dass zwei Menschen, die sich gegenseitig wertschätzen, auch einmal aneinandergeraten und sich hinterher wieder gut vertragen können.

Das Beispiel, das Sie Ihren Kindern in Streitsituationen geben, nimmt für sie später eine Vorbildfunktion ein. Deshalb sollten Sie sich bemühen, Ihren Kindern auch beim Streiten ein gutes Vorbild zu bieten.

Dass dies ganz einfach ist, wird niemand behaupten. Aber man kann es durchaus lernen. Dies gilt in erster Linie für Alltagsstreitereien.

Konflikte zwischen dem Paar um Themen, die nicht für Kinderohren bestimmt sind, sollten keinesfalls vor dem Kind ausgetragen werden.

Was tun, wenn häufiges Streiten zum schweren Beziehungsproblem wird?

Nicht jeder Konflikt kann einvernehmlich beigelegt werden.

Bei schweren Beziehungsproblemen ähneln sich früher oder später die Streitigkeiten. Wieder und wieder kommen alte Vorwürfe und Verletzungen auf den Tisch. Es ist schwer, diese Probleme aufzulösen.

Wird der Streit zwischen den Eltern zur Dauerbelastung für die Familie, ist es notwendig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenden Sie sich an eine Ehe- und Familienberatungsstelle.

Denn ein gutes Miteinander der Eltern ist für ein angenehmes Familienklima unabdingbar.