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Foto:  Kleiner Junge sitzt am Tisch und zählt seine Münzen. Auf dem Tisch steht sein Sparschwein.
NadyaEugene / Shutterstock.com

Taschengeld und Umgang mit Geld

Den Umgang mit Geld kann nur lernen, wer Geld zur Verfügung hat.

In welchem Alter brauchen Kinder Taschengeld?

Zeigt Ihr Kind mit vier oder fünf Jahren Interesse an Geld, können Sie mit einer wöchentlichen Taschengeldzahlung beginnen.

Natürlich gehört hierzu, dass es zunächst nicht allzu viel ist: Taschengeld ist Geld für die Tasche. Kinder können damit machen, was sie möchten. Sie können ihr Geld ausgeben oder auch sparen. Gehen sie nicht sorgsam damit um, müssen sie eben warten, bis Nachschub kommt.

Kinder lernen mit dem Taschengeld nicht nur den Umgang mit Geld, sondern auch den Umgang mit eigenen Wünschen.

Spätestens mit Schuleintritt möchten und sollen Kinder Taschengeld bekommen. Sie wissen längst, dass es unterschiedliche Münzen und Scheine gibt und begreifen, dass Dinge unterschiedlich viel kosten.

Etwa ab zehn Jahren können Kinder lernen, ihr Geld über einen Monat zu verteilen.

Wie viel Taschengeld in welchem Alter?

Besprechen Sie mit Ihrem Kind die Höhe des Taschengelds. Wie viel Taschengeld bekommen die Freunde? Wie viel Taschengeld sind wir Eltern bereit zu zahlen?

Nachfolgende Beträge dienen der Orientierung:

Höhe des Taschengelds bei wöchentlicher Auszahlung

  • unter 6 Jahren: 50 Cent
  • 6 bis 7 Jahre: 1,50 bis 2  Euro
  • 8 bis 9 Jahre: 2 bis 3 Euro

Höhe des Taschengelds bei monatlicher Auszahlung

  • 10 bis 11 Jahre: 13 bis 16 Euro
  • 12 bis 13 Jahre: 20 bis 22 Euro
  • 14 bis 15 Jahre: 25 bis 30 Euro
  • 16 bis 17 Jahre: 35 bis 45 Euro
  • 18 Jahre: 70 Euro

Mein Kind kauft sich vom Taschengeld nur unsinnige Sachen

„Endlich eigenes Geld in der Tasche! Endlich kann ich mir kaufen, was ich will!" So mögen Kinder wohl denken.

Und Eltern staunen, wofür ihr Kind sein Geld ausgibt. Süßigkeiten, Bildkärtchen ... Sie sind vielleicht der Ansicht, dass das Geld zum Fenster hinausgeschmissen ist. Nur: Vom Taschengeld kann sich das Kind kaufen, was es möchte.

Natürlich kann man es darauf hinweisen, dass Süßigkeiten ungesund sind oder manche Dinge nach einigen Tagen unbeachtet in der Ecke liegen. Aber Kinder lernen gerade im Umgang mit dem Taschengeld, was ihnen wichtig oder weniger wichtig ist. Und dass es sich für manche Sachen lohnt, sein Taschengeld zu sparen.

Mein Kind kommt mit seinem Taschengeld nicht aus!

Mit dem Taschengeld soll das Kind lernen, sein Geld selbst zu verwalten.

Ist es bereits nach einigen Tagen pleite, gibt es einige Möglichkeiten, ihm zu helfen, sein Geld besser zu verwalten:

  • Zahlen Sie das Taschengeld vorübergehend 14-tägig statt monatlich aus.
  • Setzen Sie attraktive Sparziele. Sie können dann einen Teil des Taschengelds einbehalten, bis das Geld beisammen ist.
  • Bekommt Ihr Kind genügend Geld? Vielleicht sollte der Betrag etwas angehoben werden.
  • Vorschuss: Der Vorschuss wird von der nächsten Taschengeldzahlung abgezogen.

Tipps rund ums Taschengeld

  • Zahlen Sie das Taschengeld pünktlich aus, ohne dass Ihr Kind Sie daran erinnern muss.
  • Sprechen Sie zu Hause über Geld. Kinder sollen wissen, dass es auch den Eltern nicht in den Schoß fällt. Auch Sie müssen sparen, um sich etwas Notwendiges oder Ersehntes anzuschaffen.
  • Taschengeld ist kein Erziehungsmittel. Mit dem Taschengeld sollen Kinder lernen, mit Geld umzugehen. Nicht mehr und nicht weniger. Wohlverhalten darf nicht mit Geld verknüpft werden.
  • Mithilfe im Haushalt: Die Mithilfe im Haushalt sollte nicht entlohnt werden. Sie ist ein Beitrag zur Familiengemeinschaft. Ausnahmen bilden besondere Aufgaben, die nicht zum Familienalltag gehören.
  • Keine Kontrolle: Das Kind kann über sein Geld frei verfügen.
  • Was muss vom Taschengeld bezahlt werden? Machen Sie mit Ihrem Kind aus, wofür das Taschengeld gedacht ist. Ein Beispiel: Schulsachen werden von den Eltern bezahlt, der besonders lustige Bleistift wird vom Kind gekauft. Bei älteren Kindern lohnt es sich, Regeln aufzustellen: Vielleicht wird der erste Kinobesuch im Monat von den Eltern finanziert, alle weiteren muss das Kind vom Taschengeld bezahlen? Eis muss es sich selbst kaufen, was nicht heißt, dass es nicht einmal eins spendiert bekommt. Sprechen Sie vor allem über die Handykosten!
  • Erweitertes Taschengeld: Möchte Ihr Kind auch größere persönliche Ausgaben selbst tätigen, sollten Sie dies im Prinzip unterstützen. Kleidergeld oder Ähnliches erfordert aber von den Kindern die Fähigkeit, größere Summen selbst zu verwalten. Das können wohl eher Jugendliche. Sprechen Sie mit Ihrem Kind. Trauen Sie ihm zu, auch größere Beträge sinnvoll zu verwenden, sollte diesem Wunsch nachgegeben werden.
  • Ein eigenes Konto: Ältere Kinder brauchen ein Bankkonto. Hierauf kann das Taschengeld oder Selbstverdientes überwiesen werden. Wichtig ist, dass das Konto auf keinen Fall überzogen werden kann und so auch keine Schulden entstehen können.
  • Größere Wünsche: Sie können mit Ihrem Kind ausmachen, dass Sie beispielsweise für ein neues Fahrrad einen bestimmten Betrag zahlen. Der Rest wird vom Taschengeld angespart.

Extra-Taschengeld

Über kleinere Zuschüsse für den Wandertag oder einen Kinobesuch freuen sich alle Kinder. Doch werden den Kindern oft höhere Geldbeträge geschenkt.

Natürlich gehört dieses Geld dem Kind. Es geht aber im Alltag mit Beträgen um, die es in der „Tasche“ transportieren soll. Große Scheine haben in der Geldbörse von Kindern nichts zu suchen. Darum sollten höhere Beträge auf ein Konto eingezahlt werden.

Wichtig ist, dass das Kind die Einsicht gewinnt, dass es schade ist, größere Summen für Kleinigkeiten zu verplempern.

Eltern sollten durchaus mit den „Schenkerinnen und Schenkern“ sprechen. Warum muss einem Kind Geld geschenkt werden? Hat das Kind an einem liebevoll überlegten Geburtstagsgeschenk nicht mehr Freude?

Bei Jugendlichen sieht die Sache anders aus. Sie haben wesentlich mehr Erfahrung im Umgang mit Geld. Meist besitzen sie ein Konto, auf das höhere Beträge eingezahlt werden können.