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Foto: drei schwangere Frauen machen Geburtsvorbereitung mit Medizinbällen
Pressmaster / Shutterstock.com

Geburtsvorbereitung – Techniken und Tipps für die Zeit vor der Geburt und die erste Zeit danach

Während der Schwangerschaft befindet sich die werdende Mutter nicht nur in einem besonderen körperlichen, sondern auch in einem seelischen Ausnahmezustand.

Die Zeit vor der Geburt

Trotz aller Vorfreude auf das Kind fühlen sich Schwangere häufig verunsichert. Informationen zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (so nennt man die ersten acht Wochen nach der Geburt) können dabei helfen, die größten Ängste abzumildern. Weiß die werdende Mutter, was auf sie zukommt, kann sie mit größerer Gelassenheit der Entbindung entgegensehen und sich uneingeschränkter auf ihr Kind freuen.

Hier finden Sie mehr Informationen zum Weiterlesen:

Geburtsvorbereitungskurs – mit Partnerin oder mit Partner?

Einen guten Rahmen, Ängste und Sorgen aufzulösen, bieten Geburtsvorbereitungskurse, in denen sich Schwangere treffen, sich austauschen und viele Antworten auf wichtige Fragen erhalten. Fragen, zum Beispiel ob bei der Geburt alles gut gehen wird oder wie eine Geburt verläuft, all das wird in diesen Stunden besprochen.

Heutzutage ist die Anwesenheit des werdenden Vaters oder der Partnerin bei der Geburt eines Kindes fast üblich. Die Geburt ist daher nicht nur für die werdende Mutter, sondern auch für den werdenden Vater bzw. Lebensgefährtin eine ganz besondere Situation. In speziellen Geburtsvorbereitungskursen wird deswegen auch auf die Sorgen und Ängste der Begleitpersonen eingegangen.

Ein üppiges Angebot an Geburtsvorbereitungskursen

Die werdenden Eltern können meist aus einem üppigen Angebot an Kursen wählen. Welche Kursart ihren Bedürfnissen am nächsten kommt, richtet sich oft nach Zeitaufwand, Veranstaltungsort und Umfang der Kosten. Es werden häufig Kurse für Schwangere angeboten, in deren Verlauf ein bis zwei Partnerabende vorgesehen sind.

Andere Paare bevorzugen sogenannte "Crashkurse", die meist an einem Wochenende stattfinden und in denen das Wissen geballt vermittelt wird. Natürlich ist es für die Partnerin oder den Partner kein Muss, an einem Kurs teilzunehmen. Die Partnerin oder der Partner wird die werdende Mutter selbstverständlich trotzdem sehr gut unter der Geburt unterstützen können, sie oder er wird im Kreißsaal sicher von der Hebamme angeleitet.

Die Kosten für einen Geburtsvorbereitungskurs werden von der Krankkasse erstattet

Ein guter Zeitpunkt, einen Geburtsvorbereitungskurs zu beginnen ist ca. um die 25. Schwangerschaftswoche. Informieren Sie sich also rechtzeitig über das Angebot in Ihrer Umgebung. Gute Anlaufstellen sind Entbindungskliniken, Geburtshäuser und Hebammenpraxen.
Die Kosten für die Schwangeren werden von den gesetzlichen Krankenkassen (von den privaten in der Regel genauso) erstattet, der Partner muss seinen Anteil leider privat entrichten. Sollten Sie den Kurs nicht bei einer Hebamme besuchen, so setzen Sie sich vor Kursbeginn mit Ihrer Krankenkasse in Verbindung, um die Kostenfrage zu klären.

Was bietet ein Geburtsvorbereitungskurs?

Nicht alle Geburtsvorbereitungskurse sind gleich, denn nicht alle Hebammen, Geburtsvorbereiterinnen und Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten arbeiten nach dem gleichen Konzept. Sollten Sie spezielle Vorstellungen von einem Geburtsvorbereitungskurs haben, zum Beispiel, wenn Sie das zweite oder dritte Kind erwarten, schon viel theoretisches Wissen haben und womöglich lieber Übungen aus der Schwangerschaftsgymnastik erlernen möchten, dann erkundigen Sie sich genau bei der Kursleitung nach den Inhalten des Kurses, bevor Sie sich für einen Kurs entscheiden.

Verlauf eines Geburtsvorbereitungskurses

Im Verlauf eines Geburtsvorbereitungskurses werden Sie viel über den Zeitpunkt der Aufnahme in die Klinik, den Verlauf der Geburt und die Zeit danach, insbesondere das Stillen, lernen. Zusätzlich werden Sie sicherlich etliche Entspannungs- und Atemübungen durchführen, sich viel mit den anderen Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern austauschen und Kontakte knüpfen. Am Ende des Kurses wird nicht mehr viel Zeit bis zum errechneten Geburtstermin verbleiben und Sie können nun gut vorbereitet dem Ereignis entgegensehen.

Wie kann ich mich sonst noch für die Geburt vorbereiten?

Der Besuch eines Geburtsvorbereitungskurses ist nicht das Einzige, was Sie tun können, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Etwa ab der 34. Schwangerschaftswoche können Sie mit der Dammmassage beginnen, ab der 36. Schwangerschaftswoche steht die geburtsvorbereitende Akupunktur an. Um sich zuverlässige Informationen hierüber zu holen, wenden Sie sich an Ihre Entbindungsklinik, Ihre Hebamme oder fragen Sie in einem Geburtsvorbereitungskurs nach. Natürlich können Sie zusätzlich zu einem Geburtsvorbereitungskurs noch einen Kurs für spezielle Schwangerschaftsgymnastik oder einen Yogakurs besuchen.

Stillvorbereitungskurse

Um sich auf das Stillen vorzubereiten, werden viele Stillvorbereitungskurse bei sogenannten Stillberaterinnen angeboten. Auch im Geburtsvorbereitungskurs wird die Säuglingsernährung viel Raum einnehmen. Falls Sie ihr Kind nicht stillen wollen oder können, werden Sie hier die nötigen Informationen über Muttermilchersatznahrungen erhalten.

Hilfreiche Informationen zur Stillberatung finden Sie auf der Webseite von Schwanger in Bayern.

Nachsorgehebamme

Die Nachsorgehebamme kommt die ersten Wochen zu Ihnen nach Hause und kümmert sich um Baby und Mutter. So wird die Hebamme das Baby jeden Tag wiegen und sich nach dessen Ausscheidungen erkundigen und dies dokumentieren. Sie kann im Bedarfsfall beim Stillproblemen unterstützen und je nach Ausbildung auch Geburtswunden mit versorgen.
Im Internet finden Sie oft eine gute Übersicht über Hebammen in Ihrer Nähe. Manchmal arbeiten auch Frauenärztinnen und Frauenärzte mit Hebammen zusammen. Fragen Sie einfach in Ihrer gynäkologischen Praxis nach.
Setzen Sie sich bereits während den ersten Wochen oder Monaten Ihrer Schwangerschaft mit Ihrer Geburtsklinik oder einer Hebammenpraxis in Verbindung. Dort kann man Ihnen weiterhelfen.
Die Kosten für die Nachsorgehebamme werden komplett von der Krankenkasse übernommen.

Letzte Vorbereitungen vor der Geburt

Kurz vor der Entbindung sind eine Reihe von Vorbereitungen zu treffen, über die Sie wahrscheinlich im Laufe der Schwangerschaft schon öfter nachgedacht haben. Falls für Sie eine Hausgeburt in Frage kommt oder Sie eine ambulante Entbindung planen, sollten Sie allerdings schon ganz früh in der Schwangerschaft Kontakt zu einer Hebamme aufgenommen haben. Diese wird Ihnen schließlich bei und nach der Geburt behilflich sein. Ambulante Entbindung heißt, dass nur die Geburt in der Klinik stattfindet. Anschließend werden Sie und Ihr Kind nach Hause entlassen, wo Sie sich von einer Hebamme weiter beraten und unterstützen lassen können.

Mehr Informationen über die Suche nach einer Hebamme finden Sie auf der Webseite von hebammensuche.bayern.de

Was kommt in die Kliniktasche?

Für eine normale Klinikgeburt (zur Sicherheit auch für eine Hausgeburt) sollte ca. vier Wochen vor dem errechneten Termin die Tasche fertig gepackt sein. Enthalten sollte sie Wäsche, Kleidung, Handtücher, Waschbeutel, Traubenzucker oder andere kleine Snacks, warme Socken, Still-BHs, Nachthemden und einen Bademantel. Natürlich müssen auch Mutterpass, Versicherungskarte und ggf. Allergiepass unbedingt mit, Wertsachen sollten zuhause bleiben. Nehmen Sie nur ein wenig Geld mit.

Auf der Webseite von familienplanung.de können Sie sich eine ausführliche Checkliste für die Tasche der Mutter ansehen.

In den meisten Kliniken werden Binden, Stilleinlagen und Babywäsche bereitgestellt.
Zuhause sollte eine Garnitur Babywäsche bereitliegen, die die Partnerin oder Partner mitbringt, wenn diese Mutter und Kind aus der Klinik abholt. Hierfür ist eine Babyschale für eine sichere Fahrt nach Hause unabdingbar.