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Foto: Lachende Mutter und Tochter liegen mit Gurkenmaske im Gesicht auf dem Bett.
Alena Ozerova / Shutterstock.com

Vom Mädchen zur Frau

Bereits etwa ab dem neunten Lebensjahr beginnt beim Mädchen der Prozess der sexuellen Reifung. Die Brüste werden langsam sichtbar, die Hüften werden runder, unter den Achseln und im Schambereich wachsen die ersten Haare.

Die sexuelle Reifung von Mädchen

Verantwortlich für den Reifungs-Prozess sind die Östrogene, die weiblichen Hormone. Der Zeitpunkt ist unter anderem vom Körpergewicht abhängig, denn erst bei zirka 40 Kilogramm erhalten die Östrogene den Befehl vermehrt aktiv zu werden. Die Pubertät beginnt deshalb beim einzelnen Kind sehr unterschiedlich. Ziel aller hormonellen Aktivitäten ist die Geschlechtsreife, die Empfängnisfähigkeit des Mädchens.

Die erste Periode – wie sollen Eltern reagieren?

Mit ca. zwölf Jahren haben die meisten Mädchen ihreerste Periode. Dieses "erste Mal" erleben die meisten Mädchen auch heute noch als eher unangenehm. Der Umgang mit der Periode ist für viele ein Problem. Häufig ist sie noch unregelmäßig und deshalb nicht berechenbar. Das kann im schlimmsten Fall zu Peinlichkeiten führen. Manchmal verursacht sie Schmerzen, Übelkeit und Kreislaufstörungen.

Hier sind besonders die Mütter gefragt, ihrer Tochter beizustehen. Klären Sie Ihr Kind rechtzeitig auf, sodass es auf dieses körperliche Ereignis gut vorbereitet ist.

Eine schöne Möglichkeit ist es auch, die erste Periode mit Ihrer Tochter gemeinsam zu feiern. Gehen Sie zusammen essen oder ins Kino, laden Sie Tante, Oma, Freundinnen ein und heißen Sie Ihre Tochter mit dieser kleinen Feier im Kreis der erwachsenen Frauen willkommen.

Vom Mädchen zur Frau - was verändert sich noch?

Auch die Psyche Ihrer Tochter verändert sich in der Pubertät. Rein körperlich betrachtet ist sie mit dem Einsetzen der ersten Periode eine erwachsene Frau. Aber innerlich ist die Tochter noch längst nicht an die körperliche Veränderung angepasst. Ihre Tochter muss nicht nur erst lernen, mit den körperlichen Veränderungen umzugehen, sie unterliegt auch extremen Hormonschwankungen, die sie seelisch aus dem Gleichgewicht bringen können. Kleinste Anlässe können zu unkontrollierten Gefühlsausbrüchen führen. Stimmungsumschwünge sind in dieser Zeit an der Tagesordnung.

Auch das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter verändert sich und erreicht in der Pubertät in vielen Fällen seinen Nullpunkt. Ihre Tochter findet sich auf einmal entweder zu dick oder zu dünn, zu groß oder zu klein. Sie hält ihre Nase für zu breit, die Augen für zu schmal.
Bin ich hässlich, bin ich schön, wird zu einer ihrer Hauptfragen. Stundenlange Aufenthalte im Badezimmer dienen dazu, Veränderungen des Äußeren zu begutachten. Da kann jeder neue kleine Pickel zu einer Katastrophe werden.

Bitte beachten Sie das Thema Essstörungen

Foto: Unscharfe Kinderfüße stehen auf einer Waage. Im Vordergrund liegt ein aufgerolltes Maßband
Marija Stepanovic / Shutterstock.com

Bei allen Essstörungen sollte auf jeden Fall regelmäßig eine ärztliche Kontrolle durchgeführt werden.

Schließlich präsentieren die Medien perfekt gestylte Frauen mit Model-Figuren, deren Schönheit ihre wichtigste Eigenschaft ist.

 Zeitschriften, speziell für Mädchen, zeigen die entsprechenden Klamotten und Schminktipps. Für manche Mädchen wird ein perfekt geformter Körper zum Lebensinhalt. Mit extremen Mitteln versuchen sie dem Ideal zu entsprechen. Das ist der Grund, warum Essstörungen wie Bulimie und Magersucht oder auch der Wunsch nach einer Schönheits-OP bei pubertierenden Mädchen dramatisch zunehmen.

Weitere Informationen haben wir in unserem Fachartikel über Essstörungen, worauf sollten Eltern achten um vorzubeugen?

Vom Mädchen zur Frau - wie können Eltern helfen?

Ihre Tochter befindet sich auf dem Weg vom Mädchen zur Frau. In dieser Zeit kann ihr nichts Besseres geschehen, als wenn Sie für sie da sind. Sie wünscht sich von Ihnen, dass Sie sich ihre Gedanken, Unsicherheiten, Ängste anhören, ohne sie zu verurteilen.

Machen Sie Ihrer Tochter Mut und stärken Sie ihr Selbstbewusstsein, indem Sie ihr zeigen, dass Sie sie auch so annehmen, wie sie jetzt ist. Schauen Sie darauf, was sich stetig bei ihr verändert. Seien Sie bereit, Konflikte, die nun gehäuft auftreten, gemeinsam mit Ihrem Kind durchzustehen. Spüren Sie, wenn kritische Situationen nahen. Wenn Sie merken, was jetzt in Ihrem Kind vor sich geht, können Sie ihm auch mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Interessieren Sie sich für den Freundeskreis Ihrer heranwachsenden Tochter. Es ist wichtig, dass Sie wissen, mit wem sie Umgang hat, wer sie beeinflusst. In dieser Zeit gilt das Wort der Freunde weit mehr als das der Eltern. Umso wichtiger ist es für Sie zu wissen, wer diese Freunde sind, um gegebenenfalls einschreiten zu können.

Sprechen Sie offen mit Ihrer Tochter über die Veränderungen ihres Körpers und über Sexualität.

Zeigen Sie ihr, dass Sie stolz auf sie sind. Auf ihre Eigenschaften, auf ihre Stärken und vor allem auch auf ihr Aussehen.