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Foto: Fröhlicher Großvater hält seinen kleinen Enkel mit einem Holzflugzeug im Arm
fizkes / Shutterstock.com

Großeltern

Die Mithilfe der Großeltern ist insbesondere in einer Familie mit kleinen Kindern meist sehr willkommen. Die Eltern werden entlastet, die Kinder bauen eine enge Beziehung zu Oma und Opa auf.

Familienstrukturen im Wandel

Ein Zusammenleben mit den Großeltern ist heute die Ausnahme. Viele Großeltern sind noch berufstätig oder möchten ihr eigenes Leben nicht nur auf die Enkelkinder abstellen. Wird allerdings Hilfe gebraucht, sind sie meist gern zur Stelle.

Wird das Kind krank, ist die Oma für die berufstätige Mutter oft die einzige Möglichkeit, es liebevoll betreuen zu lassen. Oder die Eltern möchten endlich einmal wieder einen Abend allein zu zweit verbringen. Da ist die Betreuung durch die Großeltern meist am einfachsten. Denn gerade kleinere Kinder haben zu Oma und Opa eine enge Beziehung. Und die Eltern können ihnen vertrauen.

Eltern dürfen allerdings die Großeltern nicht überlasten oder gar ausnutzen. Schließlich sind sie meist auch nicht mehr die Jüngsten. Sie möchten ihren eigenen Interessen nachgehen. Die Betreuung beispielsweise eines Kleinkinds ist anstrengend und erfordert einige Geduld.

Merken Eltern, dass es den Großeltern zu viel ist oder dass das Kind nicht gerne bei Oma und Opa ist, sollten sie eher eine andere Betreuungsmöglichkeit in Betracht ziehen.
 

Die Oma macht alles anders?

Unterschiedliche Erziehungsvorstellungen bergen einigen Konfliktstoff. Muss das Kind wirklich mittags schlafen? Warum muss der Teller immer leer gegessen werden? Viele Themen können zu Auseinandersetzungen führen.

Umerziehen kann man die Großeltern nicht. Man muss ihnen auch ihren eigenen Erziehungsstil zugestehen. Denn Kinder kommen in der Regel gut damit zurecht, wenn Erwachsene unterschiedlich mit ihnen umgehen.

Eine Grenze ist erreicht, wenn das Kind erkennbar leidet oder gar "eins auf die Finger" bekommt. Das sind keine Lappalien. Eltern dürfen darüber nicht hinwegsehen. Ärgern Sie sich über den Erziehungsstil der Großeltern, sprechen Sie mit ihnen. Kann keine Einigung erzielt werden, ist eine andere Betreuungsmöglichkeit sinnvoller. Es geht schließlich um das Wohl des Kindes!
 

Die Großeltern mischen sich in alles ein?

Kinder sind sehr offen und sprechen gerne über ihren Alltag. Großeltern erhalten oft mehr Einblicke in das Familienleben, als allen lieb ist. Darum muss darauf geachtet werden, dass Grenzen gewahrt werden.

Die Familie ist ein kleines Biotop. Einmischung von außen, insbesondere von den eigenen Eltern oder Schwiegereltern, ist unerwünscht. Wird jede Kleinigkeit kommentiert oder bewertet, kann sich keiner mehr so richtig wohl fühlen.  Das darf natürlich nicht heißen, dass die Großeltern über alles hinwegsehen. Spüren sie, dass es den Kindern in der Familie nicht gut geht, müssen sie eingreifen.  Wichtig ist, dass beide Seiten im Gespräch bleiben und Grenzen aufgezeigt werden.
 

Die Großeltern möchten das Kind nicht betreuen?

Möchten die Großeltern die Enkel nicht in dem Umfang betreuen, wie sich Eltern das vorstellen, kommt es schnell zu Vorwürfen. Natürlich ist Unterstützung innerhalb der Familie selbstverständlich. In welchem Umfang Großeltern dies machen wollen, können nur sie selbst entscheiden. Insbesondere, wenn die Großeltern älter sind, kann man sie nicht grenzenlos belasten. Es ist besser, die Tatsache zu respektieren, dass die Oma nur manchmal auf die Kinder aufpassen möchte, als ihr ein schlechtes Gewissen zu machen. Denn es geht doch darum, dass sich während der Abwesenheit der Eltern beide wohl fühlen: Kind und Oma.
 

Wer hat die Aufsichtspflicht, wenn Kinder bei den Großeltern sind?

In der Zeit, in der die Kinder von den Großeltern betreut werden, haben diese die Aufsichtspflicht.