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Foto: Lachendes junges Mädchen mit Kopfhörer tippt auf ihr Smartphone.
goffkein.pro / Shutterstock.com

Pokémon Go

Seit Sommer 2016 haben es sich die Pokémon, die süßen Taschenmonster aus Japan, auf Millionen von Smartphones weltweit gemütlich gemacht und laden Spielerinnen und Spieler jeden Alters über die App Pokémon Go dazu ein, sie zu jagen, zu sammeln und weiter zu entwickeln.

Was ist Pokémon Go eigentlich?

Falls auch Sie zusammen mit Ihrem Kind Pokémon Go spielen möchten, erhalten Sie hier einige Tipps und Informationen über mögliche Risiken der App.

Pokémon Go ist eine kosten- und werbefreie App für Smartphones und Tablets mit der Möglichkeit von In-App-Käufen. Ziel des Spiels ist es, möglichst viele Pokémon zu fangen und zu trainieren.

Die App basiert auf dem Prinzip der Augmented Reality, der erweiterten Realität. Die Spiellandschaft bildet dabei die reale Welt ab, wobei virtuelle Spielpunkte wie Arenen und sogenannte Pokéstops sich an besonderen Orten (Wahrzeichen, Denkmäler, Museen, Bahnhöfe oder Marktplätzen etc.) befinden und nur auf dem Display sichtbar sind. Pokémon lassen sich überall finden, wobei die Dichte an Pokéstops und Arenen mit der Größe einer Stadt zunimmt. Zudem schlüpfen Pokémon aus Eiern, indem je nach Ei 2 bis 10 km zu Fuß zurückgelegt werden.

Beim Suchen müssen die Spieler sich real bewegen. Dabei werden sie via GPS geortet und ihre zurückgelegte Strecke wird auf dem Smartphone im Spiel abgebildet. Die gesammelten Pokémon können dann trainiert werden, indem sie in den Arenen gegeneinander kämpfen.

Das Spiel lädt also zu einer Art Schnitzeljagd im Freien ein.

In unserem Beitrag „Apps für Kinder“ geben wir weitere Empfehlungen zu geeigneten Kinder-Apps.

Hilfreiche Tipps vor dem Spiel

  • Legen Sie das Spielkonto für Ihr Kind so an, dass In-App-Käufe, also die Investition von realem Geld, unterbunden sind.
  • Den Nutzernamen sollten Sie so vergeben, dass er keine persönlichen Informationen über Ihr Kind (Name, Alter, Wohnort) verrät.
  • Da das Spiel durch das permanente GPS-Tracking viel Akku verbraucht, kann für längere Touren eine zusätzliche Powerbank (ein Ersatzakku für das Smartphone) hilfreich sein.

Was sollte ich beachten, wenn mein Kind spielen will?

  • Kinder unter 12 Jahren sollten nur in Begleitung ihrer Eltern oder erwachsenen Bezugspersonen spielen.
  • Verlockend und gleichzeitig gefährlich ist es, dass die Kinder bei der Suche nach Pokémon zu sehr ins Spiel vertieft sind und ihre Augen statt auf den echten Straßenverkehr zu sehr aufs Display richten. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass der echte Straßenverkehr wichtiger ist und vor allen Pokémon zu beachten ist!
  • Achten Sie auch darauf, dass Ihre Kinder kein Privatgelände und uneinsichtige Areale betreten, selbst wenn sich dort laut Anzeige noch nicht eingesammelte neue Monster befinden sollten.
  • Vereinbaren Sie begrenzte Spielzeiten. Durch den verführerischen und Sucht erzeugenden Charakter des Spiels wird schnell die Zeit vergessen. Verabredungen, andere Hobbys oder unliebsame Verpflichtungen, wie die Hausaufgaben, könnten vernachlässigt werden. Im Spiel selbst gibt es keine Möglichkeit, eine zeitliche Begrenzung einzustellen.
  • Beim Spielen sollte Ihnen außerdem bewusst sein, dass die Datenschutzbestimmungen des Herstellers es erlauben, Bewegungsprofile zu erstellen und zu speichern. Zudem geben Sie während des Spiels durch die GPS-Ortung immer Ihren aktuellen Standort preis.

Studie zeigt: Pokémon Go kann zum Familien event werden

Eine wissenschaftliche Studie des Bayerischen Rundfunks (IZI) aus dem Jahr 2017 zeigt, dass Pokémon Go vermehrt gemeinsam von Familien gespielt wird. Mütter und Väter kennen die Monster vielleicht noch aus der eigenen Kindheit oder Jugend, Kinder entdecken sie neu für sich und können sich dann mit den Eltern darüber austauschen.

Während gemeinsamer Spaziergänge, bei denen die App gespielt wird – so formulierten es die befragten Eltern – würden sie ihre eigene Umgebung besser kennenlernen oder neu erschließen. Für viele Familien ergebe sich mit Hilfe der App eine komplett neue Motivation, neue Orte zu besichtigen, da die Kinder, um dort Monster oder Items zu sammeln, sich freiwillig Sehenswürdigkeiten ansehen und nebenbei spielerisch etwas lernen. Im Spiel sind diese mit Bezeichnungen ("Rathaus München") versehen und werden von den Kindern dann gelesen.
Auch würden für Kinder eher langweilige Ausflüge und die "gesunden Spaziergänge an der frischen Luft" durch die App aufgewertet und spannender werden. Nicht selten seien es deshalb die Kinder, die ihre Eltern zu gemeinsamen Ausflügen auffordern, um Pokémon sammeln zu können und mit großer Erwartung und Freude ihre gesammelten Eier bei langen Spaziergängen "auszubrüten".

Durch ihren selbst erspielten "Expertenstatus" als "Pokémon-Trainer" erfahren die Kinder dann eine neue Anerkennung durch ihre Umwelt, vor allem im Freundeskreis. Das kann ihnen bei der Weiterentwicklung und der Stärkung der eigenen Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins helfen.

Hier finden Sie die Studie des IZI – Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen  „Faszination Pokémon Go“ zum Herunterladen.