Hauptinhalt
Prüfungsangst
Vor einer wichtigen Schulaufgabe oder Prüfung ist jeder Mensch aufgeregt. Prüfungsangst beeinflusst bereits das Lernvermögen vor der Prüfung massiv.
Woran kann man Prüfungsangst erkennen?
Steigert sich vor Schulaufgaben oder Prüfungen die Aufregung so weit, dass man nicht mehr denken kann, zeigen sich körperliche Anzeichen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, unerträgliche Nervosität, Schwitzen oder Schlaflosigkeit, ist die Situation aus dem Ruder gelaufen.
Während der Prüfung kann sie zu einem "Black-out" führen. Hat das Kind noch so viel gelernt, es kann sein Wissen nicht abrufen.
Trifft dies auf nur eine Prüfung zu, wäre das noch nicht so schlimm. Aber die nächsten Schulaufgaben kommen ohne Zweifel - und dann?
Prüfungsangst kann manchmal so versteckt sein, dass sie nicht bemerkt wird.
Das Kind ist unruhig und nervös. Es lernt pausenlos oder überhaupt nicht (weil dies ja sowieso keinen Sinn macht). Es klagt über Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen.
Kleinere Kinder möchten am Prüfungstag oft zu Hause bleiben, größere Kinder schwänzen manchmal den Unterricht.
Das Kind spricht häufig besorgt über bevorstehende Klassenarbeiten.
Obwohl es viel lernt und gut vorbereitet ist, erzielt es keine Erfolge.
Warum hat mein Kind Prüfungsangst?
"Das schaff' ich sowieso nicht!" Der Grund ist oft mangelndes Selbstwertgefühl und Misstrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Durch Misserfolgserlebnisse wird immer wieder die Einschätzung des Kindes verstärkt, dass es nicht in der Lage ist, eine gute Note zu schreiben.
Eine große Rolle spielt auch der Erwartungsdruck, der von den Eltern aufgebaut wird.
Wie wirkt sich Prüfungsangst auf den Lernerfolg aus?
Die Angst vor dem Versagen blockiert die Gehirnströme. Es entsteht ein "Black-out". So können die Kinder weder die Aufgaben verstehen noch lösen.
Sie fühlen sich der Angst hilflos ausgeliefert, was das Selbstbewusstsein schwächt. Die Denkblockaden werden immer stärker. Die Angst nimmt zu. Und damit auch die Misserfolge.
Wie kann ich meinem Kind helfen?
Das Wichtigste ist, dass das Kind spürt, dass es trotz schlechter Leistungen anerkannt und geliebt wird.
Das Versagen in der Prüfungssituation hat weder mit Intelligenz noch mit Lernbereitschaft zu tun. Das Kind ist selten in der Lage, dies zu erkennen. Akzeptieren die Eltern, dass das Kind unter Prüfungsangst leidet, ist ein erster Schritt getan. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Situation während der Tests.
Die schlechten Noten müssen nicht das Hauptthema in der Familie sein. Das Kind gerät damit nur weiter unter Druck.
Loben Sie Ihr Kind für kleine Erfolge. Und zwar auch für Erfolge, die außerhalb der Schule errungen wurden. Es gibt genügend Lebenssituationen, beispielsweise im Sport, bei welchen das Kind Erfolge einheimsen kann. Wie wäre es mit einem Schwimmabzeichen oder einfach einem privaten Tischtennis-Turnier? So kann das Kind einfach Erfolgserlebnisse feiern.
Sprechen Sie mit der Lehrkraft. Das Hinzuziehen einer Schulpsychologin oder eines Schulpsychologen ist ratsam.
Steht eine Arbeit bevor, setzen Sie das Kind nicht unter Druck. Dauerpauken hilft nichts, wenn das Kind vor Angst nicht auf das Gelernte zurückgreifen kann. Im Vordergrund muss stehen, die Angst zu besiegen, das Kind in seinem Selbstwertgefühl zu stärken und ihm Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu geben.
Ist die Prüfung geschrieben, belohnen Sie Ihr Kind. Egal, ob eine gute oder schlechte Leistung zu erwarten ist. Das Kind hat eine sehr schwierige Situation hinter sich - da kann man sich schon etwas Zeit für etwas Gutes gönnen.