Hauptinhalt

Computerspiel Poppy Playtime

Das Computerspiel Poppy Playtime

Das Computerspiel Poppy Playtime kommt aus den USA. Die Monster-Figuren von Poppy Playtime sind gerade sehr beliebt und oft zu sehen. Mittlerweile gibt es nicht nur Stofftiere und Becher, Rucksäcke und Kleidung, sondern auch viele Apps und Youtube-Videos mit Anspielungen auf die bekannten Monster-Figuren.

Poppy Playtime auf Steam, einer Internet-Vertriebsplattform u.a. für Computerspiele

In dem Spiel geht es darum, in einer stillgelegten Spielzeugfabrik gegen böses Spielzeug zu kämpfen. Eines davon ist das Monster Huggy Wuggy. Poppy Playtime ist als Online-Game für Userinnen und User ab 12 Jahren empfohlen. Huggy Wuggy sieht sehr gruselig aus, denn es hat scharfe, spitze Zähne.

Eine USK-Freigabe gibt es zumindest bei Steam, einer Internet-Vertriebsplattform für Computerspiele, nicht. Im Apple App Store wird das Spiel für die Altersgruppe ab 12+ angegeben. Im Google Play Store ist eine Kennzeichnung des Spiels ab 16 Jahren angegeben. Warum das Spiel keine einheitliche Alterskennzeichnung hat, erklärt dieser Artikel der USK.

Linktipp:

Lesen Sie auch in unserem Medienbriefe Nr. 3 mehr zur Faszination Computerspiel und Computerspielsucht.

Bei Steam kann man das ans Horror-Genre angelehnte Spiel – zumindest Chapter 1 (Folge 1) – kostenfrei herunterladen und spielen. Die Nutzung von Steam ist grundsätzlich erst ab 13 Jahren erlaubt (siehe Nutzungsbedingungen) und es wird eine Alterskontrolle bei der Anmeldung durchgeführt. Diese lässt sich sehr leicht umgehen, da die Hürde nicht sehr hoch gelegt wird. Deshalb ist Steam immer wieder in der Kritik, wie auf der Webseite von Schau Hin zu lesen ist. Steam ist Mitglied in der FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia) und gibt auch eine beauftragte Person für den Jugendschutz in den rechtlichen Hinweisen an. Mit dieser kann man über ein Online-Formular Kontakt aufnehmen (z. B. bei Beschwerde o.ä.).

Das Spiel Poppy Playtime ist nicht für Kinder gedacht, sondern – wenn überhaupt – für ältere Jugendliche und natürlich für Erwachsene. Die Aufmachung des Spiels mit der Bildgestaltung (Plüschfiguren, Spielzeug, coole Skills) und den Aufgaben, Rätsel zu lösen, um weiterzukommen, spricht natürlich auch Jüngere an.

Durch das Merchandising und den Mega-Hype ist besonders die Figur "Huggy Wuggy" derzeit überall zu sehen. Dazu gibt es bereits unzählige Artikel und Medienberichte wie zum Beispiel auf der Webseite von kindermedienland und auf der Webseite von Flimmo.

Auf was Eltern achten müssen

Eltern sind dafür verantwortlich, was ihre Kinder konsumieren. Sie sollen darauf achten, dass die vorhandenen technischen Jugendschutz-Vorrichtungen bei den elektronischen bzw. Online-Geräten ihres Kindes umfassend genutzt werden und eingerichtet sind. Unter 12-jährige (ggf. unter 16-jährige) Kinder und Jugendliche haben damit keinen Zugang zu dem Spiel.

Der Download von Spielen bei Steam ist oft mit Bezahlung verbunden und sollte daher grundsätzlich von den Erwachsenen durchgeführt bzw. überprüft werden. Bei Steam nennt sich die Jugendschutz-Vorrichtung "Familienansicht". Wenn diese vom Account-Besitzer bzw. der -Besitzerin aktiviert wird, können Dritte, die auf das Profil Zugriff haben, nicht auf den Shop zugreifen, keine Downloads durchführen und in der Spiele-Bibliothek nur ausgewählte Spiele sehen. Beendet werden kann die Familienansicht nur durch einen 4-stelligen Pin, den man als Account-Besitzer bzw. -Besitzerin eingerichtet haben muss.

Kinder und Jugendliche sollten generell keinen eigenen Steam-Account besitzen, mit welchem sie Zugriff auf alle Inhalte erhalten, die unter Umständen kostenpflichtig sind.

Die Altersvorrichtungen bei Steam sind allerdings relativ leicht zu umgehen, von daher empfiehlt es sich, dass Eltern umso mehr ein Auge darauf haben, welche Online-Games ihre Kinder spielen, mit wem sie chatten können etc.

Hier der Link zum Spieleratgeber NRW, der genau beschreibt, wie man die Familienansicht bei Steam aktiviert.

Pädagogische Einschätzung

Aufgrund des großen Hypes kann man nicht verhindern, dass Kinder allen Alters mit den Figuren aus Poppy Playtime früher oder später Bekanntschaft machen.

Durch das Auftauchen der Inhalte von Poppy Playtime in Schulen und Kitas entsteht hauptsächlich eine pädagogische Fragestellung, der sich in erster Linie Eltern, aber auch pädagogische Fachkräfte stellen müssen. Eltern und Fachkräfte sollten mit Kindern deshalb unbedingt über das Spiel sprechen, wenn sie damit in Berührung gekommen sind. Zudem kann es hilfreich und erforderlich sein, Kinder und Jugendliche bei der Verarbeitung der Inhalte zu unterstützen. In einem Gespräch sollten sich Eltern und Fachkräfte auch die Sicht der Kinder anhören, um nachvollziehen zu können, was das Spiel so interessant für sie macht. Hier bitte immer genau nachfragen und hinhören!

Plüschpuppen Huggy Wuggy

Huggy Wuggy

Die Plüschpuppen an sich sind zwar nicht schön, aber auch nicht unbedingt bedenklich. Kinder kennen die Hintergrundstory der Horror-Hauptfiguren in der Regel nicht. Ähnliche Puppen gab es auch bei älteren Filmen oder Spielen, wie „Star Wars“ oder der "Monster AG" zu kaufen. Für Kinder sehen die Puppen oft süß und nett aus. Sie kennen die im Film oder Spiel gezeigte Verwandlung der Figur in ein böses Monster nicht. Von daher ist den Puppen als solches kaum Gefährdungspotential zu unterstellen. Ob es pädagogisch sinnvoll ist, seinem Kind eine solche zu schenken, ist natürlich kritisch zu hinterfragen. 

Das Thema Poppy Playtime und Huggy Wuggy wird jetzt vermutlich einige Zeit lang die Wogen hochschlagen lassen und dann abebben, bis der nächste Hype da ist.

Lesetipp:

In unseren fünf Medienbriefen finden Sie weitere spannende Beiträge rund um die Mediennutzung.

In unserem Beitrag über Computerspiele finden Eltern Tipps und weitere Informationen.

Hier informieren wir über die beängstigende Serie Squid Game.

« Zurück zur Übersicht