Über wohl kaum eine andere Frage wird so viel diskutiert. Positive Aspekte des Stillens liegen auf der Hand: Die Nahrung ist immer griffbereit, erfordert keinen Aufwand und die Produktion reguliert sich von selbst. Die Flaschennahrung hingegen erlaubt der Mutter schnell wieder mehr Flexibilität.
Zudem bindet sie den anderen Elternteil oder weitere Familienmitglieder mehr in die Versorgung des Babys ein. Wie immer Ihre Entscheidung dazu ausfällt, es ist Ihre ganz persönliche Entscheidung. Diese muss für Sie passen. Egal, was andere dazu sagen.
Saugen ist einer der ersten Reflexe des Neugeborenen. Schon kurze Zeit nach der Geburt sucht Ihr Baby die Brust und beginnt zu saugen. Jetzt erhält es die sogenannte Vormilch. Erst am 3. oder 4. Tag kommt es zum Milcheinschuss. Ihr Baby saugt jetzt kräftiger und hat anfangs nochnalle 2 bis 3 Stunden Hunger.
Das Saugen an der Brust fördert die Mundmuskulatur und damit die spätere Sprachentwicklung. Durch die Stillhormone werden Mütter in der Regel entspannter und ausgeglichener.
Die Inhaltsstoffe der Muttermilch ermöglichen eine optimale Entwicklung von Gehirn und Zentralnervensystem. Die Muttermilch enthält Wachstumshormone, Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Sie ist speziell abgestimmt auf die Entwicklung von Babys und unterstützt das Immunsystem des Kindes.
Haben Sie Geduld mit sich selbst.
Trotz des angeborenen Saugreflexes des Babys kommt es beim Stillen am Anfang in aller Regel zu Schwierigkeiten. Was vielleicht bei anderen so leicht aussieht, kann doch erhebliche Probleme und Frustrationen verursachen. Zudem kann es gerade zu Beginn für die Mutter sehr schmerzhaft sein. Milchstau und wunde Brustwarzen sind häufige unerwünschte und vor allem schmerzhafte Nebeneffekte.
Nicht nur jede Brust, auch jedes Kind ist anders. Die passenden Haltung und Technik muss erst noch herausgefunden werden. Und dann geht der anfängliche Schmerz bald vorüber.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass es nicht besser wird: Holen Sie sich rechtzeitig Hilfe! In der Geburtsklinik können Ihnen die Hebammen oder Kinderkrankenpflegerinnen bzw. Kinderkrankenpfleger die richtige Technik zeigen. Viele Kliniken haben inzwischen auch speziell ausgebildete Stillberaterinnen. Ihre Nachsorgehebamme steht Ihnen während der kompletten Stillzeit für Fragen zur Seite.
Grundsätzlich sollte nach Bedarf gestillt werden, also immerm dann, wenn Ihr Baby Hunger hat. Woran Sie das merken? Wenn es hungrig ist, wird es unruhig und weint. Sobald es an der Brust ist, wird es kräftig saugen. Und wie merken Sie, dass es richtig trinkt? Wenn es die Brustwarze samt Vorhof ansaugt, dann ist alles okay. Es sollte immer an beiden Brüsten angelegt werden. Die 2. Brust wird in der Regel nicht ganz leer getrunken.
Beginnen Sie mit dem Stillen also immer an der Brust, an der Sie die letzte Mahlzeit beendet haben. Das ist wichtig, damit die Brust auch richtig leer wird und kein Milchstau entsteht. Sie haben Schwierigkeiten, sich das zu merken? Dann können Sie an der entsprechenden Seite den BH Träger mit einem Bändchen markieren oder ein Armband wechselseitig tragen.
Im Idealfall regelt die Nachfrage das Angebot.
Im ersten Lebensjahr kann es immer wieder zu sogenannten Stillkrisen kommen. Wann immer Ihr Baby einen Wachstumsschub hat, kann die Milch knapp werden. Dazu kommen eventuell Schlafmangel und Erschöpfung, was sich auf die Milchproduktion auswirkt. Keine Panik! Gönnen Sie sich und Ihrem Baby genügend Ruhe.
Durch häufigeres Anlegen wird sich die Milchproduktion meistens selbst regulieren. Als Unterstützung können stillende Mütter auch Milchbildungstee trinken. Sie bekommen diesen in der Apotheke, im Reformhaus oder im Drogeriemarkt. Natürlich weiß auch eine Hebamme oder eine Stillberaterin Rat.
Einen Milchstau erkennen Sie daran, dass die Brust gerötet, prall und verhärtet ist. Dies kann sehr schmerzhaft sein und im schlimmsten Fall zu einer Brustentzündung (Mastitis) mit Fieber führen. Sobald Sie die ersten Anzeichen erkennen, kühlen Sie nach dem Stillen die Brust mit feuchten Tüchern oder Quarkwickeln.
Kurz vor dem Stillen oder Abpumpen kann es helfen, einen warmen Waschlappen auf die Brust zu legen. Dadurch wird der Milchfluss erleichtert. Wird es nicht von alleine innerhalb kurzer Zeit besser, wenden Sie sich an Ihre Nachsorgehebamme oder Ihre Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt.
Achten Sie während der Stillzeit auf die Ernährung. Im Prinzip können stillende Mütter alles essen, was sie auch in der Schwangerschaft gut vertragen haben. Aber es könnte sein, dass das Baby auf bestimmte Speisen oder Getränke mit Blähungen oder einem wunden Po reagiert.
Stillende sollten mindestens 2 Liter stilles Wasser, Kräuteroder Früchtetee am Tag zu sich nehmen.
Ausreichendes Trinken ist sehr wichtig.
Alkohol ist während der Stillzeit absolut verboten! Koffein kann Ihr Baby unruhig machen. Gelegentlich eine Tasse Kaffee oder ein Glas Cola ist eher unproblematisch, jedoch sollte auf weiteres Koffein verzichtet werden. Medikamente sollten nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.
Bitte denken Sie daran: Alles, was Stillende zu sich nehmen, wirkt sich über die Muttermilch auf das Baby aus – auch Nikotin. Dabei ist es egal, ob es sich um herkömmliche Zigaretten, E-Zigaretten oder eine Shisha handelt.
Nicht nur über die Muttermilch wird Nikotin weitergeben. Auch über die Kleidung, die Haare, den Atem usw. werden Giftstoffe freigesetzt. Dieses Phänomen nennt man "Third-hand Smoke". Das gilt übrigens für alle im Haushalt lebenden Personen. Ein rauchfreies Umfeld ist das Beste für Ihren Säugling.
In Deutschland wird empfohlen, mindestens 4 bis 6 Monate voll zu stillen. In dieser Zeit sollten Sie vom Zufüttern mit der Flasche absehen und auch noch nicht mit der Beikosteinführung beginnen. Während Sie stillen, braucht Ihr Baby keine zusätzlichen Tees oder anderen Getränke. Sie brauchen auch keine zusätzlichen Fläschchen anzubieten. Die Milchproduktion richtet sich im Idealfall nach der benötigten Trinkmenge Ihres Kindes.
Bitte beachten Sie, dass diese Hinweise für ein sich normal entwickelndes Kind gelten. Bei Unsicherheiten oder wenn die Milch nicht ausreichen sollte, fragen Sie bitte bei Ihrer Kinderärztin, Ihrem Kinderarzt oder auch der Frauenärztin oder dem Frauenarzt nach.
Viele Eltern entscheiden sich bewusst gegen das Stillen. Manchmal hat das Stillen auch nicht geklappt. Egal aus welchen Gründen: Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, wenn Sie sich gegen das Stillen entschieden haben. Sie können Ihr Baby mit der Flasche füttern und so die Nähe herstellen, die es braucht. Nehmen Sie es während des Fütterns sanft in den Arm und halten Sie intensiven Blickkontakt.
Wenn Sie Ihrem Kind die Flasche geben, sind Sie relativ unabhängig. Es hat gegenüber dem Stillen den Vorteil, dass auch der andere Elternteil oder eine andere Bezugsperson sich an der Ernährung des Babys beteiligen können. Gleichzeitig müssen Sie aber verschiedene Dinge bedenken.
Nehmen Sie für die Zubereitung der Milchflasche die Säuglingsnahrung, die speziell auf den Nährstoffbedarf von Babys zugeschnitten ist.
Die ersten Monate sollten Sie auf den Zusatz "Pre" oder "1" achten, weil diese in der Zusammensetzung der Muttermilch am nächsten kommen.
Gibt es in Ihrer Familie eine Allergieanfälligkeit? Dann sollten Sie sich eventuell nach Rücksprache mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt für hypoallergene Milch ("HA") entscheiden.
Halten Sie sich bei der Zubereitung genau an die angegebene Pulver- und Flüssigkeitsmenge und prüfen Sie vor dem Füttern die Temperatur. Das geht sehr gut, indem Sie einige Tropfen auf Ihren Handballen laufen lassen. Die Milch sollte lauwarm sein.
Kuhmilch aus dem Supermarkt ist nicht für Ihr Baby geeignet, weil der hohe Proteingehalt die Nieren zu stark belastet. Pflanzenmilch ist ebenfalls für Säuglinge nicht geeignet. Hier fehlen wichtige Nährstoffe, die Ihr Kind für seine Entwicklung benötigt.
Wichtig ist, das Loch des Saugers möglichst klein zu halten. Denn je kleiner das Saugloch, umso mehr muss sich Ihr Baby anstrengen. Und das ist gut so. Denn durch die kräftigen Saug- und Kieferbewegungen kann Ihr Baby Spannungen abbauen. So kann es sich leichter beruhigen.
Erfragen Sie die Werte Ihres Trinkwassers beim zuständigen Wasserversorger.
Im Allgemeinen ist die Wasserqualität in Bayern gut. Dennoch können Sie sich bei Ihrem Gesundheitsamt oder Ihrer Gemeinde genauer erkundigen, ob Sie es für die Zubereitung von Flaschennahrung verwenden können. Vergessen Sie nicht, das Leitungswasser abzukochen.
Ansonsten eignet sich auch stilles Mineralwasser mit dem Vermerk "Für die Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet".
Am besten einmal am Tag alle gebrauchten Fläschchen sterilisieren.
In den ersten Wochen ist das Immunsystem Ihres Babys noch nicht ausgereift. Es ist daher sehr anfällig für Keime. Hygiene ist bei der Zubereitung der Flaschennahrung oder auch beim Füttern von abgepumpter Milch deshalb ein sehr wichtiges Thema. Die Fläschchen und die Saugerm müssen bis zum 6. Monat nach jeder Mahlzeit steril, das bedeutet keimfrei, gemacht werden.
Das geht zum einen mit speziellen Geräten, sogenannten Dampfsterilisatoren. Oder auch ganz einfach auf jedem Herd mit einem großen Topf. Dafür reinigen Sie die Fläschchen und die Sauger erst gründlich von allen Milchresten mit heißem Wasser und einer Flaschenbürste. Falls Sie Spülmittel verwenden möchten, achten Sie darauf, dass es mild ist und Sie alles wieder gründlich abwaschen.
Dann füllen Sie einen großen Topf mit Wasser und legen die Fläschchen und die Sauger hinein. Dabei muss alles von Wasser umspült sein. Lassen Sie das Wasser nun mindestens 10 Minuten lang kochen. Nehmen Sie dann die Flaschen und die Sauger vorsichtig heraus. Stellen Sie mit sauberen Händen alles zum Trocknen mit der Öffnung nach unten auf ein sauberes Geschirrtuch.
Sollten Fläschchen oder Sauger rissig werden, tauschen Sie diese bitte sofort aus. In der Spülmaschine wird übrigens nicht die nötige Temperatur erreicht, um alle Keime und Bakterien abzutöten. Die Spülmaschine ist daher ungeeignet.
Verzichten Sie darauf, Milchreste aufzubewahren und bei der nächsten Mahlzeit aufzuwärmen. Hier könnten sich Keime bilden, die nicht gut für Ihr Baby sind.
Schreibabys
Die ersten Lebensstunden
Gesetzliche Elternzeit
Babypflege
Wir setzen Readspeaker ein. Sind Sie einverstanden?
Im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Website eine Vorlesefunktion angeboten. Bei Nutzung dieser Vorlesefunktion werden die dafür erforderlichen technischen Daten an den externen Dienstleister Readspeaker GmbH übermittelt. Mehr Informationen hierzu finden Sie in unseren Informationen zum Datenschutz .
Im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Website eine Komfortfunktion angeboten. Für die Nutzung dieser Komfortfunktion müssen Sie der Speicherung der dafür verwendeten Cookies zustimmen.
Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden die für den Betrieb der Seite notwendigen Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen.
Zur Datenschutzerklärung
Technisch notwendig (nicht abwählbar) mehr Informationen
Einige Cookies sind notwendig, um Ihnen die grundlegenden Funktionen dieser Webseite bereitzustellen und können daher nicht deaktiviert werden. Erläuterungen zu erforderlichen Cookies
Statistik mehr Informationen
Sofern Sie uns Ihre Einwilligung erteilen, verwenden wir Cookies zur Nutzung unseres Webanalyse-Tools Matomo Analytics. Sie bleiben dabei als Nutzer anonym. Durch einen Klick auf den Button "Auswahl bestätigen" oder „Alles auswählen“ erteilen Sie uns Ihre Einwilligung dahingehend, dass wir zu Analysezwecken Cookies (kleine Textdateien mit einer Gültigkeitsdauer von maximal zwei Jahren) setzen und die sich ergebenden Daten verarbeiten dürfen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in unserer Datenschutzhinweisen widerrufen. Hier finden Sie auch weitere Informationen.