Hauptinhalt
Foto: Ein Baby liegt bäuchlings auf dem Boden. In der Hand hält es eine Milchflasche
Oksana Kuzmina / Shutterstock.com

Ernährung des Babys – Babynahrung, Gläschen und Brei

Fläschchen bzw. Stillen sind im ersten Lebenshalbjahr die beste Art, sein Kind zu ernähren. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, da das Kind an feste Nahrung gewöhnt werden soll.

Ab wann kann ich meinem Baby feste Nahrung geben?

Es gibt viele verschiedene Ratgeber und Meinungen zu diesem Thema. Als Faustregel gilt jedoch, dass mit der Einführung von fester Nahrung frühestens nach dem vierten, spätestens nach dem siebten Lebensmonat des Kindes begonnen werden sollte. Am besten eignet sich die Mittagsmahlzeit.

Beginnen Sie mit einer Gemüsesorte

Suchen Sie sich eine Gemüsesorte aus, mit der Sie beginnen und die Sie Ihrem Kind die nächsten zehn bis 14 Tage geben. So lässt sich leichter feststellen, ob Ihr Kind diese Gemüseart gut verträgt. Es wird nicht sofort eine komplette Mahlzeit ersetzt, sondern mit wenigen Löffeln begonnen. Geben Sie danach noch die Brust oder das Fläschchen. 

Geeignete Gemüsesorten sind zu Beginn zum Beispiel Karotten oder Pastinaken. Wenn Ihr Kind diese Gemüsearten nicht verträgt, dann können Sie es auch mit Kürbis oder Zucchini versuchen. Am Anfang wird Ihr Kind noch wenig essen. Steigern Sie die Menge langsam auf 100 g des Gemüses.

Geben Sie Fett  und Vitamin C zum Brei!

Sehr wichtig ist von Beginn an die Zugabe von Fett. Das sollte gutes Öl wie Rapsöl sein. Rapsöl ist ein hochwertiges, regionales Öl und hat ein sehr gutes Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, die für die Gehirnentwicklung wichtig sind. Für die Babyernährung sollte kein kalt gepresstes Öl (z. B. Olivenöl) verwendet werden, weil sich darin Stoffe befinden können, die das Baby noch nicht vertragen kann.

Vitamin C ist wichtig für die Eisenaufnahme des Körpers aus dem Fleisch. Darum sollte dem Gemüse-Fleisch-Brei auch etwas milder Orangensaft oder anderer Vitamin-C-haltiger Saft zugegeben werden.

Die Mahlzeit Ihres Kindes könnte nun so aussehen:

Einige Zeit nach Einführung des Gemüses fügen Sie dem Gemüsebrei eine gekochte und pürierte Kartoffel sowie ein Esslöffel Rapsöl hinzu. Als letzter Schritt kommt 30 g mageres Fleisch (Rind, Lamm oder Geflügel) sowie ein bis zwei Esslöffel Orangensaft hinzu.

Abendbrei ab sieben Monaten

Im Alter von etwa sieben Monaten wird mit dem Abendbrei begonnen. Er wird entweder mit abgepumpter Muttermilch, Pre-Milch (Fläschchenmilch) oder möglicherweise auch mit Vollmilch zubereitet. Geeignetes Getreide sind zum Beispiel Reis- oder Hirseflocken. Der Brei kann auch mit Wasser zubereitet werden, eventuell ist dann noch eine Stillmahlzeit oder eine Flasche notwendig.

Getreide-Obst-Brei ab acht Monaten

Als letztes wird im Alter von etwa acht Monaten die Nachmittagsmahlzeit durch einen Getreide-Obst-Brei ersetzt. Geeignetes Getreide hierfür sind zum Beispiel auch hier Reis- oder Hirseflocken. Als Obst eignen sich hervorragend Apfel, Birne oder Pfirsich. Auch zu diesem Brei muss etwas Öl hinzugegeben werden. Außerdem sollte der Nachmittagsbrei milchfrei sein.

  • Ungeeignete Lebensmittel im ersten Lebensjahr sind zum Beispiel Honig, Nüsse, roher Fisch, rohes Fleisch, rohe Eier.
  • Alle Breis sollten, wenn möglich, mit dem Löffel gefüttert werden.
  • Natürlich können Sie z. B. in der Reihenfolge der Breieinführung variieren, je nachdem wie es am besten in Ihren Tagesablauf passt.
  • Nicht alle Babys sind gleich. Wenn Sie Fragen haben, dann sprechen Sie Ihre Hebamme oder Ihre Kinderärztin bzw. Kinderarzt an.

Babynahrung selbst zubereitet oder Gläschenkost?

Natürlich möchten alle Eltern die gesündeste Ernährung für Ihr Kind. Heißt das aber nun, dass Sie Ihrem Baby keine Fertignahrung geben dürfen? Dass selbst zubereitete Nahrung besser als bereits fertiger Gemüse- und Obstbrei aus dem Gläschen ist, stimmt nicht immer. In den meisten Fällen (lassen Sie sich von der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt oder der Hebamme beraten) ist sie nämlich von den Nährstoffen her vollwertig zusammengestellt. Außerdem sind Gemüse- und Obstgläschen im Allgemeinen frei von Schadstoffen.

Was gibt es bei Gläschen zu beachten?

Es gibt allerdings verschiedene Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn Sie Ihrem Kind Gläschenkost anbieten wollen. Achten Sie zum Beispiel darauf, dass

  • der Brei nur wenige verschiedene Sorten Obst und Gemüse enthält,
  • der Brei kein Salz (Natrium), Gewürz und Zucker (Saccharose) enthält,
  • dem Brei keine anderen Süßmittel wie Honig, Malz-, Trauben- und Fruchtzucker, Apfel- oder Birnendicksaft zugesetzt wurden.

Sie sollten aber unbedingt auch den Obst- und Gemüsegläschen noch Fett zufügen, auch wenn es schon enthalten ist. Der Gehalt an Fett ist nicht immer ausreichend.

Auch wenn Ihnen der Babybrei zu wenig süß oder langweilig schmeckt, sollten Sie darauf verzichten, nachzusüßen oder zu würzen. Ihr Kind hat ein anderes, feineres Geschmacksempfinden als seine Eltern. Verzichten Sie darauf, Breireste aufzuheben und sie im Bedarfsfall aufzuwärmen. Es können sich Krankheitskeime darin vermehrt haben!

Geben Sie Ihrem Kind immer genügend zu trinken!

Egal ob Sie selber kochen oder Ihrem Kind Fertignahrung geben: Ihr Kind muss in jedem Fall ausreichend zu trinken bekommen, denn feste Nahrung erhöht seinen Flüssigkeitsbedarf. Selbst wenn noch zusätzlich Muttermilch gegeben wird, ist es nötig, dass Ihr Kind außerdem noch anderes zu trinken bekommt. Wasser und ungesüßte Tees bieten sich an.

Normale Familienkost für das Baby?

Im ersten Lebensjahr gibt es einige Regeln, die zu beachten sind. Salzige, scharfe oder auch sehr süße Speisen sollte Ihr Kind nicht erhalten. Sie werden aber auch merken, dass es mit der Zeit immer neugieriger den Weg des Löffels zu Ihrem Mund verfolgen wird. Irgendwann wird es sehr hartnäckig nach einem Bissen von Ihrem Essen verlangen.

Sie können dann zum Beispiel einen Teil Ihrer Speise aus dem Topf nehmen, bevor Sie für sich würzen. Pürieren Sie die Speise für Ihr Kind und bieten Sie es ihm an. Geben Sie Ihrem Kind Zeit, sich an die neuen Geschmäcker und Konsistenzen zu gewöhnen. 

Manche Kinder brauchen auch länger als andere, bis sie unpüriertes Essen akzeptieren. Probieren Sie viel aus, verlieren Sie nicht die Geduld, früher oder später wird Ihr Kind mit Ihnen am Tisch essen. Allerdings sollte die Umstellung von nicht-gewürztem Essen bis zum normalen Familientisch nicht von heute auf morgen geschehen.