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Apps für Kinder – Tipps zur Handhabung von Kinder-Apps
Smartphones und Tablets gibt es mittlerweile in so gut wie allen Haushalten mit Kindern. Deshalb wachsen Kinder mit einem ganz eigenen Selbstverständnis für die Technik auf – mobile Endgeräte gehören ebenso wir der Fernseher und der Computer zum Leben dazu.
Kinder-Apps und deren Nutzung im Alltag
Und so bekommen Kinder auch immer mit, wie die Eltern oder ältere Geschwister mit den kleinen Geräten Nachrichten verschicken, fotografieren, Musik hören, Filme schauen, spielen oder damit arbeiten. Apps, die Zusatzprogramme auf den Smartphones und Tablets, sind Teil der digitalen Lebenswelt von Kindern.
Das wissen auch die Hersteller von Kinder-Apps. Der Markt dafür boomt, monatlich kommen weltweit tausende neue kostenpflichtige, aber auch kostenlose Apps in die digitalen Stores.
Neben den bekannten Spieleherstellern und Spielzeugherstellern sind auch die Buchverlage ins App-Geschäft eingestiegen. Sie bringen neben ihren gedruckten Büchern auch ergänzende Apps für Smartphones und Tablets speziell für Kinder heraus, die die beliebten Geschichten der bekannten Figuren aus den Büchern aufgreifen und in neuen Abenteuern weiterführen.
Diese Lese-Apps ermöglichen den Kindern den einfachen Einstieg in die digitale Welt und können als spielerische Ergänzungen zum Buch gemeinsam mit den Eltern gespielt werden. Denn Vorlesen und Erzählen sind wichtige Bestandteile der Leseförderung, um Kindern den Spaß an der Sprache zu vermitteln. Auch Lese-Apps können dazu beitragen, die Sprachentwicklung und das Spracheverständnis der Kinder zu fördern.
Welche Alters- und Spielzeitempfehlungen gibt es für Kinder?
Natürlich ist jedes Kind einzigartig und Sie als Eltern wissen am besten, was Sie ihr oder ihm zutrauen können. Sind sie sich jedoch unsicher, kann diese Faustregel von Schau Hin! für Bildschirmzeiten (egal ob TV, Games oder Internet) angewendet werden:
Faustregel für Bildschirmzeiten
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bis fünf Jahre: bis eine halbe Stunde Bildschirmzeit am Tag
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sechs bis neun Jahre: bis zu einer Stunde Bildschirmzeit am Tag
- Kinder ab zehn Jahren können mit den Eltern ein bestimmtes Wochenkontingent vereinbaren.
Wie machen Sie ihr mobiles Endgerät kindersicher?
Bevor Sie Ihr Smartphone oder Ihr Tablet in die Kinderhände übergeben, gibt es ein paar Möglichkeiten, wie Sie das Gerät wirklich kindersicher machen können.
- Installieren Sie die App auf Ihrem Endgerät. Sie können auch einen Ordner nur für Kinderspiele einrichten.
- Aktivieren Sie die Sicherheitseinstellungen der App.
- Installieren Sie gegebenenfalls eine Jugendschutz-App, die bestimmte Inhalte von Webseiten blockieren.
- Schalten Sie gegebenenfalls das WLAN oder das mobile Internet aus, wenn Ihr Kind mit einer App spielt, so dass sie oder er nicht versehentlich anfängt, im Internet zu surfen.
- Generell gilt: Lassen Sie Ihr Kind nicht längere Zeit unbeaufsichtigt alleine spielen.
Was macht eine gute App für Kinder aus?
Apps für Kinder gibt es unüberschaubar viele. Aber nicht alle sind auch wirklich empfehlenswert. Hier erfahren Sie, worauf Sie bei einer guten Kinder-App achten können.
Spiele, Geräusche oder Animationen bereichern den Inhalt kreativ, aber überfordern Ihr Kind nicht und lenken nicht von der Geschichte ab oder führen komplett aus ihr hinaus.
- Die Steuerung der App ist einfach und leicht verständlich. Die Anwendung wird beispielsweise mithilfe einer leicht verständlichen Symbolsprache oder durch eine gesprochene Anleitung erklärt.
- Es gibt ein Menü mit einer Übersicht über die einzelnen Kapitel, so dass Ihr Kind leicht zu ihrer/seiner Lieblingsstelle navigieren kann.
- Die App hat eine Vor- und Zurückfunktion und bietet auch die Möglichkeit, in der Mitte der Handlung einzusteigen.
- Die Hintergrundmusik kann leiser gemacht oder ganz abgeschaltet werden.
- Die App soll fehlerlos funktionieren, nicht ruckeln oder abstürzen.
- Bei Lese-Apps ist es schön, wenn die Erzählstimme langsam spricht und die Geschichte spannend vorliest. Es ist auch toll, wenn man selbst eine Aufnahme einsprechen kann.
- TIPP: Ist Ihr Kind besonders fit im Verstehen eines neuen Spiels? Dann überlassen Sie ihr oder ihm die Expertenrolle und lassen Sie sich von ihr oder ihm das Spiel erklären.
Gute Apps haben einen spielerischen Lerneffekt (z. B. neue Tiere, Wörter, Buchstaben, Länder kennenlernen).
Es gibt einen abgetrennten Elternbereich mit Tipps. Dazu kann z. B. ein Timer gehören, der die Spielzeit Ihres Kindes begrenzt. So können Sie Ihrem Kind klare Regeln beibringen, was die Spieldauer angeht.
Der Jugendmedienschutz wird beachtet: Werbung, In-App-Käufe und herausführende Verlinkungen sind im Kinderbereich nicht vorhanden.
Es gibt die Auswahl zwischen verschiedenen Sprachen. Das ist besonders nützlich, wenn die Familie mehrsprachig ist oder das Kind mehrere Sprachen sprechen möchte.
Welchen zusätzlichen Mehrwert können Lese-Apps anbieten?
Lese-Apps haben meist eine Vorlesefunktion. Dieses Vorlesen mit den Apps fördert wie das Vorlesen eines Buches das Sprachverständnis Ihres Kindes. Das kann gerade Kindern aus Familien, bei denen die Eltern nicht perfekt deutsch sprechen oder aussprechen können, helfen, ihre Sprachfähigkeiten zu verbessern. Das Sprach-Hör-Verständnis, das durch das Vorlesen weiter ausgebaut wird, bleibt auch mit den Lese-Apps beibehalten.
Der interaktive Teil des Vorlesens, das gemeinsame Entdecken einzelner Bilder und das Erleben der Geschichte, bleiben auch erhalten. Die kindgerechten Mitmachelemente fordern Ihr Kind auf, selbst aktiv zu werden. Ihr Kind wird angeregt, etwas auf dem Bildschirm zu bewegen oder kreative Lösungsstrategien für kleine Rätsel zu entwickeln.
Lese-Apps enthalten neben den Bildern auch Töne. So kann Ihr ihr Kind die Wahrnehmung all seiner Sinne stärken. Zum Anschauen und Zuhören kommen noch das Zeigen und auch das Wischen, Schieben und Drücken hinzu.
Wichtig ist immer eine auf Ihr Kind abgestimmte Mediennutzung. Die Lese-App soll nicht das Buch ablösen, sondern eine Ergänzung zum Buch sein.