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Mit Sicherheitsregeln vorsorgen

Jährlich verunglücken Kinder durch Stürze vom Wickeltisch, erleiden Vergiftungen durch Pflanzen, Zigarettenkippen oder Putzmittel, verschlucken kleinteiliges Spielzeug oder verletzen sich anderweitig. Wenn Sie aber ein paar Sicherheitsregeln beachten, steht der Sicherheit Ihres Sprösslings kaum mehr etwas im Wege.

Wichtig ist dabei natürlich auch, dass die Entdeckungsmöglichkeiten für das Kind nicht zu kurz kommen. Kinder sollen in einem möglichst angstfreien Klima groß werden können. Wenn Sie Ihr Umfeld entsprechend sichern, können Sie sich selbst und Ihrem Kind viele Ermahnungen ersparen. Ihr Kind wird nicht fortlaufend enttäuscht, weil Sie ihm immer wieder Dinge wegnehmen oder verbieten müssen. Es kann sich innerhalb bestimmter Grenzen weitgehend frei bewegen und entwickeln. Um Ihrem Baby eine sichere Umgebung zum Aufwachsen zu geben, informieren Sie sich bitte auch bei Ihrer Hebamme und in Ihrer Kinderarztpraxis.

Worauf müssen Sie bei der Sicherheit für Ihren Säugling achten?

Das Baby ist in allem auf die Fürsorge seiner Eltern angewiesen. Es kann noch nicht auf sich selbst aufpassen. Und, es ist nicht in der Lage, uns mitzuteilen, was es braucht oder was ihm weh tut.

  • Lassen Sie Ihr Baby niemals alleine. Es kann sich verschlucken, einklemmen, es kann plötzlich Fieber bekommen. –. Ebenso ist es für seine Entwicklung schädlich, wenn auf sein Schreien nicht reagiert wird.
  • Lassen sie Ihr Baby niemals unbeaufsichtigt am Wickeltisch, auch nicht für einen Augenblick. Selbst wenn es sich noch nicht drehen kann – irgendwann ist immer das erste Mal. Oder es rutscht mit der Wickelauflage vom Tisch. Halten Sie alles, was Sie zum Wickeln brauchen, griffbereit. Wenn etwas fehlt, nehmen Sie ihr Baby lieber noch mal auf den Arm und holen Sie es gemeinsam.
  • Lassen Sie, gerade auch am Wickeltisch, keine offenen Cremedosen oder Dinge wie zum Beispiel Babynagelscheren liegen. Achten Sie darauf, dass Pflanzen, spitze, schwere oder andere gefährliche Gegenstände sich außerhalb der Reichweite Ihres Babys befinden.
  • Kleinteilige Dinge, wie zum Beispiel die Legofiguren größerer Geschwister, werden von Babys oftmals in den Mund genommen und können verschluckt werden. Sie müssen daher für Ihr Kind unerreichbar sein.
  • Nüsse sollten Babys und Kleinkinder nur in gemahlener Form zu essen bekommen. Sie können noch nicht so gut kauen. Und ein Nussstück, das in die Luftröhre gelangt, löst sich dort nicht auf wie etwa ein Stückchen Brot und kann deshalb zum Ersticken führen.
  • Bedenken Sie, dass Ihr Baby auf Sonneneinstrahlung, Hitze, aber auch auf Kälte empfindlicher reagiert als größere Kinder oder Erwachsene. Schützen Sie es entsprechend.
  • Der Kinderwagen sollte sicher stehen und eine gute Bremsvorrichtung haben.
  • Befördern Sie Ihr Baby niemals ungesichert im Auto. Nötig sind der Größe entsprechende Babywannen oder Kindersitze. Der sicherste Platz ist der hinter dem Beifahrersitz. Wenn Sie ihr Kind doch auf dem Beifahrersitz transportieren, informieren Sie sich unbedingt, ob der Airbag deaktiviert werden muss.
  • Befördern Sie Ihr Baby auch niemals ungesichert im Fahrradanhänger. Verwenden Sie eine spezielle Babyschale für Fahrradanhänger. Fahrradsitze sind erst für größere Kinder geeignet (siehe Angaben des Herstellers).
  • Sorgen Sie für einen sicheren Schlafplatz. Die Gitterstäbe des Bettchens sollen nicht so weit auseinanderstehen, dass der Kopf des Babys hindurchpasst. Ideal ist ein Kinderschlafsack, der dem Kind wie eine Weste angezogen werden kann. Ihrem Kind ist so immer warm. Und es kann auch nicht mit dem Kopf unter die Decke gelangen und deshalb keine Luft mehr bekommen.
  • Legen Sie Ihr Kind zum Schlafen besser nicht auf den Bauch. Empfohlen wird im ersten Lebensjahr die Rückenlage.
  • Vorsicht auch, wenn Sie das Baby (zum Beispiel zum Stillen) zu sich mit ins Bett nehmen: Legen Sie es nicht an den Rand, es könnte herunterfallen. Am besten bringen Sie es, spätestens sobald es eingeschlafen ist, zurück in sein Gitterbettchen. Oder Sie nutzen ein Beistellbett.
  • Und nicht zuletzt: Suchen Sie bei anhaltendem Schreien, bei Fieber oder nach Stürzen umgehend eine Kinderärztin oder einen Kinderarzt auf.

Welche Gefahren bestehen für krabbelnde Kinder?

Ihr Baby will seine Umwelt erforschen. Kann es krabbeln, wird seine Welt um einiges weiter. Die Nerven der Eltern werden allerdings umso mehr strapaziert. Nichts ist nämlich mehr sicher vor der Neugier Ihres Babys.

Alles lockt, muss angefasst, untersucht, auseinandergenommen werden. In jede Vertiefung will es die Fingerchen stecken. Steckdosen sind für das Baby ebenso interessant wie sie gefährlich sind. Sie müssen unbedingt gesichert werden. Tischdecken können heruntergezogen werden, was auf dem Tisch steht, kann auf Ihr Kind herunterfallen und es verletzen. Auch Grünpflanzen haben für kleine Krabbler eine hohe Anziehungskraft. Vorsicht ist auch bei Zimmerpflanzen und Blumen geboten. Blätter, Blumen und Blumenerde dürfen nicht in den Mund genommen werden, denn sie können giftig sein

Küche und Bad haben ebenfalls viele Gefahrenquellen zu bieten. Zum Beispiel Besteckschubladen, die man ausräumen kann, Gläser, Flaschen, Kosmetika, Wasch- und Putzmittel und nicht zuletzt der Mülleimer: Alles steht herum und wartet anscheinend nur darauf, untersucht zu werden. Knöpfe an Spülmaschine und Herd laden ein, an ihnen zu drehen oder drauf zu drücken. Auch Treppen und Stufen, offene Fenster und Balkontüren sind Gefahren für Ihr Krabbelkind und können unter anderem zu Stürzen führen. Da im Verhältnis zum übrigen Körper der Kopf sehr groß ist, ist er bei Stürzen von oben nach unten besonders gefährdet.

Ein Zuhause, das für Erwachsene eingerichtet ist, muss also kindersicher gemacht werden, da es für Kinder viele Unfallquellen hat, die gar nicht so bewusst sind. Aber keine Sorge, es gibt. viele Möglichkeiten eine kindersichere Umgebung zu gestalten. Das heißt nicht, dass eine Wohnung leergeräumt sein muss. Im Gegenteil. Für die Entwicklung Ihres Kindes ist es wichtig, in einer Umgebung zu leben, in der es viel entdecken kann. Nur müssen Sie dafür sorgen, dass Gefahrenquellen gesichert werden.

Wie wird die Wohnung kindersicher?

Sobald Ihr Kind "mobil" ist, wird es Zeit, die Wohnung zu sichern. Denn sein Forscherdrang kennt keine Grenzen und treibt es durch die ganze Wohnung. Zielsicher steuert es auf alles zu, was ihm interessant erscheint. Verschiedenste Gegenstände will es haben, anfassen oder daran ziehen. Dabei kann es in gefährliche Situationen geraten. Vieles kann kaputtgehen.

Folgendes müssen Sie sichern, um- oder wegräumen:

  • Decken Sie Steckdosen ab (die Kindersicherungen können Sie z.B. im Baumarkt bekommen).
  • Ebenso sollten Sie alte, brüchige Kabel auswechseln. Außerdem sollten Sie Stecker von nicht benutzten elektrischen Geräte, vor allem Küchengeräten, herausziehen.
  • Verstauen Sie Besteck und Töpfe dort, wo diese für Ihr Kind unerreichbar sind. Füllen Sie stattdessen Ihre unteren Küchenschubladen und -schränke mit Dingen, die Ihr Kind ausräumen kann, das können Holzbrettchen, Holzlöffel, Plastikteller und - boxen und ähnlich ungefährliche Gegenstände sein.
  • Finden Sie für Ihre Putzmittel einen sicheren Platz. Medikamente, Salbendosen, Tuben und Tiegel müssen ebenfalls außerhalb der Reichweite Ihres Kindes sein.
  • Stellen Sie Ihre Pflanzen und Blumen auf ein unerreichbares Fensterbrett. Babys und Kleinkinder lieben es nicht nur, die Blätter abzureißen. Sie stecken sie auch in den Mund. Viele Pflanzen sind giftig!
  • Schützen Sie Ihr Kind vor Treppen, Stufen, Balkonen, Fenstern und scharfkantigen Heizkörpern. Am einfachsten mit einem Gitter davor.
  • Denken Sie daran, keine, Scheren, Messer, Streichhölzer, Feuerzeuge, Kabel, Schnüre, Medikamente, Zigaretten, Gefäße mit heißer Flüssigkeit oder Stecknadeln in greifbarer Nähe Ihres Kindes liegen zu lassen.
  • Wo immer sich Gitter befinden (zum Beispiel am Kinderbett), müssen die Gitterstäbe so eng stehen, dass kein Kinderkopf durchpasst.
  • Da Ihnen Ihr Kind überallhin nachkrabbelt, denken Sie daran, dass jede geöffnete Tür der Weg zu neuen Gefahren sein kann.
  • Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind auf warmen, weichen Böden krabbeln kann. Rissige Holzböden lassen sich mit einfachem, unempfindlichen Teppichboden auslegen. Blaue Flecken und Schürfwunden werden so vermieden.
  • Und nicht zuletzt sollten Sie kostbare Gegenstände der Eltern aus dem Aktionsradius Ihres Kindes räumen.

Die Wohnung kindersicher zu halten, erfordert von Ihnen einiges an Disziplin. Letztendlich macht es das Leben aber für alle Beteiligten leichter.

Wenn Ihr Kind sich regelmäßig bei seinen Großeltern oder anderen Betreuungspersonen aufhält, denken Sie daran, dass auch hier für die Sicherheit Ihres Kindes gesorgt wird. Natürlich müssen nicht alle, bei denen Ihr Kind zu Besuch ist, ihre Wohnung umräumen. Aber Maßnahmen wie die Sicherung von Steckdosen sind durchaus zumutbar. Darüber hinaus muss auf Kinder in fremder Umgebung einfach noch besser aufgepasst werden.

Genügt es, nur das Kinderzimmer zu sichern?

Gibt es ein Kinderzimmer in Ihrer Wohnung, reicht es nicht aus, nur dieses zu sichern. Krabbelnd will Ihr Baby jetzt die Welt erobern. Da sollten Sie ihm die ganze Wohnung zur Verfügung stellen.

Es will seine Entdeckungen in Ihrer Nähe machen. Auch wenn es von Ihnen wegkrabbelt, will Ihr Kind Sie trotzdem immer noch sehen können. Es ist wichtig, dass Sie seiner Neugier so weit wie möglich Raum geben. Für seine Entwicklung ist es nötig, dass Ihr Baby viele verschiedene Erfahrungen macht.

Also gestalten Sie am besten die ganze Wohnung kindersicher.

Der Laufstall oder das Laufgitter– ein geeignetes Hilfsmittel?

Ein Baby im Laufstall oder Laufgitter unterzubringen, kann Ihr Leben erleichtern. Es ist dort sicher vor Gefahren. Sie selbst können sich freier bewegen, ohne Angst haben zu müssen, dass Ihr Kind etwas anstellt. So verschafft Ihnen der Laufstall oder das Laufgitter etwa die nötige Bewegungsfreiheit für Situationen, in denen Sie ihr Kind nicht direkt bei sich haben können. Zum Beispiel, wenn Sie schnell zur Tür müssen.

Die Zeit im Laufstall oder Laufgitter sollte mit positiven Erfahrungen für das Baby verknüpft sein: Das lässt sich oft dadurch erreichen, dass das Kind zunächst mit kleinen Beschäftigungsspielen unterhalten wird, wenn es im Laufstall oder Laufgitter ist. Daneben braucht es einen ausreichenden Vorrat an altersgerechten Spielsachen wie z.B. Stofftiere, Rasseln und Steckringe. Vor allem aber braucht das Baby die Sicherheit, dass es wieder aus dem Laufstall oder dem Laufgitter herausgenommen wird, wenn es sich dort nicht mehr wohl fühlt

Die Zeiten im Laufstall oder Laufgitter sollten begrenzt sein, um Ihr Kind in seinem Entdeckerdrang nicht einzuschränken. Kinder brauchen Bewegungsfreiheit. So viel wie möglich.