Wenn bei Kindern eine lebensbedrohende oder lebensverkürzende Krankheit diagnostiziert wird, brauchen Eltern besondere Unterstützung.
Für die Eltern von lebensbedrohend erkrankten Kindern bricht eine Welt zusammen, sie verfallen möglicherweise in eine Art Schockzustand. Doch sie müssen sich dieser extrem belastenden Situation nicht alleine stellen: Hilfe gibt es bei ambulanten und stationären Kinderhospizdiensten. Zu ihnen zählt die Stiftung Ambulanter Kinderhospizdienst München (AKM) und deutschlandweit der Bundesverband Kinderhospiz e. V.
Ab dem Zeitpunkt der Diagnose stehen Sie als Eltern vor der unvorstellbar schweren Aufgabe, das Unwiderrufliche zu begreifen: Ihr Kind ist unheilbar krank. Die Diagnose einer solchen Erkrankung stellt das Leben einer Familie völlig auf den Kopf und bringt eine Vielzahl von emotionalen Herausforderungen mit sich. Schritt für Schritt gilt es nun, die Krankheit Ihres Kindes anzunehmen und sich der Situation bestmöglich zu stellen.
Dabei werden Sie lernen müssen, Ihren Lebensalltag neu zu organisieren. Holen Sie sich frühzeitig Hilfe von Menschen, denen Sie vertrauen, die Sie in dieser Phase in Ihrem Leben haben möchten, seien es die eigenen Eltern oder sehr gute Freundinnen und Freunde. Und wenden Sie sich an die Kinderhospizhilfe, die Sie ganzheitlich unterstützen wird.
Ein Kinderhospiz besteht aus ambulanten und stationären Einrichtungen für unheilbar und lebensverkürzend erkrankte Kinder sowie deren Eltern und Geschwister. Anders als ein Hospiz für Erwachsene, das eine Einrichtung zur Sterbebegleitung ist, wird der Familie in einem Kinderhospiz aus zwei Gründen bereits ab der Diagnose bis über den Tod hinaus geholfen.
Zum einen sind Kinder abhängig von ihren vertrauten Bezugspersonen.. Die enge Bindung der Kinder zu ihren vertrauten Bezugspersonen macht eine stabile familiäre Situation besonders wichtig. Ein Kinderhospiz schafft eine vertraute Umgebung, in der das Kind seinen kindlichen Grundbedürfnissen entsprechend leben kann und gleichzeitig die Familie in dieser schwierigen Zeit begleitet wird.
Zum anderen ist es bei Kindern noch schwieriger als bei Erwachsenen, eine definitive Einschätzung der Lebenserwartung zu geben, da oft unerwartete Verläufe der Krankheit mit zeitweiser Stabilisierung bzw. Destabilisierung auftreten, teilweise über Jahre hinweg.
Der Bundesverband Kinderhospiz e. V. berät und unterstützt Eltern komplett kostenfrei dabei, die medizinische und therapeutische Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Bereits ab der Diagnose wird den Familien eine umfassende Krisenintervention angeboten, um bei Eltern, Geschwistern, Verwandten und Freunden posttraumatischen Belastungsstörungen vorzubeugen und ihnen in dieser emotional belastenden Zeit zur Seite zu stehen.
Ziel ist es immer, die Familie bestmöglich zu entlasten. Zu den Angeboten zählen:
Kinderhospizarbeit kümmert sich um Familien mit schwerstkranken Kindern. Aber auch schwerkranke Eltern von Minderjährigen bekommen dort Unterstützung. Im Einzelnen hilft Kinderhospizarbeit bei folgenden Erkrankungen:
Ziel der Kinderhospizarbeit ist es deshalb, den Familien in dieser schwierigen Zeit eine feste Stütze zu sein und Momente der Sicherheit, Geborgenheit und Normalität zu schenken.
Im Fall einer Krise können sich Eltern, die in Bayern leben, rund um die Uhr jederzeit kostenfrei unter folgenden Telefonnummern melden:
Kriseninterventionsnotruf unter der Telefonnummer 0157 73311110
Das Telefon ist rund um die Uhr besetzt und bei Bedarf kommt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter auch zu den Betroffenen in die Klinik oder nach Hause.
Frag-OSKAR.de, das Hilfe-Portal des Bundesverband Kinderhospiz ist telefonisch oder per E-Mail erreichbar.
Das OSKAR-Sorgentelefon ist deutschlandweit rund um die Uhr kostenlos unter der Telefonnummer 00800 88884711 erreichbar.
Hier gelangen Sie zur OSKAR Sorgenmail Online-Beratung.
Bei beiden Angeboten beraten und informieren Mitarbeitende von OSKAR zu allen Fragen, die mit lebensverkürzend erkrankten Kindern zu tun haben.
Nach einem ersten Beratungsgespräch bzw. Mail-Austausch werden die Mitarbeitenden gemeinsam mit Ihnen besprechen, was die nächsten Schritte sind. Die Beratung und Unterstützung durch den Bundesverband Kinderhospiz ist komplett kostenfrei auch über mehrere Jahre hinweg.
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