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Foto: Drei kleine Kinder sitzen zusammen in der Wiese und spielen

Die soziale Entwicklung von Zwei- und Dreijährigen

Zwei- und Dreijährige halten sich sehr gern und in erster Linie bei Menschen ihrer engsten Umgebung auf.

Wichtige Bezugspersonen von Zwei- und Dreijährigen

Kleine Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren entwickeln eine starke emotionale Bindung zu ihren Bezugspersonen. Ihre Vorlieben können jedoch je nach Situation wechseln. Wenn der Vater abends beim Einschlafen hilft, wird er dafür bevorzugt. Ist die Mutter diejenige, die bei Kummer Trost spendet, wendet sich das Kind eher an sie. Singt die Tagesmutter die schönsten Lieder, wird sie gebeten, zu singen.

Im Umgang mit Fremden zeigen Kinder in diesem Alter unterschiedliche Verhaltensweisen: Einige sind sehr zurückhaltend, während andere offen und unbefangen sind. Wenn ihnen ehrliche Zuneigung entgegengebracht wird, zeigen sie ihre Gefühle auf vertrauensvolle und offene Weise.

Gleichzeitig wird die Welt außerhalb der Familie immer spannender. Das Interesse an anderen Kindern nimmt zu, und die Neugier auf neue Spielkameraden wächst.

Die ersten Spielgefährtinnen und Spielgefährten

Foto: Zwei stehende kleine Mädchen, die in der Kinderkrippe spielen.

Mit zunehmender Selbständigkeit werden Kontakte zu anderen Kindern interessant

Nicht jedes Kind findet leicht neue Spielkameraden und Spielkammeradinne zu finden.Manche gehen einfach auf andere Kinder zu und sind sofort am Spiel beteiligt. Andere möchten lieber alleine bleiben. In der Regel spielen auch sehr zurückhaltende Kinder gerne mit anderen, sie brauchen nur etwas mehr Zeit um sich in der Situation wohlzufühlen.

Es ist eine gute Idee, Spielbesuche zu organisieren, aber nur, wenn Ihr Kind dies möchte. Mit ein oder zwei Gleichaltrigen findet Ihr Kind oft am besten zusammen.

Jüngere Kinder spielen mehr nebeneinander her. Je älter Ihr Kind wird, desto länger dauern gemeinsame Spiele. Die Kinder lernen, sich einander anzupassen.

Der Kontakt mit anderen Kindern bereichert die Erfahrungen Ihres Kindes. Es erkennt, dass auch andere Erfolge und Misserfolge erleben. Im Vergleich mit Gleichaltrigen kann es seine eigenen Fähigkeiten besser einschätzen. Durch das Beobachten anderer Kinder lernt es, welches Verhalten zielführend ist, und entwickelt die Fähigkeit, sich auf die Interessen anderer einzulassen. Diese Interaktionen fördern die Selbstständigkeit, und durch den Austausch mit anderen erhält Ihr Kind wertvolle neue Anregungen.

Streit ums Spielzeug?

"Das gehört mir!" In diesem Alter werden sehr schnell Sachen verschenkt und dann wieder zurückgefordert. Die Kinder können die Folgen des eigenen Handelns noch nicht einschätzen. Tauschen und Teilen will erst noch gelernt sein.

In Konfliktsituationen ist es wichtig, neutral zu bleiben. Oft lässt sich nicht genau klären, wem ein bestimmtes Spielzeug gehört. Bevor ein Kind ungerecht behandelt wird, ist es sinnvoll, das umstrittene Objekt vorübergehend aus dem Spiel zu nehmen. Erklären Sie den Kindern, dass es unklar ist, wem das Spielzeug gehört, und dass Sie es deshalb erst einmal aufbewahren, bis sich alle beruhigt haben. Mit der Zeit werden solche Streitigkeiten um Spielzeug seltener.

Warum kommt es so schnell zu heftigen Auseinandersetzungen?

Foto: Kleiner Junge und kleines Mädchen sitzen am Fußboden und spielen mit einem Teddybär

Die Interessen und Fähigkeiten sind bei einem Altersabstand von einem bis zwei Jahren ähnlich.

In diesem Alter passiert es nicht selten, dass Auseinandersetzungen körperlich ausgetragen werden.

Kleine Meinungsverschiedenheiten können schnell eskalieren, und es wird geschlagen, gebissen oder gezwickt. Lassen Sie die Kinder im Spielzimmer nicht zu lange unbeaufsichtigt. Greifen Sie im Streit ein und bleiben Sie dabei neutral.

Kinder müssen erst lernen, wie sie ihre Interessen angemessen durchsetzen können. Machen Sie ihnen klar, dass es nicht in Ordnung ist, anderen weh zu tun. Die heftigen Auseinandersetzungen bedeuten nicht, dass die Kinder sich nicht mögen; oft sind sie schnell vergessen und das gemeinsame Spiel geht friedlich weiter.

Hinter vielen Streitereien stecken kleine Machtspiele, bei denen Kinder ihre Fähigkeiten erproben und vergleichen. Der Spielverlauf wird harmonischer, wenn nur zwei oder drei Kinder zusammenspielen. Ein Altersunterschied von ein bis zwei Jahren kann dabei hilfreich sein, da die Interessen und Fähigkeiten dann ähnlich sind.

Ist es  unsozial, wenn mein Kind nicht teilt?

"Dein Kind ist nicht sozial!" Diesen Satz hören manche Eltern häufiger, als ihnen lieb ist. Doch die Entwicklung von Sozialverhalten ist ein langer Prozess, der in diesem Alter gerade erst beginnt. Kinder im Alter von zwei oder drei Jahren haben oft Schwierigkeiten, großzügig zu teilen, da sie das Abgeben von Dingen als Verlust empfinden.

Es ist nicht hilfreich, ein Kind zum Teilen zu zwingen. Stattdessen sollten Sie ihm erklären, dass gemeinsames Spielen schwierig wird, wenn es alles für sich behält. Schließlich möchte es doch auch mit anderen Kindern spielen, oder?

Mit der Zeit lernt Ihr Kind, sich sozial zu verhalten, ohne dabei seine eigenen Interessen und Wünsche völlig aufzugeben.