Hauptinhalt
Foto: Baby krabbelt auf dem Teppichboden
Oksana Kuzmina / Shutterstock.com

Krabbeln bei Babys

Auf dem Weg zum Kleinkind ist Krabbeln für Ihr Baby ein wichtiger Schritt. Sein Bewegungsradius erweitert sich dadurch enorm.

Wie wichtig ist Krabbeln als Entwicklungsschritt?

Seit einiger Zeit hat Ihr neugieriges Kind auf alle möglichen Arten versucht, vorwärts zu kommen. Die dabei eingesetzte Kraft und Fantasie haben Sie wahrscheinlich erstaunt.

Mit ungefähr zehn Monaten fangen die meisten Kinder an zu krabbeln. Mit dem Robben auf dem Bauch, einer Vorform des Krabbelns, ist es vorbei.

Krabbeln ist ein wichtiger Entwicklungsschritt auf dem Weg vom Baby zum Kleinkind. Die Muskeln werden optimal trainiert, die Koordination der Bewegungsabläufe wird eingeübt.

Mit der motorischen Selbstständigkeit geht auch die verbesserte Sehfähigkeit einher: Ab sechs Monaten ist das Auge in seinen Funktionen voll ausgereift. Mit der neuen Möglichkeit, die Sicht bewusst scharf zu stellen, rücken auch weiter entfernte Gegenstände ins Blickfeld.

Wie kann ich mein Kind beim Krabbeln unterstützen?

Das Krabbeln fördern Eltern am besten dadurch, dass sie sich selbst "zu Boden" begeben und Ihrem Kind die neue Welt schmackhaft machen. Genau wie beim Erlernen des Greifens, ist auch hier der beste Weg das Baby zum Krabbeln zu ermuntern, indem Sie Spielsachen oder andere interessante, aber ungefährliche Dingen knapp außerhalb der Reichweite von Ihrem Baby platzieren. Strecken Sie Ihrem Kind die Hand entgegen oder legen Sie ihm einen Ball in Reichweite, dann wird es dieses Ziel direkt ansteuern. Für Kinder zählt der sinnliche Reiz. Und alles, was sich bewegt, steckt aus kindlicher Sicht voller Leben.

Loben sie Ihr Baby!

Loben Sie Ihr Kind dafür, was es schon alles kann. Über ein "Bravo", ein aufmunterndes "das hast du gut gemacht" der Mutter oder des Vaters freut es sich sehr. Es wird dadurch angetrieben, weitere Entdeckungen zu machen und Schwierigkeiten dabei zu überwinden.

In der Psyche des Kindes bringt die neue Mobilität auch eine große Veränderung mit sich. Die Möglichkeit, sich von den Eltern zu entfernen, erzeugt gleichzeitig auch Ängste, sie aus den Augen zu verlieren. Ihr Kind wird sich also immer wieder rückversichern, zu Ihnen zurückkrabbeln, Blickkontakt aufnehmen, sich Bestätigung holen, bevor es wieder die Welt erkundet. Die Bindung, die es bis zu diesem Zeitpunkt zu Ihnen aufgebaut hat, ist für diese Entwicklung sehr wichtig. Sie gibt Ihrem Kind den Mut für seine kleinen Abenteuer, sie ist seine sichere Basis.

Krabbeln Papa oder Mama am Anfang mit, gibt das dem Kind größere Sicherheit: Es traut sich mehr zu und nimmt die Umwelt aktiver wahr. Aber auch aus Gründen der Sicherheit sollten die Eltern immer dabei sein, wenn ihr Baby auf Tour geht.

In Schuhe brauchen Sie Ihr Geld jetzt noch nicht zu investieren. Ihr Baby benötigt keine Schuhe, bevor es nicht laufen gelernt hat. Zum Schutz vor kalten Füßen eignen sich meistens warme weiche Krabbelschühchen, ABS-Socken oder Lederslipper.

Mein Kind will nicht krabbeln – was soll ich tun?

Oft löst es bei Eltern Besorgnis aus, wenn ihr Kind etwa mit zehn Monaten noch nicht krabbelt. Diese Sorge ist ganz natürlich – aber in den allermeisten Fällen unnötig. Babys entwickeln ihre Fähigkeiten sehr unterschiedlich, manche schneller, manche langsamer. Jedes Baby hat seinen eigenen Zeitpunkt, zu dem es sich in Bewegung setzt.

Es ist also nicht notwendig, Kinder frühzeitig hochzuziehen und zum Krabbeln zu "zwingen". Jedes Kleinkind hat sein eigenes Tempo und weiß selbst am besten, wann es so weit ist.

Gelegentlich kommt es sogar vor, dass ein Kind die Phase des Krabbelns "überspringt. Das Krabbeln zu "überspringen", bedeutet keine Entwicklungsverzögerung, sondern ist schlicht und einfach ein anderer Weg zum selben Ziel: der Fortbewegung auf zwei Beinen. Wenn es für das Kind soweit ist, richtet es sich auf und läuft los.

Wenn Sie sich sorgen, dass Ihr Kind nicht das nötige Interesse am kriechen, robben, rollen usw. zeigt oder sich generell unsicher bei dem Thema fühlen, besprechen Sie das bitte in Ihrer Kinderarztpraxis. Im Zweifelsfall können geeignete Fördermaßnahmen in die Wege geleitet werden, wenn sich Ihr Kind nicht altersgerecht weiterzuentwickeln scheint."