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Leitlinien für Kinderkrippe und Kindertagespflege

Beitrag aus:
Elternbrief 0
0-3 Jahre

Wann ist der beste Zeitpunkt für den Eintritt in die außerfamiliäre Betreuung?

Baby liegt auf einer Krabbeldecke

Den besten Zeitpunkt für den Eintritt in die Kinderkrippe oder Kindertagespflege gibt es nicht, es kommt auf das Kind (z. B. sein Temperament) und seine Familie (z. B. be­rufliche Planung, familiäre Unterstützung) an. Im ersten Lebensjahr baut das Kind die ersten Bindungsbeziehungen zu seinen Eltern auf und braucht besonders intensive Pflege und Fürsorge durch beständige, feinfühlige Bindungsper­sonen in einem vertrauten Umfeld. Kinder in diesem Alter benötigen verlässliche Beziehungen und Tagesstrukturen.

Insbesondere zwischen dem 7. und 18. Lebensmonat zei­gen einige Kinder das sog. Fremdeln. Das Kind kann dann nur durch den Körperkontakt zur Hauptbindungsperson (meist Mutter oder Vater) beruhigt werden.

Häufig fällt den Kindern der Übergang von der Familie in die außerfamiliäre Betreuung schwer. Die Umstellung wird durch eine behutsame Vorbereitung (z. B. durch Schnuppertage) und eine meist längere, fachlich fundierte Eingewöhnungsphase gemeistert.

Den Bedürfnissen mancher Kinder können aber möglicherweise familiennahe Betreuungsformen besser gerecht werden, als dies in größeren Gruppen in der Kinderkrippe oder in altersgemischten Einrichtungen möglich ist. Grundsätzlich stellt außerfamiliäre Betreuung immer eine Ergänzung zur elterlichen Betreuung dar, denn das Kind entwickelt zu der Person die primäre Bindung, die sich am meisten um es kümmert. Jede Betreuung durch nicht vertraute Personen bedarf daher einer indivi­duellen Eingewöhnung.

Allgemeine Kriterien für Ihre Entscheidung, Ihr Kind in der Kinderkrippe oder Kindertagespflege betreuen zu lassen

  • Ihr Kind ist durch kurzzeitige Trennungssituationen nicht auffallend gestresst.
  • Ihr Kind verhält sich im Umgang mit anderen Kindern aufgeschlossen und offen (z. B. auf dem Spielplatz).
  • Ihr Kind ist den Umgang mit anderen Kindern gewöhnt (z. B. Geschwisterkinder, Eltern-Kind-Gruppen).
  • Ihr Kind kann sich auf neue Situationen einstellen (z. B. verhält sich neugierig, orientiert sich an anderen Kindern).
  • Bei Ihnen als Eltern besteht die Bereitschaft, sich zeitweise von Ihrem Kind zu trennen, es in dieser Zeit in die Betreuung einer anderen ihm vertrauten Person zu geben.
  • Sie haben eine positive Einstellung gegenüber außerfamiliärer Kindertagesbetreuung.

 

Hinweise für eine familienähnliche Betreuung

  • Ihr Kind hat ein Problem mit Kindergruppen, es ist übermäßig lärmempfindlich und auffallend schüchtern und introvertiert (z. B. hat es Angst vor anderen Kin­dern).
  • Ihr Kind war in der vergangenen Zeit übermäßig be­lastet (z. B. häufiger Krankenhausaufenthalt, lang an­haltende Krankheit, Tod oder Trennung von Bezugs­personen).
  • Sie benötigen individuell flexibel zu vereinbarende Be­treuungszeiten für Ihr Kind.

Die Auswahl der geeigneten Betreuungsform richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Kindes, der El­tern sowie der gesamten Familie.

Familienstützpunkte

Familienstützpunkte (FSP) sind Kontakt- und Anlaufstellen für Familien. Sie bieten kostenfreie Unterstützung und Hilfe für Familien je nach Alter des Kindes und Familiensituation an. Familienstützpunkte sind an bestehende Einrichtungen vor Ort, z. B. an Mütterzentren, Mehrgenerationenhäuser, aber auch an Kindertageseinrichtungen, angegliedert. Der BayernAtlas hilft Ihnen, einen Familienstützpunkt in Ihrer Nähe zu finden.

Die KoKi

Die Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi) – Netzwerk frühe Kindheit bieten werdenden Eltern und Eltern mit Kindern bis 3 Jahren kostenfrei Beratung und Hilfe an. Zudem kann eine KoKi-Fachstelle über bestehende Angebote informieren und Familien ein passendes Unterstützungsangebot weitervermitteln.
Der BayernAtlas hilft Ihnen, die KoKi-Fachstelle in Ihrer Nähe zu finden.