Zwischen dem 3. und 4. Lebensmonat ist die sogenannte U4 fällig. Nehmen Sie alle Vorsorgeuntersuchungen unbedingt wahr! Nur so können Entwicklungsverzögerungen oder versteckte Krankheiten Ihres Kindes rechtzeitig erkannt und behandelt werden.
Außerdem haben Sie so Gelegenheit, mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt Probleme und Fragen zu besprechen, die im Laufe Ihres Elterndaseins immer wieder einmal auftauchen.
Bei der U4 werden Organe und Geschlechtsteile untersucht und auch das Hör-und Sehvermögen getestet. Schon jetzt beobachtet die Ärztin bzw. der Arzt die ersten Entwicklungsschritte Ihres Babys, testet seine Beweglichkeit und sein Reaktionsvermögen.
Die U-Untersuchungen müssen Sie auch verpflichtend nachweisen, wenn Ihr Kind eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen soll. Dazu gehören zum Beispiel auch Krippe und Kindergarten.
Gleichzeitig mit der U4 wird Ihre Kinderärztin bzw. Ihr Kinderarzt vielleicht Impfungen vornehmen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die ersten Impfungen bereits im Alter von 6 Wochen (Rotaviren) bzw. 2 Monaten. Geimpft wird in diesem Alter gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Hepatitis B, Haemophilus influenzae Typ B, Kinderlähmung und Pneumokokken.
Die Impfungen sollten im Alter von 3, 4 und 11 Monaten wiederholt werden. Außerdem wird im Alter von 2 Monaten die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B (MenB) empfohlen. Diese muss mit 4 bzw. 12 Monaten noch mal aufgefrischt werden.
Impfungen sind in Deutschland grundsätzlich fast alle freiwillig. Es liegt also im Ermessen der Eltern, ob ihre Kinder geimpft werden sollen. Manche Impfungen werden jedoch dringend empfohlen. Die Impfung gegen Masern, 29 meist als Kombinationsimpfung gegen Mumps, Masern und Röteln, ist hingegen seit 2020 für Kinder ab 1 Jahr, die eine Gemeinschaftseinrichtung besuchen, verpflichtend.
Impfungen sind nicht immer frei von Nebenwirkungen. Die geimpfte Stelle kann anschwellen und sich röten. Möglicherweise ist Ihr Kind auch unruhig und reizbar oder es bekommt sogar etwas Fieber. Diese Reaktionen sind Ausdruck der erwünschten Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff und klingen in der Regel nach wenigen Tagen komplett ab. Stellen Sie sich am besten darauf ein und planen Sie für die Tage, an denen Ihr Kind geimpft wird, keine größeren Aktivitäten. Schwerwiegende, sogenannte unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) nach Impfungen sind sehr selten. Angaben zu Art und Häufigkeit der UAW finden sich in der Fachinformation des jeweiligen Impfstoffs.
Sie haben die Vorsorgeuntersuchungen fest eingeplant und nehmen Sie auch wahr. Sie wollen sichergehen, dass Ihr Kind sich gut entwickelt. Aber was ist, wenn bei Ihrem Kind tatsächlich eine Entwicklungsverzögerung oder eine Behinderung festgestellt wird? Vielleicht hatten Sie schon etwas geahnt, haben die Untersuchungstermine hinausgezögert und nun haben sich Ihre Befürchtungen bestätigt. Aber erst, wenn Sie Klarheit haben, können Sie Ihr Kind frühzeitig fördern und Unterstützung durch geschulte Fachkräfte erhalten. Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt und andere Fachleute wie z. B. in einer Frühförderstelle helfen Ihnen, das Beste für Ihr Baby zu tun, und zwar je früher, desto besser. Ihre Kinderärztin oder Ihr Kinderarzt weiß auch Rat, bei wem Sie weitere Unterstützung bekommen können.
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