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Liebe zum Kind

Beitrag aus:
Elternbrief 1
0-2 Monate

Die Liebe zum Kind lässt sich nicht „auf Knopfdruck“ einschalten. Dass diese sofort mit der Geburt eintritt, ist ein Mythos.

Die Fürsorge und Besorgtheit der Eltern wird hormonell gesteuert. Mitverantwortlich dafür ist das Hormon Oxytocin, das sogenannte Kuschelhormon. Es steuert nicht nur Verhalten, sondern auch Gefühle. So wird Frauen, die eine schwere Geburt oder einen Kaiserschnitt hinter sich haben, mitunter Oxytocin ärztlich verabreicht. Damit schießt die Milch besser ein und Muttergefühle stellen sich ein.

Das wirkt oft, aber nicht immer sofort. Denn Liebe ist nicht automatisch da, sie wächst. Manche Eltern empfinden bereits vor der Geburt große Zuneigung zu ihrem Ungeborenen. Andere werden nach der Geburt von großen Gefühlswallungen überschwemmt. Bei manchen wiederum dauert es länger, bis sich die Liebe zum Kind einstellt.

Liebe stellt sich unterschiedlich schnell und nicht auf Knopfdruck ein.

Ein schlafendes Baby, ca. 4 Monate alt

Liebevolle Fürsorge

Ihr Baby erlebt Bindung durch Ihre Fürsorge: Durch den liebevollen Körperkontakt beim Stillen oder Fläschchengeben. Durch den sanften Umgang beim Wickeln, Baden oder beim An- und Ausziehen. Und dadurch, dass Sie es tragen, trösten, mit ihm kuscheln und mit ihm sprechen. Schon bald sind ihm Ihr Geruch und Ihre Stimme vertraut. Es erlebt den Augenkontakt mit Ihnen und sieht Ihr Lächeln. Für die positive Entwicklung Ihres Kindes ist es wichtig, dass es mindestens einen Menschen hat, der es zuverlässig versorgt. Wenn Sie Ihr Kind alleine erziehen, können Sie ihm natürlich auch alleine genügend Bindung und Geborgenheit vermitteln.

Der erste Auftritt des Kindes in der digitalen Welt

Kinder wachsen in einer Welt auf, zu der die digitalen Medien selbstverständlich dazugehören. Zu der Erziehung Ihres Kindes gehört daher von´Anfang an auch die Medienerziehung. Dies beinhaltet auch, dass Sie sich entscheiden müssen, welche Informationen Sie über Ihr Kind über die digitalen Medien teilen möchten.

Für viele Eltern stellt sich diese Frage bereits kurz nach der Entbindung. Die Familie und der Freundeskreis warten auf die Nachricht über die Geburt. Viele Eltern nutzen hierfür die sozialen Medien. Oftmals ist dies der erste Moment, in dem Kinder Teil der digitalen Öffentlichkeit werden. Über soziale Medien oder Messengerdienste wird die Information über die Geburt versendet. Teils mit Foto des neugeborenen Babys und weiteren Informationen wie Name, Geschlecht, Geburtsort, Geburtstag, Größe oder Gewicht.

Bedenken Sie immer, dass digitale Informationen sehr schnell verbreitet werden können. Einmal versendet, kann jeder das Bild Ihres Kindes beliebig weiterleiten. Überlegen Sie sich daher immer genau, welche Bilder und welche Informationen Sie digital teilen. Gerade in privaten Chats können Sie auch darauf hinweisen, dass Sie nicht möchten, dass das Bild Ihres Kindes weitergeleitet wird. In manchen Anwendungen ist es auch möglich, sogenannte selbstlöschende Nachrichten und Bilder zu versenden. Lesen Sie sich die Datenschutzrichtlinien der Anwendung gründlich durch.

Mehr zum Thema Medienerziehung finden Sie beim Bayerischen Erziehungsratgeber BAER und in den Medienbriefen.