Computerspiele und Konsolenspiele bieten Spaß und können Fähigkeiten fördern, doch das richtige Maß ist entscheidend. Erfahren Sie, wie Sie den Spielkonsum Ihrer Kinder gesund und ausgewogen gestalten können.
Möglicherweise haben auch Sie wenig Einblicke in die Inhalte der Computerspiele, mit denen sich Ihr Kind beschäftigt und seine Zeit verbringt. Es entsteht ein quasi unkontrollierter Raum, von dem die Eltern (und Lehrkräfte) oftmals keine Ahnung haben.
Die Gaming-Industrie produziert ihr Angebot zielsicher auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und Interessenslagen ihrer Benutzerinnen und Benutzer hin. Der Benutzerkreis umfasst alle Altersgruppierungen. Zu ihm zählen sowohl Kinder im Kindergartenalter als auch Schulkinder, Jugendliche sowie Erwachsene.
Zunächst einmal sind andere Eltern oft eine gute Informationsquelle. Lohnenswert ist in jedem Fall ein Austausch von Erfahrungen. Sie erhalten so vielleicht Tipps über diverse Spielkonsolen und Spiele, die andere Eltern schon kennen und für geeignet halten.
Einen Austausch unter Eltern bietet ELTERNTALK.
Bei der Anschaffung einer Spielkonsole sollten Sie bedenken, dass die Spiele einer rasanten technischen Entwicklung unterliegen. So werden regelmäßig neue Produkte sowie Erweiterungsversionen auf den Markt gebracht. Dies und die laufende Verbesserung der Qualität dieser Spiele führt dazu, dass Ihr Kind wahrscheinlich die jeweils aktuellste Hardware haben möchte.
Spiele werden nicht mehr nur am Computer, mittels Spielekonsole oder auf tragbaren Geräten gespielt, mittlerweile erscheinen tagtäglich viele neue Spiele-Apps für das Smartphone.
Lesen Sie auf BAER mehr zum Thema Apps.
Sicherheitseinstellungen für die am häufigsten gekauften Konsolen und viele weitere Tipps hat SCHAU HIN! zusammengestellt.
Lassen Sie sich von Ihrem Kind beschreiben, welche Spielinhalte es interessant findet. Interessieren Sie sich für die jeweiligen aktuellen Spiele, die Ihr Kind gerade begeistern und fragen Sie nach Inhalten. Begleiten Sie Ihr Kind bei der Auswahl und beim Kauf. Achten Sie bei Smartphone-Spielen auf die Datenschutzrichtlinien und richten Sie das Spiel gegebenenfalls selbst auf dem Handy Ihres Kind ein, so dass Sie kontrollieren können, auf welche Daten das Spiel zugreifen möchte, um dies auch unterbinden zu können.
Regelmäßige Gespräche bieten zudem eine gute Grundlage dafür, falls Ihr Kind auf Probleme stoßen sollte.
Bemerken Sie, dass Ihr Kind auf ein Spiel gereizt reagiert oder anderweitig ungünstig beeinflusst wird, so sprechen Sie mit ihm oder ihr darüber. Sie sollten dann vereinbaren, dass dieses Spiel erst einmal nicht mehr gespielt wird.
Unter Umständen fällt es Ihrem Kind leichter, sich von einem Spiel zu trennen, wenn Sie im Vorfeld feste Regeln vereinbaren.
Es gibt sehr viele interessante, altersentsprechende und entwicklungsgemäße Spielangebote. Sie fördern die Geschicklichkeit, den Einfallsreichtum, das strategische Denken, die Sprachkompetenz und vermitteln (Lern-)Erfolge. Ihr Inhalt ist abgestimmt auf die angesprochene Altersgruppe sowie deren Entwicklungsstand.
Daneben gibt es aber auch härteste Actionspiele, Killerspiele und Ballerspiele ("Shoot them up"), die durchaus eine große Fangemeinde ansprechen. Dabei wird häufig (simuliert) getötet. Faszinierend daran sind besonders die spannende Handlung, das Gefühl von Macht und Kontrolle, die taktischen Spielezüge und auch die Zusammenarbeit mit anderen Spielern und Spielerinnen.
Fragen Sie Ihr Kind, was ihm oder ihr am Spiel besonders gefällt und bieten Sie gegebenenfalls weniger gewalthaltige Alternativen an, die dieselben Bedürfnisse erfüllen.
Einen ausführlichen Artikel über die Faszination und Wirkung der Gewalt von Killerspielen und Ballerspielen und hilfreiche Tipps zum Umgang mit den Spielen finden Sie hier bei SCHAU HIN!
Mehr zum Thema Computerspielsucht oder Lootboxen lesen Sie in Medienbrief 3.
Computerspiele werden seit dem 01.04.2003 von den obersten Jugendbehörden der Länder altersgemäß gekennzeichnet.
Diese Kennzeichen entsprechen in ihrer Gestaltung und den der Bewertung zugrundeliegenden Maßstäben der Alterskennzeichnung von Videofilmen. Sie haben die gleiche gesetzlich bindende Wirkung. Diese Freigaben lösen die bisherigen Altersempfehlungen der Industrie ab.
Für die Begutachtung der Spiele bedienen sich die Jugendbehörden der Freiwilligen Selbstkontrolle der Unterhaltungssoftware (USK) als gutachterliche Stelle.
Die Nutzungsdauer von Computerspielen bei Kindern ist ein wichtiges Thema, das Eltern im Blick behalten sollten. Es wird empfohlen, klare zeitliche Grenzen zu setzen, die sich am Alter und den individuellen Bedürfnissen des Kindes orientieren. Regelmäßige Pausen und die Kombination mit anderen Aktivitäten, wie Sport oder sozialen Interaktionen, unterstützen eine gesunde Entwicklung und verhindern mögliche negative Auswirkungen, wie Überreizung, durch übermäßiges Spielen.
Wichtig ist gerade bei jüngeren Kindern, dass Sie das Spiel kennen und selbst einschätzen können, ob es Ihr Kind nicht überfordert. Bieten Sie Ihren Kindern nach einer abgelaufenen Spielzeit bzw. gespielten Runden oder Leveln attraktive Alternativen zum Spielen in der "offline"-Welt an.
Auf der Website von SCHAU HIN! finden Eltern Tipps über die Wahl von passenden Computerspielen für Kinder.
Das Studio im Netz (SIN) veröffentlicht auf seiner Website eine Übersicht über Spieleempfehlungen für Computer und Konsolen für Jugendliche.
Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hat Ratgebertipps für die Auswahl von geeigneten Spielen.
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