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Sicheres Surfen im Netz

Beitrag aus:
Medienbrief 2
7-11 Jahre

„Warum muss ich schlafen?“, „Wie backe ich Schokomuffins?“ oder „Wie atmen Fische?“. Heutzutage lassen sich (fast) alle Kinder-Fragen online mit dem Smartphone bzw. am Laptop oder PC klären. Aber wie sich Kinder sicher im Internet bewegen, müssen sie erst lernen. Dafür brauchen sie ein Gerät, mit dem sie in einem geschützten Rahmen surfen können.

Illustration aus Medienbrief 2. Aylin hält den gesperrten Laptop in der Hand. Tochter Sara möchte Zugang zum Laptop.

Computer kindersicher einstellen

Als Bezugsperson ist es Ihre Aufgabe, Ihre Kinder beim „Großwerden“ in der digitalen Medienwelt zu unterstützen und ihnen bei der Einordnung digitaler Angebote zu helfen. Kinder durchschauen mögliche Gefahren oder werbende Angebote noch nicht.

Ihr Kind wird lernen, dass die Anmeldung und auch die regelmäßige technische Pflege der Geräte (zumindest am Anfang) Elternsache sind. Sie sichern die Daten und kümmern sich um die Updates des Betriebssystems. Ihr Kind muss sich an die von Ihnen vorgegebenen Nutzungszeiten und Sicherheitsregeln halten.

Die Webcam sollte ausgeschaltet bleiben – es sei denn, sie wird aus Ihrer Sicht unbedingt für das genutzte digitale Angebot gebraucht, z. B. für einen Videoanruf. Zudem gilt es, wachsam und skeptisch zu bleiben – gerade bei unbekannten Seiten und fremden Inhalten.
Bedenken Sie immer, dass der technische Jugendschutz (also die Sicherheitseinstellungen) die zu erlernende Medienkompetenz nicht ersetzen, sondern nur unterstützen kann. Verbote und Einschränkungen bringen nur dann etwas, wenn Ihr Kind sich im Klaren darüber ist, warum es diese gibt.

Ein eigenes Benutzerprofil einrichten

Ob Ihr Kind schon einen eigenen Laptop bzw. PC hat oder Ihr Gerät mitbenutzen darf: In jedem Fall ist es ratsam, ein eigenes Kinderprofil anzulegen, damit Ihr Kind in einem geschützten Raum lernen, surfen und spielen kann.
Wie Sie dabei am besten vorgehen, hängt unter anderem davon ab, welches Gerät Sie benutzen und welche Zugriffsrechte Sie Ihrem Kind geben möchten. Im Regelfall können Sie sich über die Hilfeseiten Ihres Geräteherstellers, Internetanbieters oder des Softwareanbieters informieren, ob und wie ein Kinderprofil eingerichtet werden kann.
So lassen sich bestimmte Berechtigungen aktivieren oder verbergen. Sie können beispielsweise die Nutzungszeiten einschränken oder überprüfen, was genau Ihr Kind gemacht hat.
Es empfiehlt sich jedoch, sehr vorsichtig mit dieser Funktion umzugehen. Sonst erwecken Sie den Eindruck, dass Sie Ihr Kind ausspionieren. Die Monitoring-Funktion kann als Grundlage für ein gemeinsames Gespräch über die Mediennutzung dienen. Sie können hierfür gemeinsam die Liste der besuchten Webseiten und Anwendungen ansehen und mit Ihrem Kind darüber sprechen. Themen können hier unter anderem sein, wie viel Zeit am Gerät verbracht wurde und welche Inhalte aus Ihrer Sicht ungeeignet erscheinen.

Eine ausführliche Anleitung, wie Sie eine zusätzliche Jugendschutzsoftware installieren, finden Sie bei klicksafe und beim Jugendschutzprogramm. Wertvolle Hinweise in Bezug auf techni­sche Schutzlösungen für Geräte, Diens­te und Apps bietet medien-kindersicher.

Illustration aus Medienbrief 2. Leo steh auf einem Surfbrett und hält den Surfschein in der Hand.

Surfschein machen und einen Nutzungsvertrag abschließen

Ganz am Anfang sind Sie am besten immer beim Surfen und Spielen dabei. Erklären Sie dabei Inhalte und Funktionen. Sie können mit Ihrem Kind den „Surfschein“ beim Internet-ABC machen. So lernt es, welche Seiten sicher sind und worauf es achten muss. Über die Seite „Mediennutzungsvertrag“ können Sie gemeinsam mit Ihrem Nachwuchs einen Vertrag zur Nutzung der Geräte aufsetzen. Dabei können entweder empfohlene Regeln für die Nutzung von Computer, Smartphone, Fernsehen und Konsole übernommen oder eigene Regeln erstellt werden. Ist der Vertrag fertig, wird er ausgedruckt und von Eltern und Kind unterschrieben. Nun gilt es für alle, die Regeln einzuhalten!

Werbung verhindern

Um lästige oder unangebrachte Werbung herauszufiltern, eignet sich ein zusätzlicher Add-Blocker. Dieser lässt sich in jedem Browser über die Extras als als Add-on, als zusätzliches Hilfsprogramm, installieren. Außerdem besteht bei Smartphones oder Tablets auch die Möglichkeit, eine Drittanbietersperre über den Mobilfunkanbieter einzurichten.

Werbung ist für Kinder nicht immer sofort eindeutig erkennbar. Sie können Ihr Kind dabei unterstützen, indem sie ein Spiel daraus machen: „Wer erkennt mehr Werbung?“ und dies als Grundlage für ein erklärenden Gespräch nehmen.

Illustration aus Medienbrief 2. Die Zeichnung zeigt eine Suchmaschine.

Suchmaschinen für Kinder

Suchmaschinen, mit denen wir Erwachsene suchen, können Kinder leicht überfordern. Sie durchschauen nicht, dass gerade die auf der ersten Seite und weit oben gelisteten Suchergebnisse oft von den Firmen gekauft wurden. Außerdem werden hier auch Inhalte ausgespielt, die Kinder überfordern, weil sie ungeeignet sind oder auch zum Konsum anregen. Deshalb ist es besser, zu Beginn nur Kindersuchmaschinen zu nutzen, welche die Kinder zu pädagogisch geprüften Inhalten weiterleiten. Und auf altersgerechten Wissensseiten werden Kinder auch viel schneller fündig.

Für Kinder geeignete Kindersuchmaschinen sind: Fragfinn, blindekuh, seitenstark, helles Köpfchen oder klick-tipps.

Haben die Kinder genügend Suchmaschinen-Erfahrung bei den Kindersuchseiten sammeln können, dann können sie auch auf die Suchseiten für Erwachsene wechseln.
Hier lassen sich die Ergebnisse der Suchmaschinen über die Option „SafeSearch“, die sichere Suche, einschränken. Diese filtert dann beispielsweise pornografische Inhalte (Texte, Videos und Bilder) heraus.

Mail-Adressen für Kinder anlegen

Ihr Kind mag Mails mit seinem Opa austauschen oder seiner besten Freundin einen Geburtstagsgruß mailen? Dabei empfiehlt es sich, einen Mail-Account bei einem speziellen E-Mail-Anbieter für Kinder einzurichten. Diese stellen den Service für Kinder kostenfrei oder sehr günstig zur Verfügung. Sie sind werbefrei, mit einem guten Spam-Filter und übersichtlich und kindgerecht gestaltet. Für Kinder geeignete Mail-Anbieter sind in Deutschland: mail4kidz oder grundschulpost.

  • Vor dem Einrichten müssen die Eltern oder eine Lehrerin/ein Lehrer ihre Erlaubnis schriftlich erteilen und bestätigen, dass es sich bei dem Antragstellenden um ein Kind handelt.
  • Mails können in der Regel nur von den Personen empfangen werden, die im Adressbuch des Kindes hinterlegt sind.
  • Das Konto so einstellen, dass es nachts gesperrt wird.
  • Die Mail-Adresse sollte immer so gewählt werden, dass keine Rückschlüsse auf das Alter Ihres Kindes möglich sind, also nicht das Geburtsjahr Ihres Kindes enthalten.
  • Zudem immer auf ein sicheres Passwort achten, das Sie regelmäßig, am besten gemeinsam mit Ihrem Kind, erneuern.

Ein sicheres Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein und nicht nur aus Buchstaben und Zahlen, sondern auch aus Satz- und Sonderzeichen bestehen.

Mit „Whitelists“ surfen

Über eine sogenannte Whitelist lassen sich Seiten im Internet festlegen, die für Kinder erreichbar sind. Alle Seiten, die sich nicht auf dieser Liste befinden, können nicht angesehen werden. Dies verhindert, dass Kinder auf für sie ungeeignete Seiten stoßen und dort mit verstörenden Inhalten konfrontiert werden.
FragFinn hat beispielsweise eine solche Whitelist erstellt, die stetig durch das medienpädagogische Team aktualisiert wird. Zudem können Eltern dort Seiten dahingehend prüfen, ob diese für Kinder als unbedenklich bewertet wurden.
Es besteht zudem die Möglichkeit, sich den FragFinn-Browser herunterzuladen, um damit auf dem Smartphone sicher zu surfen. Diese App funktioniert dann auch als Jugendschutz-Filter.

Illustration aus Medienbrief 2. Verschiedene Illustrationen machen auf Internet-Gefahren aufmerksam

Gute Kinderseiten erkennen

  • 1. Die Seite ist frei zugänglich und erfordert keine Registrierung.
  • 2. Sie ist kindgerecht und übersichtlich gestaltet, enthält viele Bilder und wenig komplizierte Wörter und Sätze.
  • 3. Sie ist frei von Werbung und Kaufanreizen.
  • 4. Wissen wird spielerisch vermittelt und die Medienkompetenz dabei gefördert.
  • 5. Persönliche Daten werden nicht abgefragt.
  • 6. Es wird nicht aus der Seite heraus verlinkt.
  • 7. Fragen werden zeitnah beantwortet, Chats werden sorgfältig geprüft und moderiert.
  • 8. Die Jugendschutzbestimmungen werden eingehalten. Eltern erhalten zudem Informationen zum Jugendschutz und werden auf weiterführende Seiten hingewiesen.
  • 9. Es gibt ein ausführliches Impressum mit der Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit den Herausgebenden.