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Spielsachen

Beitrag aus:
Elternbrief 6
11-12 Monate

In der ersten Zeit seines Lebens brauchte Ihr Kind noch nicht viele Spielsachen. Und das wird auch noch eine Zeit so bleiben. Dennoch haben Sie vielleicht beobachtet, dass Ihr Kind mehr und mehr beginnt, sich mit Dingen bewusst auseinanderzusetzen. Das müssen nicht immer gekaufte Spielsachen sein. Ihr Kind kann sich z. B. auch mit Hingabe damit beschäftigen, Wäscheklammern in eine Box einzufüllen und wieder herauszunehmen.

Bisher hatte Ihr Kind vielleicht ein Kuscheltier, eine Rassel und andere Kleinkindspielzeuge. Doch nun wird es bald 1 Jahr alt. Überlegen Sie schon, was Sie Ihrem "großen" Kind denn zu seinem 1. Geburtstag schenken könnten?

Grundsätzlich braucht Ihr Kind jetzt natürlich noch keine 5 Geschenke. Es kann die Bedeutung seines Geburtstags noch nicht verstehen. Aber oft fragen Großeltern, andere
Verwandte oder der Freundeskreis nach, was sie Ihrem Kind schenken könnten. Und da ist es gut, wenn Sie das Ganze ein wenig steuern. So bekommt das Geburtstagskind
nicht das 15. Plüschtier geschenkt, hat aber keinen Ball zum Spielen.

Prüfsiegel und Qualität

Welche Spielsachen sind nun für Kinder am Ende des 1. Lebensjahres sinnvoll? Generell gilt: lieber weniger Spielzeug, dafür aber von guter Qualität. Klare Farben wie Blau, Rot, Gelb oder Grün können von Ihrem Baby gut erkannt und benannt werden. Spielzeug muss giftfrei lackiert sein, denn oft genug wandert es direkt in den Mund des Kindes.

Achten Sie beim Holzspielzeug darauf, dass der Lack sich nicht einfach ablösen kann. Bei beschichtetem Holzspielzeug können Sie dies testen, indem Sie mit den Fingern daran reiben und so feststellen, ob die Farbe abblättert oder abfärbt. Ist das der Fall, dann ist das Spielzeug nicht geeignet.

Vorsicht bei Billigangeboten aus Plastik.

Auch ein Geruchstest kann hilfreich sein: Riecht das Spielzeug unnatürlich, dann gehört es nicht ins Kinderzimmer. Außerdem sollten bei gutem Spielzeug keine Kleinteile wie Augen, Zubehör und anderes abgehen, die dann verschluckt werden könnten. Die Spielsachen müssen in jedem Fall frei von Schadstoffen sein. Bevorzugen Sie, wenn möglich, natürliche Materialien wie Baumwolle oder Holz.

Hilfe bei der Beurteilung des Spielzeugs geben Prüfzeichen. So bestätigt z. B. das GS-Zeichen, dass Sicherheit und Gesundheitsschutz des Spielzeugs gegeben sind. Das "spiel gut"-Prüfsiegel hingegen nimmt mehr pädagogische Aspekte in den Fokus.

Pädagogisch sinnvolle Spielsachen

Am besten ist Spielzeug, das auf verschiedene Art und Weise verwendet werden kann. So können etwa Holzbauklötze von einer Schüssel in die andere umgeladen werden. Es kann ein Turm damit gebaut werden oder sie werden mit einem Spielzeuglaster durch die Gegend gefahren. Solche Spielsachen können für lange Zeit immerwieder auf andere Weise fantasievoll benutzt werden.

Bei der Auswahl des Spielzeugs sollte darauf geachtet werden, dass es das Kind beim Spielen unterstützt und es dazu anregt, aktiv ins Spielgeschehen einzutauchen. Es sollte nicht allein der Unterhaltung dienen. Eine gute Orientierung bieten folgende 3 Kennzeichen pädagogisch sinnvoller Spielsachen: Kreativität, Förderung und Interaktivität. Manche Spielzeuge erfüllen alle 3 Kriterien, andere nur 1 oder 2.

Kreativität

"Kreativität" bedeutet, dass das Spielzeug dem Kind genügend Freiraum lässt, um selbst kreativ zu werden. Das ist dann der Fall, wenn es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, damit zu spielen. Typische Beispiele sind Bauklötze oder Musikinstrumente, auf denen selbst gespielt werden kann.

Förderung

"Förderung" meint, dass bestimmte Fähigkeiten spielerisch gefördert werden. Typische Bereiche sind hier motorische oder geistige Fähigkeiten. Das heißt, durch die Spielzeuge übt das Kind bestimmte Bewegungen und Bewegungsabläufe. Oder es trainiert beim Spielen sein Denken. Dazu gehören Sortierspielzeuge, Stapeltürme oder Bälle.

Interaktivität

"Interaktiv" meint, dass das Kind die Möglichkeit hat, selbst aktiv zu werden. Es kann selbst spielen und schaut nicht nur dabei zu. Elektrische oder digitale Spielzeuge sind manchmal dafür nicht so ideal. Sie können vom Kind zwar angeschaltet werden, aber bewegen sich dann alleine. Es gibt aber natürlich auch elektronisches Spielzeug, das Freiraum für Interaktivität und Kreativität lässt.

Teddy, Schmusetuch & Co.

Hat Ihr Kind ein bevorzugtes Kuscheltier, einen Teddy oder ein Schmusetuch, das immer dabei sein muss und ohne das es nicht einschlafen mag? Dies wird in der Fachsprache auch als "Übergangsobjekt" bezeichnet. Damit gemeint ist ein vertrauter Gegenstand, der Ihrem Kind hilft, sich zu beruhigen. Besonders dann, wenn die vertraute Bezugsperson gerade nicht da ist oder eine Situation besonders aufregend ist. Dieser Gegenstand kann dem Kind ein Gefühl von Sicherheit geben. Es kann Ihr Kind dabei unterstützen, sich für kurze Zeit von seinen vertrauten Bezugspersonen zu trennen. 

Daher nutzen viele Kinder diesen Gegenstand vor allem in Situationen, die für sie neu und unbekannt sind oder in denen sie das Alleinsein erst üben müssen. Typische Beispiele sind das Einschlafen, Übernachten bei Oma und Opa, das Schlafen in ungewohnter Umgebung, wie z. B. im Urlaub oder während der Eingewöhnungszeit in der KiTa. Manche Kinder wählen sich hierfür auch einen Alltagsgegenstand, wie ein Kleidungsstück der Eltern oder ein vertrautes Spielzeug.

Ein Kuscheltier kann zum besten Freund werden.

Spiele im Sitzen

Ihr Kind kann jetzt wahrscheinlich sicher sitzen und beschäftigt sich auf seiner Krabbeldecke gerne einmal mit verschiedenen Dingen. Besonders dann, wenn Sie sich die Zeit nehmen, sich dazuzusetzen. Das können Bauklötze sein, die ein Klassiker unter den Spielsachen sind. Aufstapeln und Kaputtmachen machen großen Spaß. Auch große Steckbausteine werden Ihr Kind viele Jahre lang begleiten. Beliebt sind auch Kugelbahnen. Hier rollen z. B. große Holzkugeln, Autos oder runde Scheiben hinunter. Das kann mit den Augen aufmerksam und immer wieder von Neuem verfolgt werden.

Es muss nicht alles neu sein

Für jeden unserer Tipps gilt: Weniger ist mehr. Spielsachen müssen nicht immer neu angeschafft werden. Vieles davon können Sie gut gebraucht bekommen. Bei Kinderbasaren in Kindergärten, Familienzentren oder Gemeindezentren können Sie Spielsachen, Bücher und gut erhaltene Kinderkleidung zu einem Bruchteil des ursprünglichen Preises kaufen. Auch bei den bekannten Internetportalen kann man gut das eine oder andere Schnäppchen machen.

Spielzeuge, mit denen Kleinkinder am meisten Spaß haben

Bitte beachten Sie, dass es sich hier nur um eine Empfehlung handelt, was für Einjährige sinnvoll sein könnte.

  • Kuscheltier
  • große Bauklötze oder Steckbausteine
  • weicher Ball (Plüsch oder Stoff)
  • Schiebespielzeug auf Rädern
  • Sandspielzeug (Eimer, Schaufel, Förmchen)
  • Bilderbücher (aus festem Karton)