War es im Bauch der Mutter mit allem Lebensnotwendigen versorgt, so ist nun die Welt da draußen hell, kalt und laut. Sie und Ihr Baby werden die ersten Wochen brauchen, um sich aneinander zu gewöhnen und einen gemeinsamen Rhythmus zu finden. Ihr Kind hat nämlich noch keine festen Schlaf- und Wachphasen.
Es hat zu den unterschiedlichsten Zeiten Hunger und muss gestillt werden oder ein Fläschchen bekommen. Und es muss sehr oft gewickelt werden. Auch dann, wenn es gerade sehr ungünstig für Sie ist und Sie vielleicht gerade unterwegs sind.
Oft zeigt das Baby in diesen Situationen sehr deutlich seine Unzufriedenheit. Es schreit oder ist unruhig. Eins ist dabei sicher: Ihr Baby schreit nicht, um Sie zu ärgern. Es reagiert intuitiv auf seine Bedürfnisse. Gerade am Anfang ist es manchmal schwer, herauszufinden, warum das Baby weint oder unruhig ist.
Und natürlich hat Ihr Baby seine Vorlieben und Eigenarten. Beobachten Sie es. Schon bald werden Sie merken, ob es am liebsten in Ihrem Arm herumgetragen wird oder einfach mal Ruhe braucht und still vor sich hin guckt. Ob es nur mit Schnuller einschlafen kann oder lieber den Daumen nimmt.
Wichtig ist: Ihr Baby braucht zu jeder Zeit immer eine erwachsene Bezugsperson. Ohne diese kann es in den ersten Lebensjahren nicht überleben. Dazu gehören an erster Stelle natürlich Sie als Eltern. Aber auch die Großeltern oder andere Vertrauenspersonen können Sie unterstützen.
Sicherlich stehen Sie noch immer unter dem Eindruck der Geburt. Für viele Familien ist das eine schöne, wenn auch extreme Erfahrung. Vielleicht war es auch ganz anders, als Sie es sich vorgestellt haben, vielleicht gab es Komplikationen. Wie auch immer die Geburt Ihres Kindes verlaufen ist, nun haben Sie Zeit, einander kennenzulernen.
Ein paar Tage nach der Entbindung haben viele Frauen starke Stimmungsschwankungen. Meistens fließen Tränen ohne ersichtlichen Grund. Ursache sind hormonelle Umstellungen, die 3 bis 4 Tage nach der Geburt stattfinden. Die Schwangerschaftshormone werden nicht mehr produziert und die Milchproduktion setzt ein. Zudem fällt langsam die Spannung ab, die sich in den Wochen vor der Geburt aufgebaut hat. Im Allgemeinen verschwindet diese Stimmung nach einigen Tagen wieder, ohne Folgen zu hinterlassen. Besondere Fürsorge und verständnisvolle Gespräche mit vertrauten Personen können sehr hilfreich sein.
Nicht zu verwechseln sind diese "Heultage" mit einer Wochenbettdepression. Heultage und Wochenbettdepressionen können bei jeder Frau auftreten. Auch völlig ohne Vorbelastung! Sollten Sie Fragen, Unsicherheiten und Ängste haben, müssen Sie damit nicht alleine zurechtkommen. Holen Sie sich Hilfe und Unterstützung. Sprechen Sie z. B. Ihre Nachsorgehebamme, Ihre Frauenärztin oder Ihren Frauenarzt an.
Holen Sie sich jederzeit Hilfe, wenn es Ihnen schlecht geht.
Es fällt Ihnen schwer, Ihr Baby zu versorgen oder eine Beziehung zu ihm aufzubauen? Dann suchen Sie sich Unterstützung und nehmen Sie dringend (ärztliche) Hilfe in Anspruch. Sie können sich auch an Ihr zuständiges Jugendamt wenden. Die Fachkräfte vor Ort können Ihnen passgenaue Unterstützungsmöglichkeiten nennen und vermitteln.
Schreibabys
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