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Eltern-Brief in Leichter Sprache zum Thema Sicherheit für Baby und Klein-Kind

Liebe Mutter,
lieber Vater,
liebe Familie,

das ist eine Eltern-Information für Sie
in Leichter Sprache.
Wir nennen diese Information: Eltern-Briefe.

Die Eltern-Briefe helfen Ihnen bei Fragen zu Ihrem Kind und Ihrer Familie.
In den Eltern-Briefen gibt es verschiedene Themen.

Sie müssen nicht immer alles lesen.
Sie können auch nur ein Thema lesen.

In diesem Eltern-Brief geht es um das Thema Sicherheit.

Was müssen Sie für die Sicherheit von Ihrem Baby beachten?
Was müssen Sie beachten, wenn Ihr Baby krabbeln kann?
Was müssen Sie beachten, wenn Ihr Kind laufen kann?

Ihr Kind wächst und kann neue Sachen machen.
Deshalb gibt es neue Gefahren für Ihr Kind.
Gefahren heißt:
Ihr Kind kann sich weh tun.
Ihr Kind kann sich verletzen.

Ihr Kind soll aber auch Spaß haben.
Ihr Kind soll keine Angst haben.
Deshalb machen Sie die Wohnung,
den Balkon oder den Garten sicher.
Dann müssen Sie zum Kind nicht sagen:
Mach das nicht.
So kann Ihr Kind sicher spielen und sich ausprobieren.
Und Sie machen sich weniger Sorgen.



 

Sicherheit beim Baby

Lassen Sie Ihr Baby nie alleine.
Dann ist niemand da, um Ihrem Baby zu helfen.
Denn:
Ihr Baby braucht Sie.
Ihr Baby kann sich einklemmen.
Ihr Baby kann sich verschlucken.
Ihr Baby kann plötzlich Fieber bekommen.
Ihr Baby kann fallen.

Das können Sie tun:

Lassen Sie Ihr Baby nie alleine liegen
Ihr Baby kann zum Beispiel vom Sofa fallen.
Wenn Sie zum Beispiel etwas aus einem anderen Zimmer brauchen,
holen Sie es zusammen mit Ihrem Baby.

Ihr Baby soll sicher schlafen
Ihr Baby benutzt ein Gitter-Bett
oder ein Beistell-Bett.
Bei einem Gitter-Bett müssen die Stäbe nah beieinander sein.
So passt der Kopf vom Baby nicht durch die Stäbe.
Das ist wichtig, damit sich Ihr Baby nicht weh tut.

Benutzen Sie einen Kinder-Schlafsack.
Benutzen SIe kein Kissen und keine Decke.
Eine Decke ist für Ihr Baby gefährlich.
Die Decke kann über das Gesicht rutschen.
Dann kann Ihr Baby nicht atmen.

Der Kinder-Schlafsack hält Ihr Baby immer warm.
So kann Ihr Baby nicht frieren.
So kann Ihr Baby sich nicht verletzen.

Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen nicht auf den Bauch oder die Seite.
Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken.

Schläft Ihr Baby bei Ihnen im Bett?

Dann nutzen Sie einen Raus-Fall-Schutz.
Mit einem Raus-Fall-Schutz kann Ihr Baby nicht aus dem Bett fallen.

Passen Sie immer auf, dass Ihr Baby nicht herausfällt.
Legen Sie Ihr Baby nicht an den Rand.
Passen Sie auf,
dass Ihr Baby nicht unter Ihr Kissen oder Ihre Decke rutscht.
Ihr Baby bekommt sonst keine Luft.
Passen Sie auf, dass Sie nicht auf Ihr Baby rollen.

Ihr Baby soll sicher baden
Baden Sie Ihr Baby einmal in der Woche.
Die Zeit für ein Bad sind 5 bis 10 Minuten.
Die Wassertemperatur ist 37 Grad.
So ist Ihr Baby beim Baden sicher:
Halten Sie Ihr Baby beim Baden.
Passen Sie auf, dass Ihr Baby kein Wasser schluckt.
Füllen Sie die Baby-Wanne immer nur zur Hälfte mit Wasser.
Benutzen Sie eine Anti-Rutsch-Matte für die Bade-Wanne.
Eine Anti-Rutsch-Matte liegt in der Bade-Wanne.
Dadurch ist der Boden der Bade-Wanne nicht so glatt.
Ihr Baby rutscht nicht so leicht weg.

Lassen Sie keine gefährlichen Dinge in der Nähe
vom Baby liegen.

Gefährlich sind zum Beispiel:

  • Dosen oder Tuben mit Creme
  • Scheren
  • Pflanzen
  • Tüten
  • spitze Sachen

Ihr Baby nimmt gern Dinge in den Mund
Das ist normal.
Auf diese Art lernt es Gegen-Stände kennen.
Es kann aber auch gefährlich sein.
Passen Sie auf, dass Ihr Baby keine kleinen Dinge in den Mund nimmt.
Kleine Dinge sind zum Beispiel Spielzeug-Figuren oder Nüsse.
Ihr Baby kann sich kleine Dinge in die Nase oder in den Mund stecken.
Ihr Baby kann sich an den kleinen Dingen verschlucken.
Ihr Baby bekommt dann keine Luft mehr.

Vorsicht an heißen oder kalten Tagen
Passen Sie auf, wenn das Wetter sehr heiß oder sehr kalt ist.
Ihr Baby ist noch sehr empfindlich.
Sie müssen das Baby vor Hitze oder Kälte schützen.
Bei Hitze braucht das Baby einen Sonnen-Schutz.
Und es braucht mehr Flüssigkeit zu trinken.
Bei Kälte braucht das Baby warme Kleidung.



 

Sicher unterwegs

Besorgen Sie einen guten Kinder-Wagen.
Der Kinder-Wagen soll gut stehen und nicht wackeln.
Der Kinder-Wagen soll eine Bremse haben.

Benutzen Sie einen Baby-Sitz im Auto.
Der Sitz muss für die Größe des Babys passen.
Am besten fährt Ihr Kind auf dem Rücksitz.
Sie benutzen den Beifahrer-Sitz für die Baby-Schale?
Dann müssen Sie den Air-Bag am Beifahrer-Sitz ausstellen.

Air-Bag ist ein englisches Wort.
Es ist ein weißer Luft-Ballon vorn im Auto.
Der Luft-Ballon geht beim Unfall zum Schutz auf.

Mit dem Fahrrad unterwegs.
Babys ab 3 Monaten können im Fahrrad-Anhänger mit-fahren.
Benutzen Sie im Fahrrad-Anhänger eine Baby-Schale.
Kann Ihr Baby selbst sitzen?
Dann können Sie einen Fahrrad-Sitz benutzen.
Achten Sie darauf, dass das Kind immer einen Helm trägt.

In diesen Fällen gehen Sie immer zu Ihrer Kinder-Ärztin oder zum Kinder-Arzt:

  • Ihr Baby hat lange Fieber.
  • Ihr Baby hat 38 Grad Fieber oder höher.
  • Ihr Baby ist herunter-gefallen.
  • Ihr Baby ist auf den Kopf gefallen.

Wissen Sie nicht weiter?
Holen Sie sich Hilfe.
Hier bekommen Sie Hilfe:

Ko-Ki -Stellen

Ko-Ki ist die Abkürzung für Koordinierende Kinder-Schutz-Stellen.
Die Ko-Ki-Stellen sind Teil der Frühen Hilfen.
Bei Ko-Ki-Stellen gibt es Fach-Leute für Fragen zu Kindern.
Die Fach-Leute können Ihnen helfen.
Ko-Ki-Stellen sind für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren.
Mehr Informationen finden Sie auf dieser Internet-Seite
in Leichter Sprache:
www.baer.bayern.de/lskoki



 

Sicherheit, wenn Ihr Baby krabbeln kann

Wenn Ihr Baby krabbelt, will es alles entdecken.
Alles ist neu und interessant für Ihr Baby.
Ihr Baby will alles anfassen und in den Mund stecken.

Das kann passieren:

  • Tisch-Decke wird heruntergezogen.
  • Finger werden in die Steck-Dose gesteckt.
  • Pflanzen werden angefasst und gegessen.
  • Schubladen und Regale werden ausgeräumt.
  • Der Müll-Eimer wird ausgeräumt.
  • Alle Knöpfe auf der Spül-Maschine
  • oder Wasch-Maschine werden gedrückt.

Noch viele andere Dinge können passieren.

Besonders gefährlich sind:

  • Schere und Messer
  • Streich-Hölzer und Feuerzeug
  • Kabel und Schnüre
  • Glas
  • Medikamente
  • Heißes Wasser und heiße Getränke
  • Nägel und Schrauben
  • Wasch-Mittel und Spül-Mittel
  • Seife
  • Tierfutter
  • Tüten
  • Zigaretten

Das können Sie tun:

Räumen Sie gefährliche Dinge weg
Machen Sie Ihre Wohnung sicher.
Dann haben Sie weniger Stress und das Baby ist sicher.

Sichern Sie die Steck-Dosen
Es gibt eine extra Kinder-Sicherung für Steck-Dosen.
Die Kinder-Sicherung für die Steck-Dose bekommen Sie im Bau-Markt
oder in einer Kinder-Abteilung vom Dorgerie Markt.

Sichern Sie elektrische Geräte
Ziehen Sie alle Stecker heraus, wenn die Geräte nicht benutzt werden.
Tauschen Sie alte, kaputte Kabel aus.

In der Küche
Benutzen Sie eine Kinder-Sicherung für Schubladen.
Dann kann Ihr Kind die Schubladen nicht öffnen.
Stellen Sie Töpfe, Gläser und Besteck in die oberen Regale.
In den oberen Regalen kommt Ihr Kind nicht ran.

Finden Sie einen sicheren Platz für Medikamente
und Putz-Mittel
Stellen Sie die Medikamente und Putz-Mittel dorthin,
wo Ihr Baby nicht rankommt.

Machen Sie ein Gitter vor die Treppe und den Balkon
Das Gitter kann man im Bau-Markt oder in einer Kinder-Abteilung kaufen.
Bei einem Gitter müssen die Stäbe nah beieinander sein.
So passt der Kopf vom Baby nicht durch die Stäbe.

Auch wenn Ihr Kind bei Oma und Opa oder der Freundin ist,
muss die Wohnung dort sicher sein.
Man muss dann nicht alles sicher machen.
Aber man muss dann mehr aufpassen.



 

Sicherheit, wenn Ihr Kind laufen kann

Ihr Kind lernt nun laufen.
Ihr Kind ist nun größer und schneller.
Es kann nun mehr Dinge anfassen.

Passen Sie beim Kochen und nach dem Kochen auf
Ihr Kind kann sich am Herd verbrennen.

Vor allem draußen muss man viele Dinge beachten:

Achten Sie auf Dinge am Boden

  • Scherben oder rostige Nägel
  • Hunde-Haufen
  • Zigaretten-Kippen oder Müll
  • giftige Pflanzen

Hat Ihr Kind etwas Giftiges gegessen?

Sind Sie sich nicht sicher?
Rufen Sie beim Gift-Notruf an:
Für Bayern ist die Telefonnummer 089 192 40

Vorsicht am Wasser
Zum Beispiel am Fluss oder See oder Garten-Teich.

Kinder können auch in einem kleinen Wasser-Loch
oder einer Pfütze ertrinken.
Passen Sie immer auf Ihr Kind auf.
Besonders am Wasser.

Vorsicht bei fremden Hunden
Ihr Kind sollte keine fremden Hunde streicheln.
Sprechen Sie erst mit der Hunde-Besitzerin oder dem Hunde-Besitzer.
Hat Ihr Kind Angst?
Nehmen Sie es auf den Arm.

Vorsicht bei Zecken und Wespen und Bienen im Sommer
Ihr Kind hat im Sommer draußen gespielt?
Dann kontrollieren Sie den ganzen Körper nach Zecken.
Sie haben eine Zecke gefunden?
Dann entfernen Sie die Zecke immer mit einer Zecken-Zange
oder Zecken-Karte.
Ihr Kind wurde im Mund oder Hals von einer Biene
oder Wespe gestochen?
Dann rufen Sie sofort den Notruf.
Das ist die Nummer vom Notruf: 112

Vorsicht im Straßenverkehr
Nehmen Sie Ihr Kind auf der Straße immer an die Hand.
Lassen Sie Ihr Kind nicht alleine auf der Straße laufen.
Ihr Kind muss erst lernen, wie es sich auf der Straße verhält.
Das müssen Sie mit Ihrem Kind üben.

Ihr Kind trägt beim Fahrrad-Fahren oder Roller-Fahren einen Helm.
Achten Sie darauf, dass Ihr Kind immer einen Helm trägt.
Ohne Helm kann sich Ihr Kind schwer verletzen.



 

Grenzen geben Sicherheit

Ihr Kind lernt langsam, was Ja und Nein bedeutet.
Ihr Kind probiert deshalb viele Dinge aus.
Und wartet dann auf Ihre Reaktion.

Aber Sie dürfen auch Nein zu Ihrem Kind sagen.
Das ist sehr wichtig.
Zum Beispiel, wenn sich Ihr Kind verletzen kann.
Das nennt man Grenzen setzen.
Ihr Kind braucht Grenzen, um sich gut zu entwickeln.

Grenzen geben Sicherheit
Zum Beispiel:
Ihr Kind will auf die Straße laufen?
Dann müssen Sie es schützen.
Halten Sie Ihr Kind an der Hand.

Lesen Sie mehr über Grenzen setzen
im Elternbrief für Kinder im Alter von 6 bis 12 Monaten.



 

Hilfe bei kleinen Unfällen

Ihr Kind kann sich schon mehr bewegen.
Deshalb kann vielleicht ein kleiner Unfall passieren.
Zum Beispiel:
Das Kind stößt sich den Kopf.
Das Kind fällt hin.
Trösten Sie das Kind.
Oft ist Ihr Kind vom kleinen Unfall nur erschrocken.

Wenn das Kind eine kleine Wunde hat,
versorgen Sie die Wunde.
So machen Sie das:

  • Reinigen Sie die Wunde von Schmutz
  • Benutzen Sie Desinfektions-Spray für Wunden
  • Kleben Sie ein Pflaster darauf

Sind Sie sich nicht sicher,
ob es nur ein kleiner Unfall ist?
Gehen Sie mit Ihrem Kind zur Ärztin oder zum Arzt.
Oder rufen Sie den Notruf an.
Das ist die Nummer vom Notruf: 112

Diese Dinge brauchen Sie für kleine Unfälle
oder Krankheiten zu Hause:

  • Fieber-Thermometer
  • Zecken-Zange oder Zecken-Hebel
  • Wund-Desinfektions-Mittel für Kinder
  • Pflaster in verschiedenen Größen
  • Kühl-Element, das Sie im Kühl-Schrank aufbewahren
  • Mull-Binden und Brand-Wund-Auflagen
  • Wund-Creme
  • Gel für Sonnen-Brand und Mücken-Stiche

Welche Medikamente Sie für Ihr Baby brauchen,
sagt Ihnen Ihre Kinder-Ärztin oder Ihr Kinder-Arzt.

Wissen Sie nicht, wie Sie die Dinge verwenden sollen?
Sie können sich auf Notfälle vorbereiten.
Machen Sie einen Erste-Hilfe-Kurs für Eltern.