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Eltern-Briefe in Leichter Sprache für Eltern mit Babys im Alter von 0-2 Monaten

Liebe Mutter,
lieber Vater,
liebe Familie,


das ist eine Eltern-Information für Sie
in Leichter Sprache.
Wir nennen diese Information: Eltern-Briefe.


Die Eltern-Briefe helfen Ihnen bei Fragen zu Ihrem Kind und Ihrer Familie.
In den Eltern-Briefen gibt es verschiedene Themen.


Sie müssen nicht immer alles lesen.
Sie können auch nur ein Thema lesen.


Dieser Eltern-Brief ist für Eltern mit Babys im Alter von 0 bis 2 Monate.


In diesem Eltern-Brief können Sie diese Themen lesen:



 

Nach der Geburt

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Sie haben lange auf Ihr Baby gewartet.
Nun ist Ihr Baby da.
Jetzt ist vieles anders.
Vielleicht freuen Sie sich sehr.
Vielleicht sind Sie noch sehr müde von der Geburt.
Sie gewöhnen sich an die neue Situation mit Ihrem Kind.



 

Das ist nach der Geburt für das Baby wichtig:

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Für Ihr Baby war die Geburt anstrengend.
Im Bauch war Ihr Baby gut versorgt.
Jetzt ist alles neu für Ihr Baby.
Das ist anstrengend für Ihr Baby.
Deshalb schläft Ihr Baby viel.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Ihr Baby hat am Tag und in der Nacht Hunger.
Es kennt aber noch keine Essens-Zeiten.
Wenn Ihr Baby weint oder unruhig wird,
hat es wahrscheinlich Hunger.
Ihr Baby hat am Anfang alle 2 bis 3 Stunden Hunger.
Dann braucht Ihr Baby Essen.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Das Essen für Ihr Baby ist Milch.
Aber keine Kuh-Milch.
Ihr Baby trinkt die Milch aus der Brust der Mutter.
Das nennt man: Stillen.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Oder Ihr Baby trinkt die Milch aus einer Flasche.
Dafür gibt es eine besondere Milch.
Die Milch heißt: Pre-Milch.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Ihr Baby geht nicht auf die Toilette.
Ihr Baby macht in die Windel.

Ihr Baby kann nicht reden.
Ihr Baby schreit, wenn es etwas braucht.



 

Das ist nach der Geburt wichtig für die Mutter

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Für den Körper der Frau war die Geburt anstrengend.
Nach der Geburt muss sich der Körper der Frau erholen.
Verletzungen von der Geburt müssen heilen.

Viele Mütter müssen sich schonen.
Manche Mütter müssen im Bett bleiben.
Die Zeit für Erholung nach der Geburt
nennt man deshalb Wochen-Bett.

Die Frau sollte in dieser Zeit zur Kontrolle zur
Frauen-Ärztin oder zum Frauen-Arzt gehen.
Auch die Hebamme hilft Ihnen und Ihrem Baby.



 

Heul-Tage bei der Frau

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Bei vielen Müttern wechselt die Stimmung
nach der Geburt.
Viele Mütter sind dann traurig.
Viele Mütter weinen dann.
Das ist normal.
Das nennt man Heul-Tage.
Die Frau kann mit Freundinnen und Freunden sprechen,
das hilft manchmal.
Die Stimmung wird nach ein paar Stunden oder Tagen wieder gut.


Fühlt sich die Mutter mehrere Wochen traurig?
Kann sich die Mutter nicht mehr um Ihr Baby kümmern?
Das nennt man Wochen-Bett-Depression.
Die Mutter braucht jetzt Hilfe.
Das kann bei jeder Mutter passieren.

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Sie wissen nicht mehr weiter?
Holen Sie sich Hilfe!
Sprechen Sie mit Ihrer Frauen-Ärztin
oder Ihrem Frauen-Arzt oder Ihrer Hebamme.

Was ist eine Hebamme?

Eine Hebamme hilft bereits vor der Geburt.
Eine Hebamme hilft bei der Geburt.
Und sie hilft auch nach der Geburt.

Sie können sich auch bei den Ko-Ki-Stellen Hilfe holen.

Ko-Ki-Stellen

Ko-Ki ist die Abkürzung für Koordinierende Kinder-Schutz-Stellen.
Die Ko-Ki-Stellen sind Teil der frühen Hilfen.
Bei Ko-Ki-Stellen gibt es Fach-Leute für Fragen zu Kindern.
Die Fach-Leute können Ihnen helfen.
Ko-Ki-Stellen sind für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren.

Mehr Informationen finden Sie auf dieser Internet-Seite in Leichter Sprache: www.baer.bayern.de/lskoki



 

Warum schreit Ihr Baby?

Ihr Baby schreit oder ist unruhig?
Dann braucht es etwas.
Ihr Baby kann nicht sprechen.
Deshalb schreit Ihr Baby oder Ihr Baby ist unruhig.
Manchmal ist es schwer, den Grund zu verstehen.
Sie werden das lernen.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Das Schreien kann verschiedene Gründe haben.
Zum Beispiel:

  • Ihr Baby hat Hunger.
  • Ihr Baby friert.
  • Ihr Baby ist müde.
  • Ihr Baby hat Schmerzen.
  • Ihrem Baby ist es zu laut.
  • Ihr Baby hat Angst.

Aber Ihr Baby schreit nicht, um Sie zu ärgern.
Lassen Sie Ihr Baby nicht einfach schreien.
Gehen Sie immer zu Ihrem Baby, wenn es schreit.
Finden Sie heraus, was Ihr Baby braucht.
Reden Sie beruhigend mit Ihrem Baby.
Streicheln Sie Ihr Baby.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Vielleicht schreit Ihr Baby mehrere Stunden am Tag.

Sie haben versucht Ihr Baby zu stillen?
Sie haben versucht Ihr Baby durch Tragen 
oder Schaukeln zu beruhigen?
Sie haben Ihr Baby gewickelt?
Aber Ihr Baby beruhigt sich nicht?
Und Sie wissen nicht mehr weiter?
Dann holen Sie sich Hilfe bei Ihrer Hebamme.
Oder den Ko-Ki-Stellen.
Sie können aber auch die Kinder-Ärztin 
oder den Kinder-Arzt fragen.

Wichtig:
Schütteln Sie Ihr Baby nicht.
Und schlagen Sie Ihr Baby nicht.
Das ist sehr gefährlich für Ihr Baby.
Ihr Baby kann schwer verletzt werden oder sogar sterben.



 

Babys Schlaf

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Die meisten Babys schlafen viel.

Babys schlafen 16 bis 18 Stunden am Tag und in der Nacht.
Babys wissen am Anfang noch nicht, wann Tag und wann Nacht ist.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Tipps für einen guten Schlaf vom Baby:

Am Abend
Machen Sie am Abend immer alles in der gleichen Reihenfolge.
Zum Beispiel:

  • Erst waschen Sie Ihr Baby.
  • Dann ziehen Sie Ihrem Baby den Schlaf-Anzug an.
  • Dann bringen Sie Ihr Baby ins Bett.
  • Im Bett füttern Sie Ihr Baby.
  • Und Sie kuscheln noch mit Ihrem Baby.
Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Schlaf-Zimmer
Wahrscheinlich schläft Ihr Baby bei Ihnen im Beistell-Bett
oder in einem Baby-Bett neben Ihrem Bett.

  • Lüften Sie vor dem Schlafen-Gehen.
  • Machen Sie das Schlaf-Zimmer dunkel.
Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Sicherheit

Legen Sie keine Kissen oder Decken zum Baby ins Bett.
Verwenden Sie einen Baby-Schlafsack.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

 

  • Rauchen Sie nicht in der Wohnung
  • Legen Sie Ihr Baby so hin,
    dass es nicht aus dem Bett fallen kann.

Lesen Sie mehr dazu im unserem Eltern-Brief mit dem Thema Sicherheit.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Nachts
Ihr Baby soll nachts beim Trinken nicht munter werden.

  • Machen Sie nachts kein grelles Licht an.
  • Sprechen Sie nachts leise mit dem Baby.
  • Spielen Sie nachts nicht mit dem Baby.
  • Wickeln Sie Ihr Baby nur, wenn die Windel feucht
    oder voll ist.

Glauben Sie, Ihr Baby schläft zu viel oder zu wenig?
Dann fragen Sie Ihre Kinder-Ärztin
oder Ihren Kinder-Arzt.
Lassen Sie Ihr Baby nie alleine.
Ihr Baby braucht Sie.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Brauchen Sie eine Pause?
Vielleicht kann der Opa
oder die Oma auf Ihr Kind aufpassen.
Vielleicht kann eine gute Freundin
oder ein Freund aufpassen.
Lassen Sie Ihr Kind nicht mit fremden Personen alleine.

Wie bekommen Sie als Eltern genug Schlaf?

  • Wenn Ihr Baby schläft, versuchen Sie auch zu schlafen.
  • Wechseln Sie sich beim Versorgen von Ihrem Baby in der Nacht ab.
  • Das heißt:
    Einmal stehen Sie auf, wenn Ihr Baby weint.
    Das nächste Mal steht Ihre Partnerin oder Ihr Partner auf.


 

Baby-Pflege

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Sie müssen Ihr Baby versorgen:

  • Sie waschen Ihr Baby.
  • Sie wickeln Ihr Baby.
  • Sie ziehen Ihr Baby an.

Sie lassen Ihr Baby nie alleine liegen.
Vielleicht müssen Sie kurz etwas holen.
Dann nehmen Sie Ihr Baby mit.

Sind Sie unsicher?
Lassen Sie sich alles von der Hebamme zeigen.

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Baby halten
Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Baby zu halten.
Sie nehmen Ihr Baby langsam und vorsichtig hoch.
Sie stützen immer den Kopf vom Baby.
Sie achten darauf, was Ihr Baby macht.

Lassen Sie sich alles von der Hebamme zeigen.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Baby wickeln
Vielleicht hat Ihr Baby Kot in die Windel gemacht.
Dann müssen Sie Ihr Baby sofort wickeln.

Putzen Sie den Po mit einem Feucht-Tuch ab.
Oder mit einem Wasch-Lappen und warmen Wasser.
Vielleicht ist der Po rot.
Dann lassen Sie Ihr Baby ein paar Minuten ohne Windel liegen.
Und dann reiben Sie die rote Stelle mit einer Wund-Salbe mit Zink ein.

Bleibt der Po rot?
Fragen Sie Ihre Hebamme oder
gehen zum Kinder-Arzt oder Kinder-Ärztin.

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Baby baden
Ist die Nabel-Schnur schon abgefallen?
Dann können Sie Ihr Baby zum ersten Mal Baden.

Achtung:
Baden Sie Ihr Baby nicht davor.
Die Wunde an der Nabel-Schnur kann sich entzünden.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

So baden Sie Ihr Baby richtig:

  • Baden Sie Ihr Baby einmal in der Woche.
  • Wasser-Temperatur: 37 Grad
  • Warmes Zimmer: mindestens 22 Grad.
  • Keine Seife verwenden.
    Klares Wasser und Kinder-Shampoo verwenden.
    Oder Baby-Öl.
  • Stützen Sie immer den Kopf.
  • Halten Sie Ihr Baby sicher auf dem Arm.
  • Waschen Sie nacheinander Gesicht, Kopf, Hals, Arme, Hände, Bauch,
    Rücken, Beine und Füße.
  • Po und Penis oder Vulva werden erst am Schluss gereinigt.
  • Mädchen wird die Vulva in Richtung Po gewaschen,
    damit keine Keime in die Vagina gelangen.
    Zu Vagina und Vulva sagt man auch Scheide.
  • Beim Jungen wird die Vorhaut des Penis nicht zurückgeschoben.
    Die Vorhaut sitzt noch fest.
Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Legen Sie zum Abtrocknen ein Handtuch bereit.
Tupfen Sie Ihr Baby vorsichtig trocken.
Trocknen Sie besonders die Haut-Falten.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Baby waschen
Ihr Baby wird jeden Tag gewaschen.

Waschen Sie Ihr Baby mit einem weichen Lappen.
Nehmen Sie dafür warmes Wasser.
Trocknen Sie Ihr Baby gut ab.
Waschen Sie auch besonders die Haut-Falten.
Haut-Falten können an diesen Stellen sein:

  • am Hals
  • unter den Achseln
  • hinter den Ohren
  • an den Hand-Gelenken

Reinigen Sie mit dem Lappen auch den Bereich hinter den Ohren.
Benutzen Sie kein Watte-Stäbchen.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Auf dem Kopf vom Baby kann Milch-Schorf sein.
Das sieht so aus wie auf dem Bild.
Kratzen Sie den Milch-Schorf nicht ab!
Machen Sie Baby-Öl auf den Kopf.
Der Milch-Schorf geht von selbst weg.
Das kann ein paar Monate dauern.

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Finger-Nägel

  • Schneiden Sie die Nägel vom Baby erst vier Wochen nach der Geburt.
    Vorher brauchen Sie das nicht machen.
  • Benutzen Sie dafür eine Baby-Nagel-Schere.
  • Schneiden Sie die Nägel, wenn das Baby schläft.
  • Schneiden Sie die Fuß-Nägel nur, wenn sie zu lang sind.
  • Schneiden Sie die Fuß-Nägel gerade ab.
  • Ihre Hebamme zeigt Ihnen das.


 

Die Kontroll-Untersuchungen U1 bis U3

Illustrationen © Büro für Leichte Sprache Köln, Lisi GmbH Textwerkstatt Köln

Ihr Baby muss regelmäßig von der Kinder-Ärztin
oder dem Kinder-Arzt untersucht werden.
Die Kinder-Ärztin oder der Kinder-Arzt kann feststellen:
Entwickelt sich Ihr Baby gut?
Oder stimmt etwas nicht mit dem Baby?
Diese Untersuchungen sind in Bayern so vorgeschrieben.

Es gibt 9 verpflichtende Kontroll-Untersuchungen.
Die erste Kontroll-Untersuchung nennt man U1.
U1 ist die Abkürzung für: Untersuchung 1.
Die U1 wird im Kranken-Haus nach der Geburt gemacht.

Die zweite Kontroll-Untersuchung nennt man U2.
Die U2 wird 3 Tage nach der Geburt im Kranken-Haus gemacht.
Oder Sie gehen dafür zum Kinder-Arzt oder der Kinder-Ärztin.

Die dritte Kontroll-Untersuchung nennt man U3.
Die U3 wird nach 1 Monat gemacht.

Ist Ihr Baby 1 Monat alt?
Dann vergessen Sie die U3 nicht.
Vereinbaren Sie dafür einen Termin bei der Kinder-Ärztin
oder bei dem Kinder-Arzt.

1a Zugang Beratungsgesellschaft mbH Illustration: Medienteam, Marina Carter

Nehmen Sie diese Dinge zur Kontroll-Untersuchung mit:

  • Die Gesundheitskarte vom Kind.
  • Das gelbe Kontroll-Untersuchungs-Heft.
    In das Kontroll-Untersuchungs-Heft schreibt
    die Ärztin oder der Arzt zum Beispiel
    die Größe und das Gewicht vom Baby.
  • Das gelbe Impf-Heft.

Haben Sie Fragen an den Kinder-Arzt oder die Kinder-Ärztin?
Schreiben Sie die Fragen vorher auf und
nehmen Sie die Fragen mit zur Untersuchung.
So können Sie nichts vergessen.

Sind Sie sich unsicher bei etwas?

Machen Sie unbedingt alle Kontroll-Untersuchungen.
Das ist sehr wichtig für Ihr Baby.
Die Kinder-Ärztin oder der Kinder-Arzt kann feststellen:
Entwickelt sich Ihr Baby gut?
Oder stimmt etwas nicht mit dem Baby?