Die Entscheidung, ob gestillt wird oder Fläschchennahrung gegeben wird, ist ganz persönlich und sollte für Sie stimmig sein – unabhängig davon, was andere dazu sagen.
Bereits kurz nach der Geburt hat Ihr Baby den Reflex, an der Brust zu saugen. Nach der sogenannten Vormilch in den ersten beiden Tagen nach der Geburt stellt sich die Milchproduktion der Mutter um und passt sich nun ganz dem Bedarf Ihres Babys an.
Obwohl Stillen grundsätzlich ein problemloser, natürlicher Vorgang ist, beginnen viele Stillbeziehungen mit einigen Problemen und Unsicherheiten. Das ist normal. Mutter und Kind sich aufeinander einstellen. Nicht nur jede Brust, auch jedes Kind ist anders. Die passende Haltung und Technik muss erst noch herausgefunden werden. Und dann geht der anfängliche Schmerz bald vorüber. Haben Mutter und Kind den "Dreh raus", so ist das Stillen ein praktischer und angenehmer Weg, das Kind zu ernähren.
Wachstumsschübe Ihres Babys, Schlafmangel und Erschöpfung können Stillkrisen begünstigen. Stillprobleme wie z. B. wunde Brustwarzen oder ein Milchstau können während der gesamten Stillzeit auftreten.
Sollten Sie Schmerzen haben, die sich nicht lindern lassen oder Fieber bekommen, suchen Sie umgehend Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf.
Achten Sie während der Stillzeit darauf, dass Sie gut für sich sorgen. Ruhen Sie sich regelmäßig aus und trinken Sie ausreichend. Stillende sollten mindestens 2 Liter am Tag trinken.
Was Stillende zu sich nehmen, wird über die Muttermilch vom Baby aufgenommen. Konsumieren Sie deshalb weder Alkohol noch Zigaretten oder andere Suchmittel.
Bei Fragen oder Problemen wenden Sie sich an Ihre Hebamme.
Wenn Ihr Kind Schwierigkeiten hat an der Brust zu saugen, oder Sie zeitweise nicht Stillen können, können Sie Muttermilch Abpumpen, z.B. mit einer Handpumpe oder einer elektrischen Milchpumpe. Entsprechende Geräte kann man sich z.B. in einer Apotheke für eine gewisse Zeit ausleihen.
Wenn Sie die Muttermilch aufbewahren, sind einige hygienische Regeln zu beachten. Die entsprechenden Gefäße sollten zum Einfrieren geeignet und sehr sauber sein. D.h. dass Sie die Gefäße dazu in einen großen Topf mit viel kochendem Wasser legen und für ungefähr zehn Minuten sprudelnd kochen lassen. Selbstverständlich können Sie auch einen Sterilisator verwenden. Erst wenn die Gefäße sterilisiert sind, können Sie die Muttermilch einfüllen. Alternativ können Sie Muttermilchbeutel verwenden. Beschriften Sie die Gefäße bzw. die Beutel sorgfältig und nehmen Sie immer die älteste zuerst. Im Kühlschrank können Sie die Muttermilch 24 Stunden aufbewahren, bei Lagerzeiten darüber hinaus sollten Sie die Milch einfrieren.
Es können auch mehrere Portionen abgepumpter Milch desselben Tages gesammelt werden. Wichtig ist nur, dass Sie die frische warme Milch erst gründlich abkühlen lassen, bevor Sie sie der restlichen Milch zugeben. Auftauen von eingefrorener Milch sollte langsam in einem Wasserbad geschehen. Kochen Sie die Milch nicht und erhitzen Sie sie auch nicht in einer Mikrowelle, dabei werden Antikörper in der Milch zerstört. Einmal aufgewärmte Muttermilch darf nicht erneut erwärmt werden.
Muttermilch ist in ihrer Zusammensetzung einzigartig und sorgt für eine stabile gesundheitliche Grundlage des Kindes.
Muttermilch enthält eine große Menge von Bestandteilen, die Ihr Baby nicht nur hervorragend nähren, sondern es auch bestens schützen und wachsen lassen. Die Inhaltsstoffe der Muttermilch ermöglichen eine optimale Entwicklung von Gehirn und Zentralnervensystem. Die Muttermilch enthält zudem Wachstumshormone, Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate. Sie ist speziell abgestimmt auf die Entwicklung Ihres Babys und unterstützt das Immunsystem Ihres Kindes.
Muttermilch
Manchmal ist es notwendig, weil die Mutter aus medizinischen Gründen nicht stillen kann oder möchte. Andere Eltern wählen Fläschchen, um mehr Flexibilität zu haben und auch anderen Familienmitgliedern die Möglichkeit zu geben, das Baby zu füttern. Das kann die Bindung zwischen dem Baby und den anderen Bezugspersonen stärken und den Alltag erleichtern. Wichtig ist, dass die Entscheidung für die Flaschennahrung gut zu Ihrer Situation passt und Sie sich damit wohlfühlen.
Achten Sie bei der Zubereitung der Milchflasche auf Säuglingsnahrung, die dem Nährstoffbedarf und dem Alter Ihres Babys entspricht.
Wenn Sie wissen, dass Allergieen in der Familie vorkommen, besprechen Sie sich mit Ihrer Kinderärztin bzw. Ihrem Kinderarzt, ob nicht ein Milchpulver für hypoallergene Milch ("HA") für Ihr Kind verwendet werden sollte.
Das Immunsystem Ihres Babys entwickelt sich noch. Deshalb ist Hygiene ist bei der Zubereitung der Flaschennahrung oder auch beim Füttern von abgepumpter Milch ein sehr wichtiges Thema. Die Fläschchen und die Sauger müssen bis zum 6. Monat nach jeder Mahlzeit ausgekocht oder mit speziellen Dampfsterilisatoren keimfrei gemacht werden.
Bewahren Sie keine Milchreste auf. Es können sich darin schädliche Keime bilden.
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