Die ersten Worte eines Kindes sind für die meisten Eltern ein beeindruckender Moment. Kein Wunder, schließlich beginnt das Kind nun, seine Umwelt mit Worten zu erkunden. "Mama", "Papa", "Oma" - zunächst sind es die vertrauten Personen, die das Kind bezeichnet
Selbst bevor das erste Wort ausgesprochen wird, ist die Sprachentwicklung eines Kindes bereits in vollem Gange. Brabbeln, Murmeln, Gurgeln, die Bewegung von Zunge und Lippen - all dies sind wichtige Bestandteile des Sprechens.
In den Anfängen kommuniziert das Kind mit einzelnen Wörtern. Oft haben diese Wörter die Bedeutung eines ganzen Satzes. Sie beziehen sich nicht nur auf einen bestimmten Gegenstand, sondern schließen auch Eigenschaften ein, die dem Kind besonders auffallen.
So könnte das Wort "Hund" beispielsweise für alle größeren, sich bewegenden Tiere verwendet werden. Mit der Zeit werden Zweiwortsätze gebildet. Das Kind entwickelt ein ausgesprochenes Interesse an seiner Umwelt und möchte alles benennen. Die Wörter erlangen eine allgemeinere Bedeutung, und das Kind beginnt, längere Sätze zu bilden.
Das Kind erkennt, dass die Sprache vieles vereinfacht. Ob zu Hause oder im Kindergarten, die meisten Kinder lieben es zu sprechen. Durch den regen Austausch mit anderen erhält das Sozialverhalten des Kindes einen wichtigen Impuls. Nun kann es selbst ausdrücken, was es möchte und besser auf andere reagieren.
Viele Kinder wachsen heute mehrsprachig auf. Je früher Kinder eine zweite Sprache erlernen, desto leichter fällt es ihnen. In den ersten Jahren ihres Lebens erlernen Kinder mehrere Sprachen auf eine ähnliche, natürliche Weise wie einsprachig aufwachsende Kinder. Sie übernehmen die Sprachen intuitiv.
Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo. Dies gilt sowohl für das Sitzen und Laufen lernen als auch für das Sprechlernen.
Der Beginn des Sprechens und die Menge an gesprochenen Wörtern hängt auch von der Förderung durch die Umwelt ab. Hierbei geht es weniger um das bloße Vorsprechen, als vielmehr um gemeinsame Aktivitäten.
Bereits bevor die ersten Worte gesprochen werden, ist die Sprachentwicklung in vollem Gange. Kinder verstehen oft deutlich mehr, als sie selbst ausdrücken können.
Um den ersten Geburtstag herum bilden viele Kinder ihre ersten Wörter. In diesem Stadium spricht das Kind in Einwortsätzen, wobei ein Wort oft für eine gesamte Situation steht.
Während des zweiten Lebensjahres erweitert sich der Wortschatz des Kindes deutlich. Es kann nun Sätze mit mehreren Wörtern bilden und neue Wörter erfragen. Das Kind entwickelt ein reges Interesse an seiner Umwelt.
Im dritten Lebensjahr verwendet das Kind Wörter nicht mehr nur situationsgebunden, sondern im Kontext, den auch Erwachsene nutzen.
Mit vier Jahren wird der Wortschatz weiter verfeinert und das Kind beginnt, auch grammatikalische Formen zu verwenden. Es entwickelt einen starken Wissensdurst und möchte alles verstehen
Aber auch hier gilt, dass jedes Kind verschieden ist. Manche Kinder sprechen bereits sehr früh und haben einen vergleichsweise großen Wortschatz. Andere Kinder brauchen länger. Wenn Sie sich Sorgen um die Sprachentwicklung Ihres Kindes machen, besprechen Sie das bitte in Ihrer Kinderarztpraxis.
Die meisten Kinder haben Spaß am Sprechen. Wie bei allen anderen Errungenschaften (wie dem Laufen lernen) freuen sie sich über ihre Fortschritte.
Sinnvoller als das bloße Vorsagen von Wörtern ist das gemeinsame Tun. Wenn ein Kind beim Spaziergang den Wind auf den Wangen spürt, kann es sich das Wort "Wind" gut merken, da es mit einer sinnlichen Erfahrung verbunden ist.
Sprechen Sie deutlich und langsam mit Ihrem Kind. Schauen Sie es an, während Sie mit ihm sprechen. Wenn es ein Wort falsch ausspricht, korrigieren Sie es nicht direkt. Wiederholen Sie stattdessen das Wort korrekt. Es ist ausreichend, wenn das Kind die korrekte Aussprache bei Erwachsenen hört. Kritik oder Tadel, weil ein Wort falsch ausgesprochen wurde, kann dazu führen, dass das Kind die Freude am Sprechen verliert.
Zum Sprechen gehört Kommunikation. Wenn nicht mit dem Kind gesprochen wird oder wenn es nicht in die täglichen Aktivitäten einbezogen wird, kann es Schwierigkeiten haben, den einzelnen Worten eine Bedeutung zuzuordnen. Wenn Erwachsene zu kompliziert mit dem Kind sprechen, kann es die Wörter nicht verstehen und sie nicht zu seinem Wortschatz hinzufügen.
Bitte schimpfen oder kritisieren Sie Ihr Kind nicht für falsch ausgesprochene Wörter. Aus diesen Fehlern lernt Ihr Kind. Wenn es für falsch ausgesprochene Worte kritisiert oder getadelt wird, wird es möglicherweise aufhören zu sprechen.
Wenn Ihr Kind im Alter von 20 Monaten kaum oder gar nicht spricht oder im Alter von zwei Jahren kurze Sätze nicht versteht, sollte abgeklärt werden, ob es dafür Gründe gibt.
Wenn zum Beispiel ein Hörproblem nicht erkannt wird, geht wertvolle Zeit verloren, bis eventuell notwendige Hörgeräte angepasst werden können. Bitte besprechen Sie das in Ihrer Kinderarztpraxis. Dort wird Ihnen geholfen und abgeklärt, warum Ihr Kind kaum oder nicht spricht.
Was das Kind sagt, ist wichtiger als wie es etwas sagt. Die Freude am Sprechen ist wichtiger als perfekte Sprachfertigkeiten.
Bis zum Alter von vier Jahren ist die Koordination von Lippen, Zunge und Kehlkopf noch nicht voll entwickelt. Oft haben die Kinder auch noch kein Gedächtnis für längere Wörter. Sie vereinfachen die Wörter, wissen aber genau, was sie damit meinen. So kann aus "Marmelade" zum Beispiel "Mama" werden.
Einige Kinder denken schneller, als sie sprechen können. Sie erzählen alles durcheinander oder vergessen, was sie bereits erzählt haben. Es ist hilfreich, sich in die Erzählung des Kindes einzuschalten und ihm zu helfen, seine Gedanken zu ordnen. Wenn Sie einen Teil der Erzählung verstanden haben, wiederholen Sie ihn kurz. Durch Nachfragen können Sie unklare Äußerungen des Kindes klarer machen. Das Kind fühlt sich durch Ihr Interesse an seiner Erzählung bestärkt.
Wenn die Aussprachefehler über das vierte Lebensjahr hinausgehen und bestimmte Muster zeigen, könnte eine Sprechstörung vorliegen.
Weitere Informationen finden Sie in unserem Beitrag über Störungen der Sprachentwicklung.
Es kann vorkommen, dass Eltern ihr Kind dabei ertappen, wie es alleine vor sich hinspricht. Kleinere Kinder begleiten oft ihre Tätigkeiten mit eigenen Worten. Die Puppe oder der Teddybär sind beliebte Gesprächspartner.
Das Kind übt das Sprechen und ergänzt sein Tun mit Worten. Auf diese Weise ordnet es seine Gedanken. Also kein Grund zur Sorge, erfreuen Sie sich am besten an den Gesprächen Ihres Kindes. So erfahren Sie viel über seine Fantasiewelt.
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