Wie können Eltern und Erziehungsberechtige grundsätzlich damit umgehen, dass es außerhalb des eigenen Zuhauses oftmals andere Regeln und viele Ausnahmen bei der Mediennutzung gibt?
Ein Besuch der Kinder bei Freundinnen und Freunden, bei den Verwandten und gerade bei den Großeltern ist immer etwas Besonderes. Manchmal erlauben diese etwas mehr oder andere Dinge als die Eltern. Doch diese gut gemeinten Ausnahmen können zu Auseinandersetzungen zwischen Kindern und Eltern führen, wenn zu Hause wieder die Familienregeln gelten. Für Familien eröffnen solche Momente eine Gelegenheit, dem Kind die eigenen Werte mitzugeben und sich auf die eigenen Regeln zu besinnen. Meistens können Kinder recht gut zwischen dem Leben bei anderen Bezugspersonen und dem Leben im eigenen Zuhause unterscheiden. Auch wenn anfangs Beschwerden durch die Kinder kommen können – „Aber bei meiner besten Freundin schauen wir beim Essen Fernsehen!“ –, sollten sich Eltern nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Wichtig ist jedoch, dass diese Ausnahmen bei der Mediennutzung außerhalb des eigenen Zuhauses Ihr Kind nicht überfordern. Dies kann passieren, wenn eine Sendung viel zu lang ist oder ein Inhalt nicht altersangemessen. Ist Ihr Kind noch jünger, sprechen Sie sich vor einem Spielenachmittag am besten mit den anderen Eltern oder den Verwandten ab. Sagen Sie klar, wenn Sie etwas gar nicht möchten. Sei es, dass Ihr Kind eine bestimmte Sendung nicht sieht oder ein Spiel an der Konsole nicht spielen darf. Das gilt natürlich auch andersherum, wenn ein Besuchskind zu Ihnen nach Hause kommt. Mit steigendem Alter der Kinder werden diese Absprachen natürlich immer schwieriger. Hier kennt man die Eltern der Freundinnen und Freunde manchmal gar nicht mehr oder das Kind sieht auf dem Schulhof etwas auf dem Smartphone eines anderen Kindes, das es verstört.
Beim Thema der Mediennutzung außerhalb des eigenen Zuhauses erinnere ich mich noch gut an eine bestimmte Situation: Mein Neffe Michi war damals noch in der Grundschule und durfte bei seinem besten Freund Vincent übernachten. Vincent hat ein eigenes Zimmer und einen eigenen Fernseher, an dem eine Spielkonsole angeschlossen ist. Für Michi ist es das Größte, sowas hat er zu Hause nicht.
Für Vincent gibt es feste Regeln, wann er spielen darf. Nämlich nur tagsüber. Abends, nach einem langen Ausflug auf den Abenteuerspielplatz, haben die Jungs angekündigt, dass sie nun schlafen möchten. Als mein Bruder Max seinen Sohn am nächsten Morgen nach dem Frühstück abgeholt hat, waren Michi und Vincent jedoch komplett übermüdet und sehr launisch. Die Eltern haben herausgefunden, dass die Jungs nicht geschlafen, sondern fast die ganze Nacht heimlich gespielt haben.
Im Gespräch haben sie den Jungs klargemacht, dass es aus gutem Grund Spielzeiten und Schlafzeiten gibt. Schlaf ist sehr wichtig, damit sich der Körper erholen kann. Mein Bruder Max hat Michi dann nach Hause gebracht und Michi hat fast den ganzen Tag schlafend auf der Couch verbracht, so müde war er. Michi wollte danach unbedingt auch eine eigene Konsole haben. Für seine Eltern war das jedoch in diesem Alter noch ein absolutes „No-Go“, erst recht im eigenen Zimmer.
Beim nächsten Übernachtungsbesuch haben Vincents Eltern nachts die Controller in die „Controller-Garage“ gesteckt, sodass die Jungs wirklich geschlafen haben.
Dass Kinder gerne Grenzen ausloten, ist ganz normal – auch, wenn es um die Mediennutzung geht. Wichtig ist, dass Sie als Eltern da sind und klar erklären, warum manche Regeln wichtig sind.
Komplette Ausgabe
Wir setzen Readspeaker ein. Sind Sie einverstanden?
Im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Website eine Vorlesefunktion angeboten. Bei Nutzung dieser Vorlesefunktion werden die dafür erforderlichen technischen Daten an den externen Dienstleister Readspeaker GmbH übermittelt. Mehr Informationen hierzu finden Sie in unseren Informationen zum Datenschutz .
Im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Website eine Komfortfunktion angeboten. Für die Nutzung dieser Komfortfunktion müssen Sie der Speicherung der dafür verwendeten Cookies zustimmen.
Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden die für den Betrieb der Seite notwendigen Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen.
Zur Datenschutzerklärung
Technisch notwendig (nicht abwählbar) mehr Informationen
Einige Cookies sind notwendig, um Ihnen die grundlegenden Funktionen dieser Webseite bereitzustellen und können daher nicht deaktiviert werden. Erläuterungen zu erforderlichen Cookies
Statistik mehr Informationen
Sofern Sie uns Ihre Einwilligung erteilen, verwenden wir Cookies zur Nutzung unseres Webanalyse-Tools Matomo Analytics. Sie bleiben dabei als Nutzer anonym. Durch einen Klick auf den Button "Auswahl bestätigen" oder „Alles auswählen“ erteilen Sie uns Ihre Einwilligung dahingehend, dass wir zu Analysezwecken Cookies (kleine Textdateien mit einer Gültigkeitsdauer von maximal zwei Jahren) setzen und die sich ergebenden Daten verarbeiten dürfen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in unserer Datenschutzhinweisen widerrufen. Hier finden Sie auch weitere Informationen.