Smartphones und Tablets faszinieren Kinder und Jugendliche. Natürlich ist stundenlanges Chatten oder Telefonieren sehr spannend. Aber ebenso toll sind für die meisten Spiele, Musik und Videos.
Wann Ihr Kind das erste Smartphone bekommt, ist eine individuelle Entscheidung und ganz von Ihnen und Ihrem Kind abhängig. Hier müssen Sie für sich die Frage beantworten, ob es bereits erfahren und reif genug ist, die Verantwortung für das Gerät zu tragen. Dies kann bereits in einer höheren Grundschulstufe der Fall sein, aber auch erst später.
Bis Ihr Kind so weit ist, sollte es erst mit Ihnen gemeinsam die Funktionen eines Smartphones kennenlernen. Dafür eignet sich das gesicherte, elterliche Smartphone oder Tablet. Die jungen Nutzerinnen und Nutzer zunächst erst die ganz eigenen Regeln und Risiken der vielen verschiedenen Anwendungen durch[1]schauen und verinnerlichen.
Erst wenn Ihr Kind genügend eigene Erfahrungen mit dem Surfen gesammelt hat und sich an gemeinsam aufgestellte Regeln halten kann, ist es reif für ein eigenes Smartphone. Das bedeutet natürlich nicht, dass das Gerät zu Beginn gleich in vollem Umfang genutzt werden muss. Falls Sie das Gerät zu Beginn vorwiegend zur Kontaktaufnahme auf dem Schulweg nutzen wollen, ist beispielsweise die Einschränkung denkbar, dass der Kontakt nur mit bestimmten Telefonnummern zugelassen wird und dass mobile Daten gesperrt werden.
Checklisten, wann Ihr Kind reif genug für sein erstes Smartphone sein könnte, finden Sie bei klicksafe oder bei schau-hin.
Muss für den Nachwuchs ein neues Gerät angeschafft werden? Oder kann ein ausrangiertes Modell von den Eltern bzw. aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis wiederverwendet werden? Die Anschaffung eines neuen Smartphones ist keine finanzielle Kleinigkeit, das ist klar. Diese hochkomplexen Geräte – und seien es auch ältere Modelle – kosten eine Menge Geld. Überlegen Sie im Vorfeld, welche Funktionen das Gerät erfüllen soll. Und machen Sie Ihrem Kind immer wieder deutlich, wie wichtig ein verantwortungsbewusster Umgang damit ist.
Welches Gerät es auch wird – zumindest zu Beginn sollten Sie als Eltern sich um die technische Instandhaltung des Gerätes kümmern. Das umfasst eine mögliche Datensicherung (z. B. von Fotos) und auch die notwendigen Sicherheits-Updates des Betriebssystems und der Apps. Ihr Kind muss sich selbst an bestimmte Regeln, wie die Nutzungszeiten, halten. Es sollte ab einem gewissen Alter auch dafür Sorge tragen, dass der Akku stets aufgeladen ist. Hierfür empfiehlt sich unter Umständen zusätzlich eine portable, stets aufgeladene Powerbank, damit Ihr Kind in der Lage ist, den Akku notfalls auch unterwegs aufzuladen
Die Sicherheitseinstellungen am Gerät können dabei helfen, bestimmte Gefahren beim Surfen von Vornherein auszuschließen.
Selbst wenn die äußeren Surf-Bedingungen am Gerät durch die Jugendschutzeinstellungen recht gut festgelegt werden können: Letztlich sind es die Nutzerinnen und Nutzer, die das Gerät bedienen. Seien Sie deshalb darauf gefasst, dass Kinder sich manchmal auch gegenseitig erklären, wie sie bestimmte Sicherheitseinstellungen umgehen können. Nur weil technische Einschränkungen bestehen, bedeutet das nicht unbedingt, dass die Kinder auch wirklich nicht auf gesperrte Inhalte zugreifen können. Welche Daten darf ich weitergeben? Wie sieht es mit Fotos aus, die ich von meinen Freundinnen und Freunden gemacht habe? Wie funktionieren In-App-Käufe? Fragen wie diese sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind wieder und wieder besprechen, um sie oder ihn auf einen verantwortungsbewussten Umgang vorzubereiten. Zudem sollte Ihr Kind wissen, an wen es sich bei Problemen wie Cybermobbing wenden kann, wie man andere Nutzerinnen und Nutzer ignoriert, blockiert oder auch meldet.
Um Ihrem Kind den verantwortungsvollen Umgang mit einem Smartphone beizubringen, eignet sich eine „Smartphone-Garage“. Diese kann gemeinsam in der Familie gebastelt werden. Sie können natürlich auch einen festen Platz im Regal oder eine gemeinsam genutzte Multi-Ladestation hierfür nutzen. Ziel ist es, zu bestimmten Zeiten alle Geräte der Familie dort zu parken, sodass eine handyfreie Zeit herrscht. Dies ist für die Essenszeiten sinnvoll, bei den Hausaufgaben, bei bestimmten anderen Aktivitäten und während der Schlafenszeit.
Wenn Ihr Kind merkt, dass auch Sie sich an Regeln halten, die für sie oder ihn gelten, fällt es leichter, diese auch einzuhalten. Schließlich sind Sie das wichtigste Vorbild für Ihr Kind – auch in Bezug auf die Mediennutzung!
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