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Mediennutzung der Jüngsten

Beitrag aus:
Medienbrief 1
0-6 Jahre

Dass Babys und Kleinkinder den Mediengebrauch im Haushalt nebenbei mitbekommen, ist ganz normal. Sie sehen, wie ihre Eltern im Homeoffice am Computer arbeiten, mit dem Smartphone oder Tablet surfen und telefonieren. Kinder spüren, wenn dem Medium große Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Deshalb wächst der Drang, das spannende Gerät selbst in die Hand zu nehmen. Sie wollen die Tasten der Fernbedienung drücken, am Smartphone wischen oder tippen und die Tastatur des Laptops klackern hören. Sie wollen Medien ganz wie ihre wichtigsten Vorbilder, die eigenen Eltern, nutzen. Kleine Kinder, die noch alles in den Mund nehmen, machen natürlich auch vor Smartphone und Fernbedienung nicht halt.

Foto: Zweijähriges Mädchen liegt auf dem Bett und spielt mit einem Tablet

Babys und Kleinkinder

Babys versuchen ihre ganze Umwelt durch Sehen, Tasten, Hören und Schmecken zu erkunden. Sie beobachten und imitieren ihre direkten Bezugspersonen bei allen Tätigkeiten, so auch bei ihrem Umgang mit den Medien. Vieles, was die Eltern machen, wird von den Kindern nachgeahmt – so auch die wischende Geste auf dem Smartphone oder das Tippen auf einer Tastatur. Je älter die Klein­kinder werden und je ausgeprägter ihr Sprachverständnis und ihre Fantasie sind, desto bewusster und zielgerichteter wird auch der Umgang mit den Medien.

  • Betrachten Sie mit Ihrem Kleinkind Fotos oder Filme von sich und der Familie auf dem Smartphone. Im Zeitverlauf sieht es, wie schnell es gewachsen ist.
  • Ihr Kleinkind kann, wenn es reif genug dafür ist, die ersten, kurzen Fernseherfahrungen im Beisein von Mama und Papa machen.
  • Einfache digitale Spiele versteht Ihr Kind nun immer besser und durch Wiederholungen prägen sich Abläufe ein.
Illustration mit Anne mit ihren Kindern Leo und Katharina, die auf dem Sofa liegen und sich auf dem Tablet Familienfotos ansehen

Vorschulkinder

Vorschulkinder haben bereits konkrete Erwartungen und Vor­stellungen bzgl. der Mediennutzung. Sie können ziemlich genau benennen, welche Inhalte sie besonders interessieren und was sie machen möchten: spielen, hören oder anschauen.

  • Altersgerechte Apps und (Lern-)Spiele bieten Ihrem Kind eine gute Möglichkeit der eigenständigen, aber dennoch sicheren Mediennutzung.
  • Ihr Vorschulkind kann nun in Sendungen immer stärker den Bezug zum eigenen Leben und zu sich selbst herstellen.
  • Medienerlebnisse können von Ihrem Kind gut durch ein spä­teres Nachspielen verarbeitet werden.

Tipps für einen altersgerechten Umgang mit Medien

  • Bereits früh klare Nutzungszeiten vereinbaren, z. B. nur am Wochenende oder nachmittags gemeinsam mit den Eltern.
  • Medienfreie Zeiten klar besprechen, z. B. nicht beim Essen, nicht beim gemeinsamen Spielen, nicht vor dem Schlafengehen.
  • Kinder nie unbeaufsichtigt bei der Nutzung von Smartphone/ Tablet/Laptop/Fernseher lassen.
  • Nur altersgerechte Sendungen und Spiele auswählen und immer gemeinsam mit dem Kind anschauen oder spielen.
  • Geräte sichern und begleiten: Auf kindgerechte Sicherheits­einstellungen achten und eine Jugendschutz-App installieren. Diese bietet allerdings keinen ganzheitlichen Schutz. Die Begleitung der Eltern bei Medienangeboten ist für Kleinkinder unerlässlich.

Noch bedeutender als feste Regeln sind immer Sie als Vorbild. Denn Sie leben Ihrem Kind vor, wann und wie Sie selbst Medien nutzen.