Typisch Mädchen, typisch Junge?

Gerade im Bereich der Geschlechterrollen finden sich hier sehr unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen. Viele Menschen haben noch immer die "ty­pisch weiblichen" und "typisch männlichen" Verhaltens­muster im Kopf. Mädchen sollen zurückhaltend und lieb sein, Jungen dürfen sich draufgängerisch und wild beneh­men. In handgreiflichen Streits sollen sich Jungs wehren. Von Mädchen wird eher das Gegenteil erwartet.

Egal, nach welchen Rollenbildern Sie Ihr Kind erziehen möchten, Ihnen werden bestimmt auch andere Ansichten begegnen. Diese können sehr gegensätzlich zu Ihren ei­genen Vorstellungen sein. Sei es auf dem Spielplatz oder im Freundeskreis. Ganz sicher sehen Sie die Aufteilung nach Geschlechtern auch im Kaufhaus oder in Online­shops in der Spielwarenabteilung und bei der Kleidung. Rosa für Mädchen, Blau und Grün für Jungs. Pferde, Pup­pen, Küchenspielzeug, Prinzessinnen, Einhörner und sehr viel Glitzer für Mädchen. Polizei, Feuerwehr, Dinosaurier, Baustelle und ganz viel Action für die Jungen.

Geschlechtersensible Erziehung

Möchten Sie auf eine "geschlechtergerechte" bzw. "ge­schlechtersensible" Erziehung achten? Dann ist es wichtig, alle Fähigkeiten und Interessen Ihres Kindes wachsen zu lassen und zu fördern. Ganz unabhängig vom Geschlecht. Sätze wie "Das ist nur was für Jungs!" oder "Das gefällt dir bestimmt, das ist ja für Mädchen!" sollten Sie mög­lichst nicht sagen. Zeigen Sie Ihrem Kind stattdessen viele unterschiedliche Vorbilder. 

Das kann auch gut über Me­dien wie Kinderbücher, Hörspiele usw. geschehen. Denn nur, wenn Kinder etwas vorgelebt bekommen oder sehen, können sie es sich auch für sich vorstellen. Dann sehen sie z. B., dass Mädchen Fußball spielen oder Jungs Ballett tanzen. Oder dass Mädchen und Jungen toll zusammen in der Puppenecke oder in der Bauecke spielen können.