In der Regel spürt Ihr Kind genau, wann es Hunger hat und wie viel es essen möchte. Das kann phasenweise viel weniger sein, als Sie glauben. Lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern und vertrauen Sie auf das natürliche Hungergefühl Ihres Kindes.
Ihr Kind weiß inzwischen, was es gerne essen möchte und was nicht. Jetzt entwickelt es seine Vorlieben. Vielleicht mag es lieber Salziges als Süßes oder umgekehrt. Oder es mag gerne Obst, dafür aber kein Gemüse. Manche Kinder essen eine Zeit lang nur Nudeln oder Kartoffeln mit Soße, aber kein Fleisch. In aller Regel pendelt sich das Essverhalten von Kindern mit zunehmendem Alter entsprechend ein.
Haben Sie das Gefühl, Ihr Kind isst zu wenig, zu viel oder zu unausgewogen? Oder ist es häufiger krank und wächst nicht, nimmt eher ab statt zu? Dann besprechen Sie dies mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt.
Nehmen Sie im Idealfall regelmäßig gemeinsam als Familie Mahlzeiten ein. Halten Sie sich dabei an bestimmte Regeln, z. B. sollten der Fernseher oder auch das Smartphone am Esstisch aus bleiben. So können Sie sich ganz auf Ihr Kind und Ihre Partnerin oder Ihren Partner konzentrieren und werden nicht abgelenkt.
Bieten Sie Ihrem Kind alle Speisen an und ermutigen Sie es immer mal wieder, diese auch zu probieren. Manche Kinder benötigen sehr viele Probierportionen einer bestimmten Speise, ehe diese ihnen zusagt.
Manchmal ändert sich der Geschmack auch über Nacht. War Brokkoli gestern noch angesagt, kann der heute schon wieder "Bähh" sein. Dafür schmeckt nun Gurke lecker. Je entspannter Sie mit dem Thema Essen umgehen, desto besser.
Lieblingsessen kann sich über Nacht komplett ändern.
Wie geht man damit um, wenn ein Kind kein Obst und Gemüse mag? Viele Kinder mögen kein gekochtes Gemüse. Aber rohes, knackiges Gemüse essen sie. Wenn Karotten oder Kohlrabi als Fingerfood mit einem leckeren Joghurt-Dip angerichtet sind, wird vielleicht auch Ihr "Gemüsemuffel" zugreifen.
Das Gleiche gilt für Obst. Sie können aus verschiedenen Obstsorten auf einem Teller ein lustiges Gesicht legen. Möglicherweise wird nun der ansonsten verschmähte Apfel oder die Birne gegessen und auch die Kiwi mal probiert, weil sie als Nase so lustig aussieht. Falls das nicht funktioniert, können Sie Ihrem Kind selbstgemachte Obstsäfte, Smoothies oder Mus anbieten. Oder auch eine Banane oder einen kleingeschnittenen Apfel in den Pfannkuchenteig rühren.
Vielleicht mag Ihr Kind kein Fleisch oder Fisch oder Sie leben als Familie vegetarisch oder vegan? Dann können Sie den Bedarf an Eiweiß und Eisen über Milch und Milchprodukte, Eier und Getreideprodukte, Samen, Hülsenfrüchte, Bohnen, Soja oder auch Nussmus abdecken. Wichtig ist, dass die Ernährung den Bedarf an Kalorien und Nährstoffen Ihres Kindes vollständig deckt.
Sprechen Sie hierzu unbedingt mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt, ob Sie zusätzlich Ergänzungsmittel geben müssen.
Falls Ihr Kind schon Süßes isst, achten Sie darauf, dass es nicht zu viel wird. Vielleicht kennt Ihr Kind auch noch keine Süßigkeiten und Sie versuchen, es möglichst lange davon fernzuhalten.
Wenn Ihr Kind nach Süßigkeiten fragt, wird es schwieriger. Schokolade oder Kekse ganz zu verweigern, ist keine gute Idee. Sie werden dadurch nur noch interessanter. Kekse mit Fruchtsüße oder Fruchtsaftgummibärchen nach dem Mittag- oder Abendessen können das Süßigkeitenbedürfnis eines Kindes befriedigen.
Natürlich kann Ihr Kind nach Ihrem Ermessen auch zuckerhaltige Süßigkeiten bekommen. Wichtig ist, dass Sie sich bewusst machen, dass zu viel Zucker Ihrem Kind schaden kann. Ihr Kind sollte lernen, dass Süßigkeiten in Ordnung sind, aber im besten Fall nur in kleinen Mengen und auch nicht andauernd.
Sie können es dabei unterstützen, indem Sie hier ein Vorbild sind und auf Ihre Naschgewohnheiten achten. So können Sie ihm erklären, dass ein Eis zwar lecker ist, aber eben nicht gegen Hunger hilft.
Als Trostpflaster sollten Süßigkeiten ebenfalls nicht herhalten. Sonst lernt Ihr Kind, dass "mit Süßigkeiten alles gut wird".
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