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Elternzeit und/oder Beruf

Beitrag aus:
Elternbrief 5
9-10 Monate

Ihr Kind wird größer und jeden Tag selbstständiger. Überlegen Sie schon, wie Sie Kindererziehung und Beruf in Einklang bringen können?

Die Gestaltung der Elternzeit ist sehr individuell. Es kommt ganz darauf an, wie Sie sich als Familie organi­siert haben. Einige Eltern teilen sich die Betreuung ihres Kleinkindes, sodass jeder von beiden den Kontakt zum Berufsleben behalten kann. In anderen Familien ist ein El­ternteil für einen längeren Zeitraum hauptsächlich für die Kindererziehung und den Haushalt zuständig. Der andere Elternteil ist überwiegend für den Erwerb des Familien­einkommens verantwortlich.

Oder ein Elternteil war die ersten Monate in Elternzeit und wechselt sich dann mit dem anderen Elternteil ab. Gemeinsam können beide Elternteile einen Monat Eltern­zeit nehmen.

Einelternfamilien haben oft nicht die Möglichkeit, sich mit dem anderen Elternteil bei dieser Frage abzustimmen. Sie sind meistens stärker belastet. Das Organisieren des Alltags muss oft alleine bewältigt werden. Ihnen stehen als alleinerziehendem Elternteil aber viele verschiedene Hilfsangebote zur Verfügung.

Für einige Kinder beginnt nun bald die Zeit in einer Kin­dertagesstätte oder bei einer Tagesmutter bzw. einem Tagesvater. In anderen Familien betreuen die Großeltern oder andere Bezugspersonen tageweise das Kind.

Für Einelternfamilien gibt es zahleiche Unterstützungs­angebote.

Veränderungen können herausfordernd sein

Egal wie Sie sich bisher als Familie organisiert haben: Steht eine Änderung bevor, wird das sicher mit einigen Herausforderungen verbunden sein. Wieder gilt es, den Alltag neu zu strukturieren und in die veränderten Rollen zu finden. Das ist nicht immer einfach.

Sie haben sich dafür entschieden, dass jeweils einer von Ihnen hauptsächlich für Haushalt und Kindererziehung zu­ständig ist? Dann können sich Unterschiede bei der Kin­dererziehung ergeben. Für Ihr Kind stellt das in der Regel kein Problem dar. Es versteht meist sehr schnell, welche Regeln gerade gelten.

Sie als Eltern kann das jedoch vor eine besondere Her­ausforderung stellen. Einige Dinge müssen neu organi­siert werden. Treffen Sie hierzu rechtzeitig klare Abspra­chen. Sprechen Sie möglichst offen darüber, was für Sie besonders wichtig ist oder warum Sie sich über bestimm­te Dinge ärgern.

Trotz aller Absprachen ist es wahrscheinlich, dass Ihre Partnerin oder Ihr Partner den Alltag ganz anders orga­nisiert, als Sie es machen würden. Dies gilt auch für die Haushaltsführung. Das ist ganz normal. Schließlich sind Sie und Ihre Partnerin oder Ihr Partner verschiedene Personen, die unterschiedlich an die Dinge herangehen. Auch für Sie beide kann die veränderte Aufgabenteilung ein Gewinn sein. Sie lernen viel über den Alltag des an­deren. Ihr Kind hat so die Chance, mit seiner Mutter oder seinem Vater viel intensiver als bisher zusammen zu sein.

Auch wenn sich bei Ihnen in der Aufteilung gerade nichts verändert hat, ist der Alltag sicher weiter mit Herausforderungen verbunden. Viele Eltern versuchen, nach der Arbeit noch "etwas nachzuholen". Sie sind nach einem langen Arbeitstag vielleicht müde und er­schöpft und versuchen dann trotzdem noch, möglichst viel im Haushalt zu helfen. Gleichzeitig möchten Sie sich intensiv dem Kind widmen. Das kann schnell zu viel werden. Der andere Elternteil ist aber vielleicht ebenso erschöpft von einem langen und anstrengenden Tag mit den Kindern. In dieser Situation kann es verständlicher­weise schnell zu Streit kommen.

Sollten Sie diesen nicht mehr alleine lösen können, kön­nen Sie sich an verschiedene Beratungsstellen wenden. In Ihrer Nähe gibt es z. B. Erziehungsberatungsstellen oder eine KoKi-Fachstelle (Koordinierende Kinderschutzstellen – Netzwerk frühe Kindheit). Es gibt auch Online-Beratungsangebote wie die bke-Onlinberatung, falls Sie sich ohne Fahrtwege beraten lassen möchten.

Die KoKi

Die Koordinierenden Kinderschutz­stellen (KoKi) – Netzwerk frühe Kindheit bieten werdenden Eltern und Eltern mit Kindern bis 3 Jahren kostenfrei Beratung und Hilfe an. Zudem kann eine KoKi-Fachstelle über bestehende Angebote infor­mieren und Familien an ein pas­sendes Unterstützungsangebot weitervermitteln. Der BayernAtlas hilft Ihnen, die KoKi-Stelle in Ihrer Nähe zu finden.