Wenn Sie mit der Beikosteinführung beginnen, stellt sich vermutlich auch die Frage, wie Sie am besten starten sollen. Darauf gibt es keine allgemeingültige Antwort. Manche Kinder essen am Anfang gerne Brei. Andere möchten wiederum (ungewürztes) Essen in ganzen Stücken vom Esstisch probieren. Es gibt hier keinen Weg, der besser oder schlechter ist. Auch eine Mischung ist problemlos möglich.
In der "klassischen" Beikosteinführung mit Brei werden 3 verschiedene Sorten Brei unterschieden. Der Gemüsebrei, dem nach und nach Kartoffeln und dann Fleisch zugesetzt werden, der Milch-Getreide-Brei und der Obst-Getreide-Brei.
Für den Anfang eignet sich vor allem weich gekochtes und püriertes Gemüse am besten. Geeignet sind z. B. Pastinaken, Kürbis, Karotte oder Zucchini. Beginnen Sie mit einer Gemüsesorte und füttern Sie diese einige Tage in Folge. Sollte Ihr Baby auf ein Lebensmittel allergisch reagieren, können Sie so leichter feststellen, welches Gemüse die Ursache ist, und es zukünftig meiden.
Später können Sie dem Gemüsebrei zerdrückte gekochte Kartoffeln oder pürierten Reis beifügen. Wiederum einige Zeit später auch püriertes, gut durchgekochtes Fleisch. Geeignet sind Geflügel, Rind und Lamm.
Die Portionen werden erst nach und nach größer.
Geben Sie dem Gemüse immer ein paar Tropfen gutes Öl (z. B. Rapsöl) zu. Fett ist wichtig, damit Ihr Kind alle Vitamine des Gemüses gut verwerten kann. Nur so nimmt es genug Nährstoffe zu sich.
Sobald Sie auch Fleisch anbieten, sollten Sie darauf achten, dass auch Vitamin C zugeführt wird. Vitamin C benötigt der Körper, um das Eisen aus dem Fleisch besser verwerten zu können. Fügen Sie einer fleischhaltigen Mahlzeit also z. B. ein paar Tropfen Zitronen- oder Orangensaft (ohne Zucker) hinzu.
Der Milchbrei wird aus Milch und Getreide zubereitet. Bei fertigen Breis sollten Sie auf die Zutaten achten: In vielen Milchbreis sind Aromastoffe oder Zuckerarten enthalten, die keinerlei Nährwert haben.
Für die Zubereitung eines selbst angerührten Breis können Sie einmal täglich Kuhmilch, am besten mit dem vollen Fettanteil, verwenden. Der Brei kann auch mit Pre- oder Muttermilch angerührt werden. Als Getreide eignen sich Vollkornflocken aus Hirse, Hafer oder Dinkel sowie Grieß. Die Flocken werden in die warme Milch eingerührt.
Als Obst für den Getreide-Obst-Brei eignen sich Apfel, Birne, Pfirsich oder Banane. Das Obst wird als Mus, gerieben, püriert oder zerdrückt angeboten. Als Getreide sind Hirse- oder Haferflocken gut. Die Flocken werden kurz im Wasser weich gekocht.
Diese Nachmittagsmahlzeit sollte keine Milch enthalten, weil Ihr Kind sonst zu viel Eiweiß (und auch Kalorien) aufnimmt.
Geben Sie Ihrem Kind täglich nicht mehr als 200 ml Kuhmilch.
Wann Sie Ihrem Kind ein kindgerechtes Frühstück wie etwa eine Tasse Milch oder Tee mit Zwieback oder ein Porridge anbieten möchten, liegt ganz bei Ihnen – oder Ihrem Baby.
Sie können alle Mahlzeiten Ihres Babys ohne Probleme selbst zubereiten. Das Gemüse wird hierzu gewaschen, geschält, gedünstet und zerdrückt oder püriert. Obst müssen Sie nicht kochen. Es reicht, wenn Sie es fein zerdrücken, wie etwa Pfirsiche, Bananen oder Birnen. Äpfel können Sie fein gerieben füttern oder aber ein Apfelmus (ohne Zucker) daraus kochen.
Die Mahlzeiten sollten nicht gesalzen, gezuckert oder gewürzt werden. Sie sollten aber immer ein paar Tropfen hochwertiges Öl (z. B. Rapsöl) hinzugeben, da bestimmte Nährstoffe nur so aufgenommen werden können.
Wenn Sie die Mahlzeiten für Ihr Baby selbst zubereiten, sollten Sie bei den Lebensmitteln darauf achten, dass die Zutaten schadstoffarm sind. Frisches Gemüse und Obst aus Bioanbau sind hier empfehlenswert.
Gläschenkost unterliegt besonders strengen Prüfverfahren. Achten Sie aber bitte darauf, dass das Gläschen keinen zusätzlichen Zucker, kein Salz und auch keine Gewürze enthält. Das Gläschen sollte wegen der erwähnten Allergiegefahr anfangs nur eine oder wenige Sorten Obst oder Gemüse enthalten.
Bereiten Sie das Gläschen entsprechend den angebrachten Hinweisen zu und fügen Sie auch hier etwas Öl hinzu. Milchbrei ist ebenfalls als Fertignahrung zu bekommen.
Heben Sie bitte keine Reste auf, um sie im Bedarfsfall aufzuwärmen. Es könnten sich darin Krankheitskeime vermehrt haben.
Reine Obstgläschen, die nicht erwärmt wurden, können gut auch in zwei Portionen gefüttert werden. Achten Sie darauf, die gewünschte Menge mit einem sauberen Löffel zu entnehmen, und bewahren Sie den Rest im Kühlschrank auf.
Angebrochene Gläschen halten sich dort 1 bis 2 Tage. Da die Gläschen keine Konservierungsstoffe enthalten, verdirbt der Brei danach.
Gemüse, Obst usw. muss nicht zwingend zerdrückt bzw. püriert in Breiform angeboten werden. BLW (Baby Led Weaning), die vom Baby gesteuerte Entwöhnung von Brust oder Flasche, ist ebenfalls eine Möglichkeit, mit der Beikost zu beginnen. Hierbei werden dem Baby verschiedene kleine, weiche Stückchen gekochtes oder gedünstetes und ungewürztes Gemüse etc. angeboten. Diese Stückchen kann es selbst greifen und essen.
Vergessen Sie nicht, hochwertiges Öl hinzuzugeben. Sie können es einfach über das zubereitete Gemüse träufeln. So kann Ihr Kind die Nährstoffe besser aufnehmen.
Das Zermalmen einer weich gekochten Kartoffel, Karotte oder Zucchini gelingt bereits ohne Zähne. Dazu reicht die Kraft des Kiefers. Der Vorteil ist, dass Ihr Kind vom Tisch mitessen und sich selbst aussuchen kann, was es möchte. Es erfährt die Lebensmittel mit all seinen Sinnen: Es sieht, fühlt, riecht und schmeckt. Die Eltern füttern es nicht, sondern helfen nur unterstützend und sind immer achtsam.
IhrKind trainiert beim Essen automatisch die Auge-Hand-Koordination. Dabei nimmt es bei den angebotenen Lebensmitteln die Unterschiede in der Form, Konsistenz usw. wahr. Es schult seine Motorik. Denn es muss lernen, die Kraft, die es zum Greifen braucht, anzupassen.
Zuerst wird IhrKind mit der ganzen Hand greifen. Später kann es auch beim Essen den Pinzettengriff üben. Wenn Sie mit Baby Led Weaning begonnen haben, funktioniert auch hier die schrittweise Einführung von weiteren Lebensmitteln sehr einfach.
Wenn das Gemüse gut vertragen wird, können Sie mit der Einführung von Reis beginnen. Nehmen Sie hierfür z. B. klebrigen Reis, aus dem Sie für Ihr Kind gut greifbare Bällchen formen können. Auch Grießbrei oder Milchreis lassen sich wunderbar backen und abgekühlt in kleine, gut greifbare Stückchen schneiden.
Natürlich muss es nicht immer Fleisch sein. Viele Eltern entscheiden sich dafür, bei sich selbst und auch bei ihrem Kind auf den Verzehr von Fleisch zu verzichten. Wichtig ist, dass Sie den Bedarf an Eisen und anderen Nährstoffen dann über andere Lebensmittel abdecken. Das können z. B. Milchprodukte, Ei, Haferflocken, Leinsamen, Quinoa oder Nussmus sein.
Gegebenenfalls können Sie einem Mangel auch mit Nährstoffsupplementen entgegenwirken. Lassen Sie sich immer kinderärztlich beraten, wenn Sie Ihr Kind vegetarisch oder vegan ernähren möchten.
Es gibt Fruchtlutscher/-netze, mit denen Babys z. B. an einer Banane oder einem Stück weichem Pfirsich saugen können, ohne sich dabei zu verschlucken. Allerdings gibt es auch Gründe, die gegen solche Fruchtnetze sprechen. So lernt Ihr Kind dadurch nicht, wie sich ein Stück Banane im Mund wirklich anfühlt. Quetschies klingen erst mal toll. Eine Portion "gesundes Obst/Gemüse" im praktischen Lutschbeutel für unterwegs.
Allerdings ist in gekauften Quetschies oft eine große Menge Zucker enthalten, was u. a. schlecht für die Zähne ist. Dadurch sind sie eher als Süßigkeit anzusehen und sollten nur selten verzehrt werden. Zudem verursachen die kleinen Beutel viel Müll. Es gibt aber auch wiederverwendbare Quetschiebeutel zu kaufen. So können Sie die Quetschies selbst aus frischem Obst herstellen und ganz sicher sein, was Ihr Kind zu sich nimmt.
Nun, da Ihr Baby feste Nahrung isst, achten Sie darauf, dass Sie ihm genügend zu trinken geben. Bieten Sie ihm zusätzlich zur Muttermilch bzw. Pre-Milch Wasser und ungesüßte Tees zu den Mahlzeiten an. Hierfür gibt es unzählige verschiedene Trinkbecher. Oftmals muss man etwas probieren, bis ein Becher dabei ist, aus dem das Kind gut trinken kann.
Komplette Ausgabe
Wir setzen Readspeaker ein. Sind Sie einverstanden?
Im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Website eine Vorlesefunktion angeboten. Bei Nutzung dieser Vorlesefunktion werden die dafür erforderlichen technischen Daten an den externen Dienstleister Readspeaker GmbH übermittelt. Mehr Informationen hierzu finden Sie in unseren Informationen zum Datenschutz .
Im Sinne der Barrierefreiheit wird auf der Website eine Komfortfunktion angeboten. Für die Nutzung dieser Komfortfunktion müssen Sie der Speicherung der dafür verwendeten Cookies zustimmen.
Wir verwenden Cookies, um Ihnen die optimale Nutzung unserer Webseite zu ermöglichen. Es werden die für den Betrieb der Seite notwendigen Cookies gesetzt. Darüber hinaus können Sie Cookies für Statistikzwecke zulassen.
Zur Datenschutzerklärung
Technisch notwendig (nicht abwählbar) mehr Informationen
Einige Cookies sind notwendig, um Ihnen die grundlegenden Funktionen dieser Webseite bereitzustellen und können daher nicht deaktiviert werden. Erläuterungen zu erforderlichen Cookies
Statistik mehr Informationen
Sofern Sie uns Ihre Einwilligung erteilen, verwenden wir Cookies zur Nutzung unseres Webanalyse-Tools Matomo Analytics. Sie bleiben dabei als Nutzer anonym. Durch einen Klick auf den Button "Auswahl bestätigen" oder „Alles auswählen“ erteilen Sie uns Ihre Einwilligung dahingehend, dass wir zu Analysezwecken Cookies (kleine Textdateien mit einer Gültigkeitsdauer von maximal zwei Jahren) setzen und die sich ergebenden Daten verarbeiten dürfen. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in unserer Datenschutzhinweisen widerrufen. Hier finden Sie auch weitere Informationen.