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Immer in Bewegung

Beitrag aus:
Elternbrief 3
5-6 Monate

Ihr Kind entwickelt sich nach und nach und wird ein immer aktiveres Baby. In den letzten Monaten hat es riesige Fort­schritte gemacht. Es ist gewachsen und hat an Gewicht zu­gelegt. Es kann vielleicht schon aus eigener Kraft seinen Kopf heben und auch eine ganze Weile halten. Auch seine Finger hat es wahrscheinlich bereits entdeckt. Jetzt kommen die Füße dazu. Es streckt und verbiegt sie, steckt vielleicht sogar die Zehen in den Mund. Das ist gut so, denn so dehnt und stärkt Ihr Baby alle Muskelpartien, die es bald zum Sitzen und Krabbeln braucht.

Ihr Kind macht in seinem eigenen Tempo und aus eigener Kraft die ersten Versuche, in den Vierfüßlerstand zu kommen. Dabei wippt es hin und her, bis es allmählich einen Weg zum Sitzen findet. Erst dann sind Muskeln und Knochen stark ge­nug, das Kind auch zu halten. Vielleicht fängt es auch schon an, sich an Ihrem Körper hochzuziehen. Am besten klappt das, wenn Sie Ihr Kind dabei mit den eigenen Händen fest­halten und führen.

Baby krabbelt auf einem Teppich im Wohnzimmer.

Wippen, Sitzen, Krabbeln

Ihr Baby trainiert – fast immer und überall. Vielleicht geht es schon in die Knie und will sich nach oben abstoßen. Die so entstehende federnde Bewegung ist eine gute Vorbereitung für das spätere Laufen. Jetzt kann es auch sein, dass Ihr Baby ungeduldig wird, weil es schon viel mehr können möchte, als es tatsächlich kann. Ihr Baby übt immer in seinem eigenen Tempo und baut nach und nach Kraft auf. Übungsanreize sind gut. Überfordern dürfen Sie Ihr Baby aber nicht. Es muss das Training aus eigener Kraft heraus stemmen. Setzen Sie es z. B. nicht alleine hin, wenn es noch nicht aus eigener Kraft in die Sitzposition kommt. Sonst kann es zu Hüftfehlstellungen kommen. Selbstverständlich kann Ihr Kind trotzdem für kurze Zeit von Ihnen gestützt auf Ihrem Schoß sitzen.

Um Babyfrust gar nicht erst aufkommen zu lassen, können Sie für Abwechslung sorgen. Ihr Kind will am Familienle­ben teilhaben. Ideal ist eine Spieldecke im Wohnzimmer oder in dem Raum, in dem Sie sich viel aufhalten. Sie werden sehen, mit welcher Neugier Ihr Baby seine Umge­bung beobachtet und erforscht.

Jedes Kind hat sein eigenes Tempo.

Manche Kinder sind mit der körperlichen Entwicklung frü­her dran und manche brauchen etwas länger. Genau dafür sind die U-Untersuchungen da. Hier untersucht Ihre Kin­derärztin oder Ihr Kinderarzt die körperliche und geistige Entwicklung und wird alles genau mit Ihnen besprechen.

Sicher die Welt entdecken

Ihr Kind beginnt, seine Umwelt zu begreifen. Vor ein paar Wochen hat es gelernt, Gegenstände mit den Augen zu fixieren. Es wird nun mehr und mehr versuchen, diese aufzuheben. Vielleicht gelingt das schon ganz gut. Wahr­scheinlich kann es die Dinge nicht nur greifen, sondern von der einen in die andere Hand nehmen. Aber es hat mit seinem Mund noch ein weiteres „Werkzeug“ ent­deckt. Jetzt wird alles, was ihm in die Finger kommt, in den Mund gesteckt. Der Mund ist das wichtigste Entde­ckungsorgan Ihres Babys. Damit kann es Dinge abtasten und erforschen. Bieten Sie Ihrem Baby entsprechendes Spielzeug oder Alltagsgegenstände an, die es unbedenk­lich mit dem Mund erforschen kann.

Mit der Zunge können Babys schmecken und tasten.

Baby liegt auf dem Teppich mit Legosteinen um sich rum

Alles innerhalb der Reichweite Ihres Babys sollte nun stabil, groß genug und ungefährlich sein. Natürlich sollte es schmutzige und unhygienische Dinge nicht zu fassen bekommen. Auch Gegenstände, die möglicherweise mit giftiger Farbe lackiert sind, dürfen nicht im Mund Ihres Babys landen.

Lassen Sie Ihr Baby niemals alleine im Auto. Dort wird es bei wärmeren Temperaturen schnell zu heiß. Es kann zu einer Überhitzung kommen. Selbst wenn das Auto im Schatten steht. Außerdem hören Sie Ihr Kind nicht weinen, wenn es alleine im Auto zurückbleibt. Und wenn Ihnen selbst etwas Unvorhergesehenes zustößt, weiß erst mal keiner, dass sich Ihr Kind im Auto befindet.

Mögliche Gefahrenquellen vermeiden

Ihr Baby entwickelt sich rasant. Doch mit den neuen Fähigkeiten wach­sen für Ihr Kind auch die Gefahren, sich zu verletzen:

  • Vorsicht am Wickeltisch: Um den 6. Monat herum können sich Babys oft schon vom Rücken auf den Bauch drehen. Das erhöht die Sturz­gefahr erheblich. Also: Lassen Sie Ihr Kind wirklich keine Sekunde unbeobachtet liegen. Halten Sie alles, was Sie zum Wickeln brauchen, griffbereit. Wenn etwas zum Wickeln fehlt, nehmen Sie Ihr Baby noch einmal auf den Arm und holen es gemeinsam.
  • Ihr Kind kann jetzt greifen: Lassen Sie also gerade am Wickeltisch keine offenen Cremedosen oder Dinge wie z. B. Babynagelscheren liegen.
  • Kleinteilige Dinge, wie etwa Spielfiguren, werden von Babys oftmals in die Nase oder in den Mund gesteckt und können verschluckt werden. Sie müssen deshalb für Ihr Kind unerreichbar sein. Hier droht sonst Erstickungsgefahr!
  • Bedenken Sie, dass Ihr Kind nun von einem Moment auf den ande­ren völlig neue Fähigkeiten erlernen kann, mit denen Sie noch nicht gerechnet haben. Umso wichtiger ist es, dass Sie es nicht unbeauf­sichtigt lassen! Auch wenn Sie nur ganz schnell etwas erledigen oder holen möchten: Stellen Sie vorher sicher, dass Ihr Baby in einer ge­fahrenarmen Umgebung ist. Z. B. im Kinderwagen oder angeschnallt in der Babyschale. Vielleicht haben Sie auch einen anderen sicheren Platz in der Wohnung, wie einen Laufstall oder Ähnliches. Beachten Sie aber, dass Ihr Kind vielleicht schon versucht, aus dem Bett oder Laufstall zu kommen. Einige Kinder schaffen es schon sehr früh, über Gitter zu klettern.