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Vorbild sein

Beitrag aus:
Elternbrief 16
4,5–5 Jahre

Wie man sich anderen Menschen gegenüber verhält, wird größtenteils abgeschaut und dadurch erlernt. Kinder be­obachten das soziale Miteinander ihrer Bezugspersonen. Dabei merken sie auch, wie man mit ihnen spricht und ob man ihnen gegenüber höflich und respektvoll ist.

Welche Umgangsformen gelten, ist natürlich von Familie zu Familie verschieden. Überlegen Sie, was Ihnen wichtig ist, und seien Sie darin Ihrem Kind ein gutes Vorbild.

Grüßen

Es ist immer schön, wenn man von Menschen, die man trifft, gegrüßt wird. Und natürlich andersherum auch. Sie können Ihrem Kind ein gutes Vorbild sein, indem Sie freundlich auf Ihre Mitmenschen zugehen und Ihr Kind dabei mit einbeziehen. Das ist in allen alltäglichen Situa­tionen einfach möglich. Beim Betreten der Bäckerei ist ein „Guten Tag“ schön. Wenn der Paketservice ein Päckchen bringt, freut sich die Botin oder der Bote über ein freund­liches „Hallo“ beim Türöffnen.

Sich entschuldigen

Kinder sind etwa ab dem frühen Kindergartenalter in der Lage, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Sie können ab dann verstehen, wenn jemand traurig oder sauer ist, weil sie selbst etwas gesagt oder getan haben. Eine Entschuldigung kann dann helfen, Spannungen zu lösen. Mit einer Entschuldigung übernimmt man die Ver­antwortung für eigene Fehler. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es sich entschuldigt, indem Sie auch hier Vorbild sind und sich entschuldigen, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist.

„Bitte“ und „Danke“ sagen

Kinder vergessen manchmal, „Bitte“ und „Danke“ zu sa­gen. Sie können Ihrem Kind erklären, dass ein „Bitte“ die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Wünsche erfüllt werden. Ein „Danke“ zeigt Wertschätzung.

Wenn Ihr Kind das „Danke“ vergisst, können Sie sich stellvertretend bedanken. Das Kind sollte, wenn es vergisst, sich zu bedanken, nicht bloßgestellt werden. Etwa, indem es gefragt wird: „Wie sagt man?“ Stattdessen könnten Sie später, wenn Sie alleine sind, mit Ihrem Kind darüber sprechen, dass andere Menschen sich über ein Dankeschön freuen und dass manche sogar verärgert sind, wenn man es vergisst.

Im Gespräch

Hier können Sie Ihrem Kind vorleben, dass man sich im Gespräch nicht ins Wort fällt. Wenn es sieht, wie Erwach­sene miteinander sprechen und sich gegenseitig zuhören, lernt es, andere im Gespräch zu respektieren. Lassen Sie Ihr Kind auch immer aussprechen und unterbrechen Sie es nur, wenn es nötig ist.

Bauen Sie zusammen eine Handygarage, in die alle Smartphones während der Mahlzeiten gelegt werden.

Am Esstisch

Bei den gemeinsamen Mahlzeiten können sich Kinder und Erwachsene an ein paar Regeln halten:

  • Auf mögliche Ablenkungen sollte während des Essens verzichtet werden. Dazu gehören z. B. Fernseher oder Smartphone.
  • Kinder dürfen selbst entscheiden, wann sie satt sind. Der Teller für das Kind sollte deshalb nicht vollgeladen wer­den. Besser ist es, etwas nachzunehmen. So kann einer­seits das Kind auf sein Sättigungsgefühl hören, anderer­seits muss nicht so viel weggeworfen werden.
  • Essen ist kein Spielzeug.
  • Bevor gesprochen wird, wird zuerst fertig gekaut und heruntergeschluckt.
  • Schmatzen und Rülpsen sind keine Geräusche, die andere beim Essen hören möchten.