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Wiedereinstieg in den Beruf

Beitrag aus:
Elternbrief 11
2-2,5 Jahre

Spätestens wenn Ihr Kind in den Kindergarten kommt, stellt sich wahrscheinlich für jeden Elternteil die Frage, wie und wann sie oder er wieder in den Beruf einsteigen will und kann. Dies betrifft nicht nur den Zeitpunkt, sondern auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Je nach Job kann es leichter oder schwerer sein, wieder einzusteigen. Am besten beschäftigen Sie sich bereits frühzeitig mit einigen Fragen und sprechen, wenn Sie an­gestellt sind, auch mit Ihrem Arbeitgeber darüber:

  • Wann wollen Sie wieder in den Beruf einsteigen?
  • Wie soll der Wiedereinstieg aussehen (Stundenan­zahl, Aufteilung der Arbeitszeit, Flexibilität, Homeoffice etc.)?
  • Welche Aufgaben werden Sie nach dem Wiedereinstieg übernehmen?

Vielleicht überlegen Sie auch, sich eine andere Stelle zu su­chen, da sich Ihre bisherige Tätigkeit nur sehr schlecht mit Ihrer Aufgabenverteilung in der Familie vereinbaren lassen.

Egal, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Umfang Sie in den Beruf zurückkehren, wichtig ist, dass Sie kein schlechtes Gewissen deshalb haben. Kinder genießen die Zeit mit anderen Kindern. Manche Eltern sind auch durch die Berufstätigkeit deutlich ausgeglichener und können so zwar weniger, dafür aber intensivere Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Durch den Wiedereinstieg wird sich auch der Familien­alltag ändern. Egal ob Sie alleinerziehend sind oder in einer Partnerschaft leben, der Alltag ist nun anders und eventuell müssen auch Aufgaben im Haushalt neu verteilt werden.

Umso wichtiger ist es, dass Sie ein verlässliches Netzwerk haben, das Ihnen als Familie den Alltag erleichtern kann. Wenn Sie z. B. gerade umgezogen und ganz neu in Ihrer Gegend sind, dann können Sie sich auch an einen Fami­lienstützpunkt wenden, um Unterstützungsmöglichkeiten (wie etwa "Leihomas" oder "Leihopas") zu besprechen.

Familienstützpunkte

Familienstützpunkte (FSP) sind Kontakt- und Anlaufstellen für Familien. Sie bieten kostenfreie Unterstützung und Hilfe für Fami­lien je nach Alter des Kindes und Familiensituation an. Familienstützpunkte sind an be­stehende Einrichtungen vor Ort, z. B. an Mütterzentren, Mehrge­nerationenhäuser, aber auch an Kindertageseinrichtungen, ange­gliedert.

Der BayernAtlas hilft Ihnen, einen Familienstützpunkt in Ihrer Nähe zu finden.

Selbstfürsorge

Selbstfürsorge bedeutet, dass man an das eigene Wohl­ergehen denkt und auf die Erfüllung der eigenen Bedürf­nisse achtet. Wenn sich die einzelnen Elternteile neben dem Beruf und der Familie keine Zeit für sich selbst neh­men, kann das über kurz oder lang zum Ausgebranntsein (Burn-out) führen.

Besonders berufstätige Mütter neigen oft dazu, sich zu wenig Zeit für sich selbst zu nehmen. Oft haben sie das Gefühl, zu egoistisch zu sein. Aber den Kindern kann es nur gut gehen, wenn es den Eltern selbst auch gut geht.

Selbstfürsorge ist immer individuell. Jeder und jedem tut dabei etwas anderes gut.

Wenn Sie als Eltern beruflich wieder mehr eingespannt sind, sollten Sie entsprechend auch für Ihre eigene Ent­lastung sorgen. Nehmen Sie angebotene Hilfe an oder fragen Sie auch selbst danach. Denn Sie als Eltern sind die wichtigsten Vorbilder für Ihr Kind.

Indem Sie sich gut um sich selbst kümmern, lernt Ihr Kind, wie wichtig Achtsamkeit und Wertschätzung gegenüber den eigenen Bedürfnissen sind.

Ein Herz wurde auf ein nasses Fenster gemalt.