Ab 2 Jahren entwickeln Kinder meist ein neues Verhältnis zum persönlichen Besitz. Sie wissen nun, wem was gehört und entsprechend auch, was ihnen selbst gehört. Die eigenen Spielsachen wird Ihr Kind deshalb gegen andere Kinder verteidigen. Es wird das begehrte Teil vielleicht an sich reißen und auch einem anderen Kind aus der Hand nehmen.
Erst langsam wird es lernen, seine Spielsachen zu teilen. Und auch das Vertrauen darauf entwickeln, dass man Geliehenes wieder zurückbekommt. Mit der Zeit wird es merken, dass es oft mehr Spaß macht, gemeinsam zu spielen als alleine vor einem Berg Spielzeug zu sitzen.
Das Teilen ist eine Fähigkeit, die Kinder erst lernen müssen.
Gelegentlich wird Ihr Kind auch die Sachen anderer Kinder oder der Geschwister haben wollen. Wenn es sich nicht traut, den neuen Bagger seines Freundes zu benutzen oder wenn dieser Freund recht besitzergreifend ist, helfen Sie Ihrem Kind zu fragen: "Darf ich damit spielen?"
Ein "Nein!" des anderen Kindes muss allerdings akzeptiert werden, auch wenn es schwerfällt. In diesem Fall können Sie versuchen, Ihrem Kind ein anderes Spielzeug anzubieten: "Schau mal, das Feuerwehrauto ist doch auch toll. Magst du dir das holen?" Sie können auch einen Tausch vorschlagen. Wenn das nicht klappt, begleiten Sie den Frust Ihres Kindes darüber und trösten Sie es.
Solange eine Auseinandersetzung nicht zum handgreiflichen Streit wird, kann man Kinder immer erst einmal versuchen lassen, die Situation selbst zu klären. Oft schaffen es die Kleinen nach kurzer Zeit wunderbar, wenn die Erwachsenen sich gar nicht erst einmischen.
Das Eigentum anderer zu respektieren, lernt Ihr Kind am besten am elterlichen Vorbild. Bestimmte Dinge wird es nicht zum Spielen haben dürfen, weil sie Ihnen lieb und teuer sind. Das kann etwa Ihr Laptop oder eine besonders schöne Tasse sein.
Auf der anderen Seite sollten aber auch Sie als Eltern respektieren, dass die Spielzeuge die Sachen Ihres Kindes sind. Sie sollten nichts von seinen Spielsachen einfach wegwerfen, verschenken oder verleihen, ohne dass Ihr Kind einverstanden ist.
Die eigene Zahnbürste oder das eigene Handtuch sind schon aus Hygienegründen wichtig. Sie sind aber auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass es hier einen eigenen kleinen Menschen gibt. Ihr Kind braucht seinen eigenen Platz in der Familie und einen festen Rahmen. Sei es der eigene Stuhl am Esstisch, die Spielecke oder das eigene Bett.
Wenn Sie ihm diese Sicherheit geben, wird es ihm leichter fallen zu teilen. Denn es weiß, dass ihm die wichtigen Dinge nicht genommen werden.
Wenn dann allerdings plötzlich ein Besuchskind vom Teller des eigenen Kindes isst oder auf dessen Stuhl sitzt, kann es zum Streit kommen. Verständlicherweise, denn Ihr Kind verteidigt nur sein Eigentum. Alternativen anzubieten, kann hierbei helfen.
Auch im Sommer in der Eisdiele freuen sich Kinder besonders, wenn sie ein eigenes Eis nur für sich bekommen. Kleinere Kinder essen zwar ihr Eis oft noch nicht ganz auf oder es schmilzt und tropft in der Sonne. Häufig wollen Eltern das verhindern und schlecken das tropfende Eis weg. Aber für die Kinder ist es wichtig, dass ihr Eis nicht von den Erwachsenen "weggegessen" wird. Selbst wenn es z. B. finanziell sinnvoll ist, sich etwas zu teilen. Für Kinder ist das nur schwer zu verstehen. Erst wird ihnen etwas geschenkt und dann wieder weggenommen. Bitte respektieren Sie auch hier den Wunsch Ihres Kindes nach etwas Eigenem und kaufen Sie lieber 2 kleine Eis als ein großes.
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