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Wenn Ihr Kind zu viel wiegt

Beitrag aus:
Elternbrief 10
22-24 Monate

Übergewicht kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Übergewichtige Kinder leiden häufiger an Diabe­tes, Gelenkschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu­dem kann es auch zu sozialen Problemen kommen: Ältere Kinder können von den Mitschülerinnen und Mitschülern aufgrund Ihres Gewichtes geärgert oder sogar gemobbt werden. Als Folge kann ihr Selbstwertgefühl sinken und nicht selten sind psychische Auffälligkeiten die Folge.

Ihre Kinderärztin bzw. Ihr Kinderarzt kann Ihnen sagen, ob das Verhältnis von Größe und Gewicht bei Ihrem Kind im normalen Rahmen ist.

Das Gewicht kann ebenso wie die Körpergröße unter anderem auch erblich bedingt sein. Wenn die Eltern ziem­lich groß sind, wird das Kind sehr wahrscheinlich auch zu den Größeren gehören. Und wenn in der engeren Fami­lie Übergewicht ein Thema ist, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch das Kind mit Gewichtsproblemen zu kämpfen haben wird.

Foto: Unscharfe Kinderfüße stehen auf einer Waage. Im Vordergrund liegt ein aufgerolltes Maßband

Wenn Kinder mehr Kalorien aufnehmen als sie verbrau­chen, wird die überschüssige Energie in Fettzellen eingela­gert. Zunächst werden sich diese Fettzellen vergrößern und später auch vermehren. Ernährung, Bewegung und eine bewusste Lebensführung haben Einfluss darauf, inwieweit die Veranlagung wirksam wird. Sprechen Sie dies unbe­dingt mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt ab und lassen Sie mögliche gesundheitliche Probleme abklären.

Übergewicht bei kleinen Kindern kann viele Ursachen haben. Risikofaktoren sind u. a.:

  • Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft
  • elterliches Übergewicht
  • wenig Schlaf
  • fehlende Bewegung
  • unausgewogene Ernährung

So senken Sie das Risiko für Übergewicht:

  • Ihr Kind lernt von Ihnen. Sie sind sein wichtigstes Vor­bild. Wenn Sie sich ausgewogen ernähren und viel an der frischen Luft bewegen, wird sich Ihr Kind das ab­schauen.
  • Binden Sie Ihr Kind in die Essensvorbereitungen beim Kochen mit ein und decken Sie gemeinsam den Tisch. Während des gemeinsamen Kochens können einzelne Zutaten bereits probiert werden.
  • Versuchen Sie, möglichst oft gemeinsam zu essen.
  • Regelmäßige Mahlzeiten sind wichtig für die benötigte Energie. Mit Frühstück, Mittagessen und Abendessen und einem kleinen Snack am Vor- und Nachmittag können Sie die Energiezufuhr Ihres Kindes über den ganzen Tag gut verteilen.
  • Jeder Tag ist anders und nicht immer wird Ihr Kind gleich viel Hunger haben. Geben Sie Ihrem Kind ge­nügend Zeit, um so lange zu essen, bis es wirklich satt ist. Nicht immer wird es den Teller komplett leer essen. Manchmal möchte es jedoch vielleicht eine 2. Portion.
  • Bieten Sie Ihrem Kind Nahrungsmittel aus den unter­schiedlichsten Lebensmittelgruppen an. Kochen Sie am besten abwechslungsreich. Achten Sie darauf, möglichst wenig fettige oder zuckerhaltige Speisen anzubieten.

 

Eine ausgewo­gene Ernährung kann vor vielen Krankheiten schützen.

  • In Tiefkühlgerichten sind oft noch mehr Vitamine und Nährstoffe enthalten als in Dosengerichten.
  • Achten Sie auf die Getränke: Fruchtsäfte klingen zwar gesund. Allerdings enthalten sie sehr viel fruchteige­nen Zucker und damit Kalorien. Ebenso sind Milch, Kakao oder Getränke wie gekaufter Eistee keine guten Durstlöscher. Wasser mit oder ohne Kohlensäure, stark verdünnte Schorlen oder ungesüßter Tee sind die bes­sere Alternative. Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, um fit fürs Spielen zu sein.
  • Geben Sie Ihrem Kind möglichst keine Süßigkeiten als Belohnung, als Trost, zur Beruhigung oder gegen Langeweile. Sonst verknüpft Ihr Kind bestimmte Situa­tionen mit Essen. Auch als Snack zwischendurch sollte der Schokokeks im besten Fall nur ab und zu oder gemeinsam mit einem Apfel oder einer Banane ange­boten werden.
  • Sorgen Sie für viel Bewegung und sportliche Aktivi­täten. Kleine Kinder sollten sich so viel wie möglich bewegen: rennen, toben, Laufrad oder Dreirad fahren oder auf dem Spielplatz spielen. Bewegung ist gut für die körperliche und geistige Entwicklung. Denn Bewe­gung gleicht Stress aus.