Töpchen oder Toilettenaufsatz? Und wann ist der ideale Zeitpunkt, um damit zu beginnen? Das Sauberwerden ist ein entscheidender Schritt zur Selbstständigkeit Ihres Kindes.
Kinder unter drei Jahren sind oft mit grundlegenden Entwicklungsaufgaben wie Krabbeln, Laufen und Sprechen beschäftigt. Eine zu frühe Sauberkeitserziehung kann zu späteren Problemen führen, da das Kind erst die nötige Reife braucht. In der Regel kann ein Kind frühestens mit 26 Monaten die Kontrolle über die Darm- und Blasenmuskulatur entwickeln. Lassen Sie Ihrem Kind daher Zeit, diesen Prozess selbstständig zu steuern. Dieser Prozess darf auch nicht abgekürzt werden, er kann aber unterstützt werden.
Auch wenn einige Kinder im gleichen Alter bereits selbstständig aufs Töpfchen gehen können: Lassen Sie Ihrem Kind Zeit. Es muss lernen, einen Vorgang, der zunächst unwillkürlich abläuft, willentlich zu steuern. Ungünstige Zeitpunkte sind Umzug, Krankheit oder die Geburt eines Geschwisterchens. Das Kind ist innerlich mit anderen Themen beschäftigt.
Zweijährige Kinder interessieren sich sehr für ihre Umwelt. Ihnen fällt natürlich auf, wenn Erwachsene auf die Toilette gehen. Ein natürlicher Umgang mit dem Thema erleichtert es dem Kind, selbst ein unverkrampftes Verhältnis zu seinen Ausscheidungen zu entwickeln.
Die Wahl zwischen Toilette und Töpfchen hängt von den Vorlieben des Kindes ab. Wichtig ist, dass es sich wohlfühlt. Es gibt Sitzverkleinerungen für die Toilette, oder auch Toilettenaufsätze. Letztere sind manchmal etwas wackelig. Damit Ihr Kind alleine auf die Toilette steigen kann, ist ein kleiner Schemel manchmal hilfreich.
So wie jedes Kind zum Laufen oder Sprechen lernen unterschiedlich viel Zeit braucht, so benötigt jedes Kind seine eigene Zeitspanne, um sauber zu werden. Die körperliche Reife und das Verständnis für den Zusammenhang zwischen Blasen- und Darmspannung und dem Entleeren sind die Voraussetzungen.
Tagsüber sind Kinder meist schneller sauber als nachts, wo sie oft noch eine Windel benötigen. Es ist wichtig, dem Kind die Zeit zu geben, die es braucht, um spätere Probleme zu vermeiden.
Nachts ist die Blase oft noch nicht groß genug, um das Spannungsgefühl zu erzeugen, das zum Aufwachen führt. Geben Sie Ihrem Kind aber in jedem Fall ganz normal am Abend zu trinken und wecken Sie es für den Toilettengang nachts nicht auf. Ihr Kind soll ja lernen, alleine aufzuwachen, wenn die Blase voll ist.
Bieten Sie stattdessen Windeln an, bis Ihr Kind von sich aus ohne schlafen möchte. Auch eine Gummi-Einlage unter dem Laken kann helfen, die Matratze zu schützen.
Rückfälle sind normal und können durch Stress oder Veränderungen im Umfeld ausgelöst werden. Gibt es Ärger im Kindergarten? Sind Sie gerade umgezogen? Ist Ihr Kind so ins Spiel vertieft, dass es alles um sich herum vergessen hat? Dann spürt es wahrscheinlich den Druckreiz nicht rechtzeitig. Nehmen Sie es mit Gelassenheit. Insbesondere am Anfang ist es ratsam, immer Reservekleidung dabeizuhaben.
Wenn ein Kind, das schon länger sauber war, wieder in die Hose macht, hat dies aber einen Grund. Vermutlich können Sie nicht immer die Ursachen beheben. Aber Sie können genau hinsehen und Ihr Kind unterstützen. Bestärken Sie es in dem, was es schon kann. Wenn Sie sich aber Sorgen machen, fragen Sie am besten Ihre Kinderärztin oder Ihren Kinderarzt. Diese können am besten abklären, ob sich Ihr Kind gesund entwickelt und wissen auch, wo es im Bedarfsfall Hilfe gibt.
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