Geschwister sind etwas ganz Besonderes. Geschwisterbeziehungen können vielschichtig, herausfordernd, konfliktreich sein und ein ganzes Leben lang existieren. Die Wissenschaft untersucht laufend, ob Geschwisterkonstellationen und Geschwisterreihenfolge Einfluss auf die spätere Persönlichkeitsentwicklung im Erwachsenenalter haben.
Die besondere Beziehung zwischen Geschwistern entsteht langsam. Das bedeutet nicht, dass die Beziehung stets harmonisch ist: Nicht selten entbrennen die heftigsten Konflikte. Andererseits halten Geschwister oft zusammen wie Pech und Schwefel. Vor allem, wenn es darum geht, eigene Interessen gegenüber den Eltern zu vertreten.
Geschwister können viel voneinander lernen: Radfahren, Lesen, Spielen. Gerade die Kleineren lernen viele Dinge durch das Vorbild der größeren Geschwisterkinder: "Das will ich auch können!" ist ein großer Anreiz.
Ob sich zwischen den Geschwistern eine positive Beziehung entwickelt, hängt auch vom Einfluss, dem Verhalten und der Behandlung der Eltern ab. Es ist nicht leicht, allen Kindern gerecht zu werden. Jedes Kind braucht Liebe, Fürsorge und Unterstützung. Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Und jedes Kind möchte in seiner Eigenart anerkannt und gesehen werden.
Die Geburt eines Geschwisterchens ist für das Kind eine Umstellung. Eine gute Vorbereitung hilft ihm, sich in der neuen Situation zurechtzufinden.
Einige Tipps:
Ist das Geschwisterkind geboren, beteiligen Sie Ihr Kind an der Babypflege. Vielleicht mag es seinen eigenen Teddy wickeln, während Sie den Säugling pflegen?
Unterstützen Sie den Kontakt zwischen den neuen Geschwistern: Streicheln, in die Augen sehen oder singen. Das kleinere Kind wird sehr schnell auf sein älteres Geschwister reagieren und es anlächeln.
Eifersucht, Neid, Ablehnung und Aggression sind zwischen Geschwistern ebenso alltäglich wie Liebe und Vertrauen. Der Grund liegt ganz einfach darin, dass die Kinder die Aufmerksamkeit der Eltern nicht gerne teilen.
Mit der Geburt eines Geschwisterchens ändert sich sehr viel im Leben eines Kindes, insbesondere bei Erstgeborenen. Sie fühlen sich manchmal zurückgesetzt.
Besonders am Anfang muss viel Aufmerksamkeit und Fürsorge für das Baby aufgebracht werden. Da ist es leicht zu verstehen, dass oftmals Eifersucht und Rivalität aufkommen.
Darum ist es besonders wichtig, dass Eltern ihr Kind gut auf den Neuankömmling vorbereiten und darauf achten, dass es nicht zu kurz kommt. Nehmen Sie sich auch Zeit ganz mit ihm allein.
Geschwister, die altersmäßig eng zusammenliegen, können besonders intensiv miteinander rivalisieren. Sie erleben sich als ähnlich. Sie verbringen viel Zeit miteinander und gehen oft sogar in die selbe Kindertagesstätte. Sie vergleichen sich vielleicht ständig, und das birgt so manchen Konfliktstoff. Gefühle von Benachteiligung und Frustration begleiten sie oftmals.
Geschwister mit größerem Altersabstand kommen meist gut miteinander aus.
Manche Geschwister sind zeitweise wie Hund und Katz. Man hat den Eindruck, sie streiten ununterbrochen aus den kleinsten Anlässen. Eifersucht, Rivalität oder einfach Spaß am Streiten? Oft ist nicht auszumachen, was hinter diesen kleinen Konflikten steht.
Die Streitereien können das Familienklima erheblich belasten.
Allein aufwachsende Kinder sind ebenso kontaktfreudig und umgänglich wie Kinder mit Geschwistern.
Einzelkinder freuen sich vielleicht umso mehr über die Gelegenheit, sich mit gleichaltrigen Kindern auseinanderzusetzen. Das beginnt bereits in Spielgruppen und kann über Hobbys oder eine Mitgliedschaft in einem Sportverein fortgesetzt werden. So können sie alle sozialen Erfahrungen machen, die sie brauchen.
Eltern von Einzelkindern sollten auch das Zusammensein mit Freundinnen und Freunden fördern. Denn: Im Alltag ist das Kind von Erwachsenen umgeben, die in erster Linie als Vorbild dienen. Darum wirken Einzelkinder oft ordentlicher, reifer und ernster als gleichaltrige Kinder.
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