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Eltern-Briefe in Leichter Sprache für Eltern mit Babys im Alter von 3 bis 6 Monaten

Liebe Mutter,
lieber Vater,
liebe Familie,

das ist eine Eltern-Information für Sie
in Leichter Sprache.
Wir nennen diese Information: Eltern-Briefe.

Die Eltern-Briefe helfen Ihnen bei Fragen zu Ihrem Kind
und Ihrer Familie.
In den Eltern-Briefen gibt es verschiedene Themen.

Sie müssen nicht immer alles lesen.
Sie können auch nur ein Thema lesen.

Dieser Eltern-Brief ist für Eltern
mit Babys im Alter von 3 Monaten bis 6 Monaten.

In diesem Eltern-Brief können Sie diese Themen lesen:
Warum schreit Ihr Baby?
Was können Sie mit Ihrem Baby spielen?
Was ist bei den ersten Zähnen vom Baby zu beachten?
Welche Kontroll-Untersuchung für Ihr Baby steht als nächstes an?



 

Ihr Baby spricht

Ihr Baby ist 3 bis 6 Monate alt.
Sie haben sich an den neuen Alltag gewöhnt.
An das Aufstehen in der Nacht.
An das Stillen oder Fläschchen geben.
Das Baden und Umziehen geht leichter.

Ihr Baby beginnt, alles um sich herum zu entdecken.
Es erkennt Ihre Stimme.
Ihr Baby kann jetzt lächeln.
Und Ihr Baby fängt an zu reden.
Es sagt aah und ooh.
Es gurrt und meckert.

Sprechen Sie mit Ihrem Kind.
Ihr Baby hört zu und antwortet.
Es bildet Laute und wartet darauf, was Sie tun.
Antworten Sie und sprechen Sie mit Ihrem Kind.
Ihr Kind versteht den Sinn der Worte zwar noch nicht.
Aber das macht nichts.
Sprechen ist trotzdem sehr wichtig.
So lernt Ihr Baby das Sprechen.

Liebe geben

Ihr Baby braucht sehr viel Liebe.
Liebe ist wichtig für die Entwicklung vom Baby.
Zeigen Sie Ihrem Baby Ihre Liebe jeden Tag.

So können Sie Ihrem Baby Ihre Liebe zeigen:

  • Sie streicheln Ihr Baby.
  • Sie sprechen mit Ihrem Baby.
  • Sie schauen Ihrem Baby in die Augen.
  • Sie berühren Ihr Baby sanft beim Wickeln, Baden oder Anziehen.
  • Sie erklären Ihrem Baby, was Sie tun.
  • Sie trösten Ihr Baby.
  • Sie kuscheln sanft mit Ihrem Baby.


 

Schreien

Manche Babys schreien in den ersten 3 Monaten sehr viel.
Wie lange und wie oft ist sehr unterschiedlich.

Ihr Baby kann noch nicht sprechen.
Deshalb schreit Ihr Baby.
Mal laut.
Mal leise.
Schreien klingt ganz unterschiedlich.
Versuchen Sie, immer ruhig zu bleiben.

Ihr Baby schreit nicht, um Sie zu ärgern.
Lassen Sie Ihr Baby nicht alleine beim Schreien.
Versuchen Sie, Ihr Baby zu beruhigen.
Versuchen Sie zu verstehen,
was Ihr Baby braucht.

Gründe für das Schreien

Babys schreien nie ohne Grund.
Es gibt verschiedene Gründe für das Schreien.
Hunger, Müdigkeit, Schmerzen, Stress oder Langeweile.

Das Hunger-Schreien
Ihr Baby weint und schmatzt.
Ihr Baby saugt heftig am Schnuller oder an seiner Faust.
Ihr Baby hat wahrscheinlich Hunger.

Was können Sie tun?
Nehmen Sie Ihr Baby auf den Arm.
Füttern Sie Ihr Baby mit der Brust oder der Flasche.

Das Müdigkeits-Schreien
Ihr Baby reibt sich die Augen oder die Ohren.
Ihr Baby jammert oder weint.
Ihr Baby gähnt.
Ihr Baby ist wahrscheinlich müde.

Was können Sie tun?
Streicheln Sie Ihr Baby.
Schaukeln Sie Ihr Baby leicht hin und her.

Das können Sie auch probieren:
Singen Sie ein Schlaf-Lied vor.
Gehen Sie mit Ihrem Baby im Kinder-Wagen
oder in einer Trage-Hilfe spazieren.

Das Stress-Schreien
Ihr Baby hat steife Arme oder Beine.
Ihr Baby schreit kurz und mit einem hohen Ton.
Ihr Baby hat wahrscheinlich Stress.

Was können Sie tun?
Schaffen Sie Ruhe.
Zum Beispiel:
Gehen Sie in einen ruhigen Raum.
Sprechen Sie ruhig mit Ihrem Baby.

Das Langeweile-Schreien
Ihr Baby jammert im gleichen Ton vor sich hin.
Es schreit ein wenig.
Ihr Baby strampelt.
Ihr Baby möchte nicht alleine sein.

Was können Sie tun?
Nehmen Sie Ihr Baby auf dem Arm.
Sprechen Sie mit Ihrem Baby.

Das Schmerz-Schreien
Ihr Baby schreit sehr laut.
Ihr Baby bewegt sich viel.
Ihr Baby hat wahrscheinlich Schmerzen.

Was können Sie tun?
Schauen Sie, was Ihrem Baby weh tun könnte.

  • Zum Beispiel:
    Der Po vom Baby kann weh tun.
    Der Po ist dann rot.
    Wechseln Sie die Windel.
    Benutzen Sie Wund-Creme.
     
  • Tipp:
    Legen Sie Ihr Kind öfter Windel auf eine Wickel-Auflage.
    So kommt Luft an die roten Stellen.
    Das beruhigt die Haut.
    Aber achten Sie darauf, dass das Zimmer warm ist.
  • Die Kleidung vom Baby kann zu eng sein.
    Ziehen Sie Ihrem Baby lockere Kleidung an.
  • Ihr Baby kann Bauch-Weh haben.
    Ihr Baby schreit dann vor allem nach dem Füttern.
    Ihr Baby hat dann einen harten Bauch.
    Ihr Baby zieht dann die Beine an den Körper
    und streckt sie wieder aus

Drei-Monats-Koliken

Manche Babys haben jeden Tag starkes Bauch-Weh und Blähungen.
Das nennt man auch Kolik.
Das Bauch-Weh ist dann sehr schlimm.

Was können Sie tun?

  • Lassen Sie Ihr Baby langsam trinken.
  • Lassen Sie Ihr Baby nach dem Füttern immer ein Bäuerchen machen.
    Dazu nehmen Sie Ihr Baby wie auf dem Bild auf den Arm.
    Klopfen mit den Fingern leicht auf den Rücken vom Baby.

Das können Sie auch probieren:

  • Baden Sie Ihr Baby im warmen Wasser.
    Wichtig: Die Temperatur vom Wasser soll 37 Grad sein.
    Prüfen Sie das Bade-Wasser mit einem Bade-Thermometer.
  • Massieren Sie Ihrem Baby vorsichtig den Bauch


 

Baby-Bauch-Massage:

Bereiten Sie sich vor.
Der Raum soll warm sein.
Legen Sie Ihr Baby auf eine weiche Unterlage.
Legen Sie Ihr Baby auf den Rücken.
Der Bauch ist frei.
Dann beginnen Sie.
Nehmen Sie ein paar Tropfen Baby-Öl auf die Hand.
Wärmen Sie Ihre Hände.
Reiben Sie dafür Ihre Hände aneinander.
Kreisen Sie sanft mit Ihren Händen über den Bauch vom Baby.
Massieren Sie im Uhr-Zeiger-Sinn.
Massieren Sie Ihr Baby 5-15 Minuten lang.

Massieren Sie nicht, wenn Ihr Baby Fieber hat oder krank ist.

Lässt sich Ihr Baby nicht beruhigen?
Wissen Sie nicht mehr weiter?

Wichtig:
Schütteln oder schlagen Sie Ihr Baby niemals!
Das ist sehr gefährlich für Ihr Baby.
Sie können Ihr Baby dadurch schwer verletzen.
Oder Ihr Baby kann dadurch sogar sterben.

Lassen Sie Ihr Baby nie alleine.
Ihr Baby braucht Sie.

Brauchen Sie trotzdem eine Pause?
Vielleicht kann die Oma oder der Opa auf Ihr Kind aufpassen.
Vielleicht kann eine gute Freundin oder ein guter Freund aufpassen.
Aber lassen Sie Ihr Kind nicht mit fremden Personen alleine.

Sie wissen nicht mehr weiter?
Fragen Sie Ihre Hebamme.
Fragen Sie Ihre Kinder-Ärztin oder Ihren Kinder-Arzt.
Oder lassen Sie sich von einer Ko-Ki-Stelle helfen.

Holen Sie sich immer Hilfe.
Tauschen Sie sich mit anderen Eltern aus.
Zum Beispiel in einem Familien-Stütz-Punkt.

Ko-Ki -Stellen

Ko-Ki ist die Abkürzung für Koordinierende Kinder-Schutz-Stellen.
Die Ko-Ki-Stellen sind Teil der Frühen Hilfen.
Bei Ko-Ki-Stellen gibt es Fach-Leute für Fragen zu Kindern.
Die Fach-Leute können Ihnen helfen.
Ko-Ki-Stellen sind für Eltern mit Kindern von 0 bis 3 Jahren.
Mehr Informationen finden Sie auf dieser Internet-Seite
in Leichter Sprache:
www.baer.bayern.de/lskoki

Familien-Stütz-Punkt

Die Abkürzung für Familien-Stütz-Punkt ist: FSP.
Ein Familien-Stütz-Punkt berät Sie zu Ihrem Kind
und zu Ihrem Familien-Leben.
Sie bekommen bei einem FSP Hilfe bei Ihren Problemen.
Es gibt dort auch Angebote zum Mitmachen.
Zum Beispiel Spiel-Gruppen für Sie und Ihr Kind.
Mehr Informationen finden Sie auf dieser Internet-Seite
in Leichter Sprache:
www.baer.bayern.de/lsfsp



 

Baby-Spiele

Ihr Baby liebt Spiele.
Durch Baby-Spiele lernt Ihr Baby vieles.
Zum Beispiel:
Ihr Baby trainiert seine Sinne durch
Greifen, Tasten, Sehen und Hören.
Ihr Baby lernt aufmerksam zu sein.
Ihr Babytrainiert seine Bewegungen.

Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Baby beschäftigen.
Sie können jetzt schon mit Ihrem Baby spielen.

Was können Sie spielen?

Guck-guck-Spiel

Halten Sie sich ein Tuch oder Ihre Hände vor Ihr Gesicht.
Zählen Sie bis 5 und nehmen Sie dann das Tuch oder Ihre Hände von Ihrem Gesicht weg.
Sagen Sie: Guck-guck.
Das freut Ihr Baby.

Backe-Backe-Kuchen

Singen Sie und klatschen Sie dabei in die Hände.


Singen Sie:

Backe, backe Kuchen,
der Bäcker hat gerufen!
Wer will guten Kuchen backen,
der muss haben 7 Sachen:
Eier und Schmalz,
Zucker und Salz,
Milch und Mehl,
Safran macht den Kuchen gehl.
Schieb, schieb in den Ofen rein!



 

Der erste Zahn

Wenn der erste Zahn kommt

  • weint Ihr Baby oft.
  • sabbert Ihr Baby mehr als sonst.
  • hat Ihr Baby vielleicht rote Wangen.
  • ist Ihr Baby vielleicht krank.
  • braucht Ihr Baby Ihre Nähe.

Was können Sie tun?

Schauen Sie Ihrem Baby in den Mund.
Sehen Sie schon einen kleinen weißen Punkt?
Ist das Zahn-Fleisch sehr rot und geschwollen?
Dann kommt der Zahn.
Das tut Ihrem Baby weh.

Das hilft Ihrem Baby:

Versuchen Sie, Ihr Baby abzulenken.
Zum Beispiel mit einem Spiel.
Trösten Sie Ihr Baby.
Geben Sie Ihrem Baby einen gekühlten Beiß-Ring.

Hat Ihr Baby schon einen Zahn oder mehrere Zähne?
Dann müssen Sie Ihrem Baby die Zähne putzen.
Die Zähne werden mit einer Zahn-Bürste und Zahn-Pasta geputzt.
Benutzen Sie spezielle Zahn-Bürsten und Zahn-Pasta für Babys.
Putzen Sie die Zähne vom Baby einmal am Tag.

Sie sind sich nicht sicher?

Fragen Sie Ihre Kinder-Ärztin oder Ihren Kinder-Arzt
oder Ihre Hebamme.



 

Kontroll-Untersuchung U4 und U5

Ihr Baby muss regelmäßig von der Kinder-Ärztin
oder dem Kinder-Arzt untersucht werden.
So sieht man, ob sich Ihr Baby gut entwickelt.
Und ob Ihr Baby gesund ist.
Das ist in Bayern so geregelt.

Ist Ihr Baby 3 Monate alt?
Vergessen Sie die U4 nicht.
U4 ist die Abkürzung für: Kontroll-Untersuchung 4.

Ist Ihr Baby 6 Monate alt?
Vergessen Sie die U5 nicht.
U5 ist die Abkürzung für: Kontroll-Untersuchung 5.

Vereinbaren Sie einen Termin bei der Kinder-Ärztin
oder dem Kinder-Arzt.
Sagen Sie:
Ich möchte einen Termin für eine Kontroll-Untersuchung
für mein Kind haben.

Machen Sie unbedingt alle Kontroll-Untersuchungen.
Das ist sehr wichtig für Ihr Baby.
Die Kinder-Ärztin oder der Kinder-Arzt kann feststellen:
Entwickelt sich Ihr Baby gut?
Oder stimmt etwas nicht mit dem Baby?

Nehmen Sie diese Dinge für die Kontroll-Untersuchung mit:

  • Die Gesundheits-Karte vom Kind
  • Das gelbe Kontroll-Untersuchungs-Heft
    In das Kontroll-Untersuchungs-Heft schreibt die
    Kinder-Ärztin oder der Kinder-Arzt zum Beispiel
    die Größe und das Gewicht vom Baby.
  • Das gelbe Impf-Heft

Haben Sie Fragen an die Kinder-Ärztin oder den Kinder-Arzt?
Schreiben Sie die Fragen vorher auf.
Nehmen Sie die Fragen mit zur Untersuchung.
So können Sie nichts vergessen.

Sind Sie unsicher bei etwas?
Dann fragen Sie Ihre Kinder-Ärztin oder Ihren Kinder-Arzt.