Elternbrief Nr. 6

B A Y E R I S C H E S L A N D E S J U G E N D A M T Briefe 6 INHALT Alter: 11 - 12 Monate 1 Sinnvolles Spielzeug 3 Spiele für drinnen und draußen 6 Bücher zum Angucken und Vorlesen 8 Thema Sicherheit 11 Elterngeld Der erste Geburtstag – alles Gute! Wahrscheinlich können Sie es ja selbst kaum glauben: Ihr Baby wird nun bald ein Jahr alt. Auch Ihnen als Eltern sa gen wir dazu herzlichen Glückwunsch! Hinter Ihnen liegt eine ereignisreiche, anstrengende, aber hoffentlich auch schöne Zeit. Sie haben Ihr Kind durch das erste Lebensjahr begleitet – und es ist jetzt kein Baby mehr. Es macht bereits robbend oder krab belnd die Wohnung unsicher. Es plappert munter vor sich hin. Es reagiert, wenn Sie es rufen. Es versteht schon viel und kann sich vieles merken. Und es ist neugierig auf die Welt und möchte sie lieber heute als morgen entdecken. Spielzeug ist noch nicht so gefragt . In der ersten Zeit seines Le bens brauchte Ihr Kind noch keine Spielsachen. Sie als Eltern waren sein liebstes Spielzeug! Und das wird auch noch eine Zeit lang so bleiben. Dennoch haben Sie viel leicht beobachtet, dass Ihr Kind mehr und mehr beginnt, sich mit Dingen bewusst auseinanderzu setzen. Das müssen nicht immer Spielsachen sein: Ihr Kind kann sich auch mit einer Plastikbox, in - - - die es Korken einfüllt und dann wieder herausnimmt, mit Hingabe beschäftigen. Bisher hatte Ihr Kind vielleicht ein Kuscheltier, eine Rassel und andere Kleinspielzeuge. Doch nun wird es bald ein Jahr alt und Sie machen sich vielleicht Gedanken darüber, was Sie Ihrem „großen“ Kind denn zu seinem ersten Ge burtstag schenken könnten. - ­ ­

2 Grundsätzlich braucht Ihr Kind jetzt natürlich noch keine Geschenke: Es kann die Bedeu tung seines Geburtstags ja noch nicht verstehen. Aber oft fragen auch Großeltern, andere Ver wandte oder Freunde nach, was sie Ihrem Kind schenken könnten. Und da ist es gut, wenn Sie das Ganze ein wenig steuern, da mit es nicht irgendwann das 15. Plüschtier geschenkt bekommt, aber keinen Ball zum Spielen hat. - - - Vorsicht bei Billigangeboten aus Plastik! Welche Spielsachen sind nun für Kinder am Ende des ersten Le bensjahres sinnvoll? Grundsätzlich gilt: Lieber weniger Spielzeug, dafür aber von guter Qualität. „GS-Zeichen“, „spiel gut“ und andere Prüfsiegel zeugen von ge prüfter Qualität. Bevorzugen Sie wenn möglich natürliche Mate rialien wie Baumwolle oder Holz. Klare Grundfarben wie blau, rot, gelb oder grün können von Ihrem Baby eher erkannt und benannt werden als türkis oder violett. - - - Spielzeug muss giftfrei la ckiert sein, denn oft genug wan dert es direkt in den Mund des Babys. Außerdem sollten bei gu tem Spielzeug keine Kleinteile wie Augen, Zubehör und ande res abgehen, die dann verschluckt werden könnten. Die Spielsachen müssen in jedem Falle frei von Schadstoffen sein. - - - - Am besten ist Spielzeug, das auf verschiedene Art und Weise verwendet werden kann. So kön nen etwa Holzbauklötze von ei ner Schüssel in die andere um geladen werden, man kann einen Turm damit bauen oder sie mit ei nem Spielzeuglaster durch die Gegend fahren. Solche Spielsa chen können für lange Zeit immer wieder auf andere Weise fanta sievoll verwendet werden. Spiel zeug, das von selber fährt oder auf Tastendruck ganze Melodien dudelt, lähmt die Fantasie, wird schnell langweilig und muss bald durch Neues ersetzt werden. So häufen Sie schnell einen nutzlosen Spielzeugberg an. - - - - - - - © OEKO-TEX® © OEKO-TEX®

3 Ein Kuscheltier wird oft zum besten Freund . © congerdesign / Pixabay.com Teddy & Co Hat Ihr Kind ein bevorzugtes Kuscheltier, einen Teddy oder ein Schmusetuch, das es oft mit sich herumschleppt und ohne das es nicht einschlafen mag? Psychologen sprechen hier vom „Über gangsobjekt“: Ein vertrauter Gegenstand, der Ihrem Kind hilft, sich zu beruhigen, auch wenn Sie einmal nicht unmittelbar greif bar sind. Es ist somit eine Art Ersatz für Mama oder Papa. Kin der wählen oft eigenartige Dinge als Übergangsobjekte aus. Be lassen Sie es dabei. Spiele im Sitzen Ihr Kind kann mittlerweile si cher sitzen und beschäftigt sich auf seiner Krabbeldecke gerne einmal mit verschiedenen Din gen – besonders wenn Sie sich die Zeit nehmen, sich mit dazu zusetzen. Das können die bereits erwähnten Bauklötze sein, die – naturbelassen oder schadstofffrei bunt lackiert – ein Klassiker un ter den Spielsachen sind. Große Legosteine sind ähnlich variabel - - - - und werden Ihr Kind viele Jahre lang begleiten. Beliebt sind auch sogenann te Schusser- oder Kugelbahnen, bei denen eine Glasmurmel eine Holz- oder Plastikbahn hinunter rollt und dabei mit den Augen aufmerksam und immer wieder von Neuem verfolgt wird. Aller dings ist Vorsicht geboten, dass Ihr Kind die Murmel nicht in den Mund nimmt und verschluckt. - - - - ­ ­ ­

4 Die sogenannten Motorik schleifen, bei denen bunte Holz perlen an verschlungenen Drähten entlang geschoben werden, sind bei Kleinkindern beliebt, aber lei der nicht ganz billig. Mittlerweile gibt es sie in vielen Kinderbetreu ungseinrichtungen oder Warte zimmern, sodass Sie auf die An schaffung gut verzichten können. - - - - - - Bewegungsspiele Auch hier sei zunächst ein Klassiker genannt: der Ball. Ein mittelgroßer Stoffball, der gut rollt, regt Ihr Kind zur Bewegung an: Es will ihn ja schließlich zu fas sen kriegen! - Das richtige Ballspielen mit Hin- und Herrollen fällt allerdings vielen Kindern im Alter von zehn bis zwölf Monaten noch schwer: Sie möchten den Ball, wenn sie ihn erst einmal in Händen halten, nicht wieder hergeben! Mit der Zeit wird Ihr Kind jedoch zuneh mend darauf vertrauen, dass der Ball wieder zu ihm zurückkommt. Es hat dabei wieder etwas Wich tiges gelernt – nämlich Geben und Nehmen. - - Spielen = Geben und Nehmen Wenn Ihr Kind laufen lernt, sind Schieb- oder Nachziehfigu ren, die an einer Schnur oder ei ner Stange befestigt sind, eine gute Anschaffung. Fahrzeuge zum Schieben wie etwa ein Laster oder eine Holzlokomotive sind auch schon für Krabbelkinder geeignet und werden über viele Jahre hin weg benutzt. - - - Kinder lieben es zu schau keln. Schaukeln fördert ihre Kör perwahrnehmung und Koordi nation. Vielleicht haben Sie ja sogar die Möglichkeit, im Frei en eine Schaukel aufzuhängen – allerdings sollte es jetzt noch eine Gitterschaukel sein, aus der Ihr Kind nicht herausfallen kann. Aber auch in der Wohnung können Sie eine solche Gitterschaukel befes tigen Am einfachsten geht das mit einer Teleskopstange, die fest in den Türrahmen eingespannt wird. Ein Schaukelpferd oder anderes Schaukel- oder Wipptier wird denselben Zweck erfüllen. - - - - -

Draußen spielen Im Sommer wird Ihr Kind nun draußen nicht mehr still im Bug gy sitzen wollen: Es möchte sich auch bewegen und spielen! Im Park, auf dem Spielplatz, auf ei ner Grünfläche nahe Ihrer Woh nung kann auch Ihr Krabbelkind schon mal gefahrlos die Welt er kunden – natürlich nur, wenn Sie oder eine andere verantwortungs volle Person dabei sind. - - - - - Kleine Kinder im Wasser immer beaufsichtigen! Einfache Sandspielsachen wie Eimer, Schaufel und zwei, drei Förmchen sowie ein Plastikball sind preiswerte und sinnvolle An schaffungen für das Spielen im Freien. Wenn Sie die Möglichkeit haben, an besonders heißen Ta gen ein Planschbecken aufzustel len, ist das natürlich eine feine Sa che. Aber auch eine halb gefüll te Babybadewanne und ein paar Sandförmchen oder Schwimm tiere können Ihrem Kind sehr viel Spaß machen und sind weniger aufwendig. - - - - - - Wichtig: Beim Planschen dürfen Sie Ihr Kind keinesfalls aus den Augen lassen! Sehr klei ne Kinder heben nicht automa tisch ihr Köpfchen, wenn es un ter Wasser gerät. Sonnenschutz (durch eine Kindersonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, ein Sonnenhütchen oder eine Kap pe, ein T-Shirt und möglichst auch einen Sonnenschirm) ist ebenfalls wichtig, damit das Badevergnügen Ih rem Kind nicht schadet. - - - - - 5

6 - - - - - - Besonders beliebt bei Kin dern ab einem Jahr sind soge nannte Rutschautos. Die Klei nen stoßen sich mit den Füßen ab und können sich damit so rela tiv schnell vorwärtsbewegen. Die gebräuchlichsten davon sind zwar unverwüstlich, haben aber den Nachteil, dass ihre Räder auf ge pflasterten Wegen sehr viel Lärm machen – was nicht nur Nachbarn, sondern vielleicht auch Sie selbst entsprechend stören kann. Mitt lerweile gibt es Rutschautos aber auch mit sogenannten „Flüster rädern“, die für dieses Problem Abhilfe schaffen. - Rutschautos am besten nur mit Vollgummireifen – Der Nachbar wird es Ihnen danken. © PublicDomainArchive / Pixabay.com Bücher zum Angucken und Vorlesen Bereits jetzt können Sie Ihr Kind an die Welt der Bücher her anführen! Es gibt sehr schöne Bil derbücher, die Sie mit Ihrem Kind zusammen anschauen können. In dem Sie die Dinge benennen, die Sie darin sehen, tragen Sie viel dazu bei, dass Ihr Kind gut spre chen lernt. Auch hilft es Ihrem Kind und Ihnen, im anstrengen den Alltag ein wenig zur Ruhe zu kommen und die gegenseitige Nähe zu genießen. Kuscheln Sie sich mit Ihrem Kind gemütlich aufs Sofa und betrachten Sie gemein sam ein Buch. Wenn Sie sich dar auf einlassen, kann das gemeinsa me „Lesen“ für Sie beide ein sehr schönes Ritual werden. - - - - - - - -

7 Für den Anfang eignen sich robuste Pappbücher mit über sichtlichen Zeichnungen in kla ren Farben. Am besten sollten Gegenstände des täglichen Le bens abgebildet sein, die Ihr Kind schon kennt und vielleicht schon benennen kann: Haus, Baum, Hund, Kind, Ball, Eimer, Auto und so weiter. Später werden dann auch Bücher interessant, in de nen detailreiche Alltagsszenen abgebildet sind: die sogenann ten „Wimmelbücher“. Sie zei gen Menschen, Dinge und Situ ationen, die man gemeinsam mit dem Kind besprechen kann. Ihr Kind wird einzelne Details heraus suchen und Ihnen zeigen und Sie können dazu Fragen stellen. Spa zieren Sie mit dem Zeigefinger auf den Bildern herum und unterhal ten Sie sich mit Ihrem Kind! - - - - - - - - - - Und schließlich gibt es die Bilderbücher, die eine Geschich te erzählen: Diese Geschichten können Sie Ihrem Kind vorlesen und zusammen mit ihm die Bilder anschauen und darüber reden. - Sie brauchen nicht viele Kin derbücher anzuschaffen. Kinder lieben Wiederholungen. Sie kön nen immer wieder dieselben Bü cher anschauen, ohne dass ihnen das langweilig wird. Wenn Sie selbst gern etwas mehr Abwechs - - - - lung hätten: In Gemeinde- oder Pfarrbüchereien können auch schon Bücher für die Kleinsten kostenlos ausgeliehen werden. Für jeden unserer Tipps gilt: Weniger ist mehr! Die aufgezähl ten Spielsachen müssen keines falls alle neu angeschafft werden. Vieles davon können Sie eben so gut gebraucht bekommen. Es handelt sich lediglich um eine Empfehlung, was für Einjährige sinnvoll sein könnte. - - - Kinderbasare in Kindergär ten oder Gemeindezentren bie ten zum Beispiel die Möglichkeit, sehr schöne Spielsachen und gut erhaltene Kinderkleidung zu ei nem Bruchteil des ursprünglichen Preises zu erstehen. Auch bei den bekannten Internetportalen kann man gut das eine oder andere „Schnäppchen“ machen. Doch wo auch immer Sie schöne und nützliche Dinge für Ihr Kind besor gen werden, unverzichtbar sind dabei aus unserer Sicht: - - - - • Kuscheltier • große Bauklötze oder Lego steine - • weicher Ball (Plüsch oder Stoff) • Schiebespielzeug auf Rädern • Sandspielzeug (Eimer, Schaufel, Förmchen) • Bilderbücher

8 Thema Sicherheit In den letzten Monaten haben Sie Ihre Wohnung „krabbelsicher“ gemacht. Aber sehr bald schon kann es sein, dass Ihr Kind sich aufrichtet und – zunächst noch unsicher, aber dann immer schneller – laufen lernt. Es kann jetzt Gegenstände greifen, die beim Krabbeln unerreichbar waren. Nehmen Sie einmal die neue Perspektive Ihres Kindes ein! Gehen Sie in die Hocke und betrachten Sie Ihre Umgebung: Was könnte für Ihr Kind gefähr lich sein? In der Wohnung Große oder schwere Gegen stände, die es jetzt aus Rega len ziehen kann, können auf Ihr Kind fallen und es verletzen. Din ge, die Ihr Kind nicht in die Fin ger bekommen soll, müssen jetzt noch einen knappen Meter höher untergebracht oder verschlossen werden. - - - - Gefährliches unbedingt ganz nach oben räumen oder sicher wegsperren. Besonders der Herd kann zur Gefahrenquelle werden: Ihr Kind kann die vorderen Herdplatten nun bald mit seinen Händen er reichen und sich verbrennen. Ko chen Sie also vorzugsweise auf den hinteren Herdplatten oder, noch besser, sichern Sie den Herd mit einem Gitter. - - Im Freien Wenn Ihr Kind schon laufen kann, wird es sich auch außer halb der Wohnung freier bewe gen. Es betrachtet die Welt drau ßen nun nicht mehr vom Kinder wagen oder von Ihrem Arm aus: Jetzt kann es sich selbst in Bewe gung setzen und die Welt um sich herum erforschen. - - - - - Stufen oder Abhänge kön nen ihm nun gefährlich werden. Auch Dinge, die am Boden liegen wie zum Beispiel Glasscherben, Zigarettenkippen oder rostige Nägel. Die möchte Ihr Kind gern aufheben und untersuchen – am liebsten natürlich, indem es sie in den Mund steckt. - ­

9 Im Grünen Auch im Garten oder Park wird Ihr Kind bald selbst herum laufen: Achten Sie darauf, dass es nicht mit giftigen Pflanzen in Be rührung kommt. Wenn ein eige ner Garten vorhanden ist, sollten Sie auf solche Pflanzen von vor neherein verzichten. Gegebenen falls kann man auch mit dem Ver mieter sprechen, dass diese Pflan zen beseitigt werden. Giftnot rufzentralen geben telefonisch Auskunft, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind mit etwas Giftigem in Kontakt gekommen ist oder gar davon gegessen hat. - - - - - - - - Am Wasser Vorsicht Wasser! Immer wie der ertrinken Kleinkinder in Seen, Bächen, Tümpeln oder Garten teichen, auch wenn diese gar nicht tief sind. Wann immer Sie sich am Wasser aufhalten, beim Spaziergang am Fluss, beim Be such eines Schwimmbades, am Badesee oder im Urlaub am Meer, ist besondere Vorsicht geboten. - - - Vorsorge U6 Impfpass nicht vergessen. Auf die sechste Vorsorgeun tersuchung, die U6, haben wir bereits im letzten Eltern brief hingewiesen. Sie sollte zwischen dem zehnten und dem zwölften Lebensmonat durchgeführt werden. Bitte nehmen Sie diese Unter suchung unbedingt wahr! Die nächste Untersuchung, die U7, findet dann erst ein Jahr später, nämlich zwi schen dem 20. und dem 24. Lebensmonat statt. - - - -

10 Mit Tieren Die Begegnung zwischen kleinen Kindern und Hunden ist ebenfalls nicht ungefährlich. Be obachten Sie Ihr Kind: Geht es auf Hunde zu oder reagiert es eher ängstlich? Wenn es neugie rig ist, zeigen Sie ihm, dass es sich Hunden immer langsam und vor sichtig nähern muss. Lassen Sie Ihr Kind keine fremden Hun de streicheln, allenfalls in Ab sprache mit einem vertrauenswür digen Hundebesitzer. Wenn Ihr Kind Angst hat, nehmen Sie es ru hig auf den Arm und bringen Sie es so außer Reichweite des Hun des. Scheuen Sie sich auch nicht, Hundebesitzer darum zu bitten, ihr Tier an die Leine zu nehmen. - - - - - - - - Die Sicherheit Ihres Kindes liegt Ihnen bestimmt sehr am Her zen. Dabei sollte aber der Spaß nicht zu kurz kommen. Wichtig ist, dass Ihr Kind in einem mög lichst angstfreien Klima groß werden kann. Wenn Sie Ihr Um feld entsprechend sichern, kön nen Sie sich selbst und Ihrem Kind viele Ermahnungen ersparen. Ihr Kind wird nicht fortlaufend ent täuscht, weil Sie ihm immer wie der Dinge wegnehmen oder ver bieten müssen, sondern es kann sich innerhalb der von Ihnen be stimmten Grenzen frei bewegen und entwickeln. - - - - - - - - Lassen Sie Ihre Kinder keine fremden Tiere anfassen! © Vânia Raposo / Pixabay.com

11 Elterngeld und Bayerisches Familiengeld Wer Elterngeld bezieht und in der Zeit ein zweites Kind be kommt, muss wissen, dass das Elterngeld nicht zweifach be zahlt wird. Kommt das zwei te Kind noch während des Be zugs von Elterngeld zur Welt, wird zur Berechnung des Eltern geldes in der Regel das Einkom men vor der Geburt des ersten Kindes zugrunde gelegt. Dazu kommt der Geschwisterbonus, das sind zusätzlich 10% des El terngeldes, mindestens aber 75 Euro. Das Elterngeld für das erste Kind wird auf das Eltern geld für das zweite angerechnet. Bei Mehrlingsgeburten erhöht sich das Elterngeld für das zwei te und jedes weitere Kind um je 300 Euro (Mehrlingszuschlag). ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ ­ Wer Elterngeld bezieht, zahlt da rauf keine Steuern. Allerdings unterliegt es der Progression, das heißt, es wird zum Familien einkommen hinzugerechnet. So bestimmt es letztlich die Höhe des individuellen Steuersatzes. ­ ­ Das Elterngeld wird auf be stimmte Sozialleistungen ange rechnet. Wer also Arbeitslosen geld II oder Sozialhilfe bezieht, ­ ­ ­ hat durch das Elterngeld kaum einen finanziellen Vorteil. Das ALG II wird entsprechend ge kürzt. Ausnahme: War der be treuende Elternteil vor der Ge burt erwerbstätig, wird ein Freibetrag gewährt. ­ ­ ­ Das Bayerische Familiengeld wird allen Eltern von ein und zweijährigen Kindern gewährt. Für ab dem 1. September 2017 geborene Kinder erhalten Sie 250 Euro pro Monat und Kind, ab dem dritten Kind 300 Euro pro Monat, vorausgesetzt, Sie haben Ihre Hauptwohnung in Bayern, leben mit Ihrem Kind in einem Haushalt und erziehen es selbst. „Selbst erziehen“ bedeu tet allerdings nicht, dass Sie Ihr Kind durchgehend selbst betreu en müssen. Familiengeld kann auch bezogen werden, wenn das Kind eine KiTa besucht. Extra be antragt werden muss das Fami liengeld in der Regel nicht, denn wer in Bayern Elterngeld bean tragt und bewilligt bekommen hat, hat damit kraft Gesetzes den Antrag auf Familiengeld gestellt. ­ ­ ­ ­ ­

Weitere Informationen: Die Elternbriefe können Sie auch online lesen, herunterladen oder als Newsletter abonnieren: beim Online-Ratgeber „BAER“ des Bayerischen Landesjugendamtes. Dort finden Sie auch weitere ausführliche Informationen zu vielen der hier genannten Themen: www.baer.bayern.de – Schritt für Schritt – Wie Ihr Kind laufen lernt – Was braucht Ihr Kind jetzt? – Ihr Kind lernt sprechen – Unterstützung beim Sprechenlernen – Zweisprachigkeit – Hujambo, mein Schatz! – Das Beste aus zwei Welten: binationale und bikulturelle Elternpaare – Beliebte Fingerspiele Herausgegeben vom Zentrum Bayern Familie und Soziales – Bayerisches Landesjugendamt (BLJA) V.i.S.d.P.: Hans Reinfelder Postanschrift: Postfach 400260 80702 München www.blja.bayern.de Überreicht durch Ihr Jugendamt Die Elternbriefe werden gefördert durch: B A Y E R I S C H E S L A N D E S J U G E N D A M T Giftnotruf Giftnotruf München: Tel. (089) 19240 Elterngeld Weitere Informationen finden Sie beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter: www.bmfsfj.de bzw. www.familienportal.de sowie dem Zentrum Bayern Familie und Soziales: www.zbfs.bayern.de Im nächsten Elternbrief: 6 Illustrationen: Birgit Baude, München – Druck: MKL Druck © Bayerisches Landesjugendamt, Stand: Januar 2022 ISBN 3-935960-23-9 Artikelnummer: 10202106

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