Elternbrief Nr. 21

• • • • • • • • • • • Wie unterstütze ich mein schüchternes Kind? Machen Sie Ihrem Kind keinen Druck. Es könnte sich unverstanden fühlen und sich völlig verschließen. Lassen Sie Ihr Kind sein eigenes Tempo finden. Es hat vielleicht eigene Methoden, seine Schüchternheit zu überwinden. Schüchterne Kinder sind bei ihren Freunden und Erziehern oft recht beliebt. Vertrauen Sie darauf, dass Ihr Kind seinen Weg finden wird. Loben Sie Ihr Kind für die Dinge, die es gut macht. Wenn es an sich zweifelt, erinnern Sie es an seine Stärken und an Situationen, die es gemeistert hat. Spielen Sie mit Ihrem Kind Rollenspiele wie „Einkaufen“ oder „Essen gehen“: Im Schutz seiner Rolle kann Ihr Kind frei sprechen und trainiert dabei normale Alltagssituationen. Stellen Sie Ihrem Kind Fragen und interessieren Sie sich dafür, was es zu sagen hat! Beziehen Sie es in Gespräche mit ein und motivieren Sie es, seine Meinung frei zu äußern. Machen Sie mit Ihrem Kind auch ruhig einmal wilde Spiele wie Kissenschlachten oder Um-dieWette-Schreien. In der Familie fühlt es sich sicherer als außerhalb und kann sich angstfrei ausprobieren. Geben Sie Ihrem Kind Aufgaben, die sein Selbstbewusstsein stärken. Ermutigen Sie es, Dinge zu tun, bei denen es seine Schüchternheit ein wenig überwinden muss: Den Nachbarn die Zeitung vorbeibringen zum Beispiel, oder sich selbst am Kiosk ein Eis holen. Denken Sie an Ihre eigenen Erfahrungen mit dem Thema Schüchternheit. Eltern, die früher selbst unter ihrer Schüchternheit gelitten haben, möchten ihre Kinder gern davor bewahren. Sie neigen dazu, sie zu sehr anzuspornen und damit zu überfordern. Sprechen Sie vor Ihrem Kind nicht mit anderen Menschen über seine Schüchternheit. Das beschämt Ihr Kind und schadet seinem Selbstwertgefühl. Wenn Ihr Kind sehr unter seiner Schüchternheit leidet oder wenn Sie selbst anfangen, deshalb ungeduldig zu reagieren, suchen Sie sich Rat und Unterstützung bei einer Erziehungsberatungsstelle. 9

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