16. Elternbrief Erziehungsratgeber Bayerisches Landesjugenda

Ihr Kind su cht sich seine Freunde jetzt selbst aus. die beste Freundin Ihres Kindes erscheint Ihnen verwöhnt oder frech, oder aber Sie finden die Eltern etwas unsympathisch. Das müssen Sie leider akzeptieren. Früher war das anders: Da wurden die Spielfreunde Ihres Kindes von Ihnen „handverlesen“: Sie als Eltern hatten die Kontakte mit anderen Eltern geknüpft und Kinder, die Ihnen geeignet erschienen, zu sich eingeladen. Jetzt im Kindergarten trifft Ihr Kind jedoch seine eigene Wahl. Es verabredet sich selbst, wird zu Kindergeburtstagen eingeladen und möchte seine Freude auch zu sich mit nach Hause bringen. • Versuchen Sie, den Freundinnen und Freunden Ihres Kindes und auch deren Eltern offen gegenüberzutreten. • Respektieren Sie auch andere Kulturen oder andere Lebensund Erziehungsstile. Durch Ihr Kind bekommen Sie die Chance, Menschen kennenzulernen, denen Sie vielleicht sonst nie begegnet wären. • Selbstverständlich ist es Ihr gutes Recht, in Ihrem Zuhause die Regeln vorzugeben. Kinder, die bei Ihrem Kind zu Besuch sind, sollten sich auch daran halten. Respektieren Sie aber auch, dass in anderen Familien nicht dieselben Regeln gelten wie bei Ihnen. • Wenn Ihr Kind bei seinem Freund Dinge darf, die Sie nicht für vertretbar halten, wie etwa lange fernsehen oder Cola trinken, suchen Sie am besten das Gespräch mit den Eltern. Bewerten Sie nicht die Haltung der anderen Familie, aber versuchen Sie, einen Kompromiss zu finden. • Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind in der Familie seines Freundes, seiner Freundin grundsätzlich nicht gut aufgehoben ist, lassen Sie die Kinder lieber bei Ihnen zu Hause spielen oder gehen Sie mit ihnen auf den Spielplatz. 5

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