Medienbrief 2 Späte Kindheit und Medien

DAS IST JA UNMÖGLICH! GLEICH LÖSCHEN!!! 22 Nachricht von der toten Ursula Meine Nachbarin, die 9-jährige Sara, ist nun stolze Besitzerin eines eigenen Smartphone. Sie bekommt von ihrer besten Freundin einen Kettenbrief weitergeleitet. Die beiden schreiben sich viele Nachrichten, aber so eine wie diese hier ist neu für Sara. Der Text lautet: „Ich bin Ursula. Ich wurde mit 13 Jahren von einem Verrück- ten nachts in meinem Zimmer umgebracht. Nun spuke ich herum. Wenn du nicht willst, dass ich heute Nacht in deinem Zimmer erscheine und dir ein Messer in den Kopf ramme oder deine Eltern töte, dann musst du diese Nachricht an zehn Leute weiterleiten.“ Nach der Textnachricht ploppt auch noch ein Bild auf. Es zeigt das Gesicht eines toten Mädchens, ganz bleich mit zerzausten Haaren, wie aus einem Horrorfilm. Sara hat große Angst und ruft mich an. Ich bitte sie, mir die Nach- richt weiterzuleiten und bin ehrlich gesagt ziemlich empört, dass so etwas an Grundschülerinnen und Grundschüler geschickt wird. Ich erkläre Sara, dass das alles nur ein dummer Spaß ist. Sie soll sich keine Sorgen machen, sondern die Nachricht löschen und auf keinen Fall weiterleiten. Ich spreche auch mit ihrer Mutter Aylin dar- über und bitte Sie, noch genauer aufzupassen, welche Nachrichten Sara bekommt. Vielleicht hilft es auch, wenn Sie Ihrem Kind eine Anekdote aus Ihrer Vergangen- heit erzählen? Denn wir alle haben wahr- scheinlich früher mal einen Kettenbrief (über welchen Kanal auch immer) bekom- men. Und uns ist kein Unglück widerfah- ren, als wir ihn ignoriert haben. T I N E S T I P P S

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