Elternbrief Nr. 8

8 Ihr Kind weiß inzwischen, was es gerne essen möchte und was nicht. Jetzt entwickelt es seine Vorlieben. Vielleicht mag es lieber Salziges als Süßes oder umgekehrt. Oder es mag gerne Obst, dafür aber kein Gemüse. Manche Kinder essen eine Zeit lang nur Nudeln oder Kartoffeln mit Soße, aber kein Fleisch. In aller Regel pendelt sich das Essverhalten von Kindern mit zunehmendem Alter entsprechend ein. Sinnvoll ist es, wenn Ihr Kind an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnimmt. Es braucht nicht zum Essen oder zu bestimmten Lebensmitteln gezwungen werden, aber es sollte doch in aller Regel von dem, was auf dem Tisch steht, etwas probieren. Bei „Schlechtessern“ besteht die Gefahr, dass Eltern zu viel Aufwand betreiben, es irgendwie doch zum Essen zu bewegen. Das macht die Situation meist noch schwieriger. Je entspannter Sie mit dem Thema Essen umgehen, desto besser. Grund zur Sorge gibt es erst, wenn Ihr Kind über mehrere Monate hinweg schlecht isst. Wenn es oft krank ist, nicht wächst und eher ab- statt zunimmt, dann sollten Sie auf jeden Fall Ihren Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin aufsuchen. Was tun, wenn ein Kind kein Obst und Gemüse mag? Viele Kinder mögen kein gekochtes Gemüse, aber rohes, knackiges essen sie sehr wohl. Wenn zum Beispiel Karotten oder Kohlrabi als Fingerfood mit einem leckeren Joghurt-Dip angerichtet sind, wird auch Ihr „Gemüsemuffel“ zugreifen. Das Gleiche gilt für Obst. Richten Sie verschiedene Obstsorten geschält und geviertelt auf einem Teller appetitlich her, und Sie werden sehen, dass auch der ansonsten geschmähte Apfel oder die Birne gegessen werden. Falls das nicht funktioniert, können Sie Obstsäfte oder Mus reichen. Kein Löffelchen für Mama! In der Regel spürt Ihr Kind genau, wann es Hunger hat und wie viel es essen möchte. Und das ist meistens viel weniger, als Sie glauben! Lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern und vertrauen Sie auf das natürliche Hungergefühl Ihres Kindes.

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